Dialäkt: Züritüütsch

De Karl Friedrich (Fritz) Enderlin (* 25. Mäi 1883 z Ammerschwyl; † 29. Novämber 1971 z Züri) isch en Schwyzer Gimileerer, Tialäktoloog und Autor gsy. Syni Dissertazioon, wo au de Mundaartwandel abghandlet hät, staat zimli äimaalig i de schwyzerische Tialäktology daa, und a de Schuel isch er en Reformer gsy. Speziell isch au syni Übersetzig vom Charles Ferdinand Ramuz sym Wèèrch La Grande Guerre du Sondrebond i s Tuurgauertüütsch.

syni Uusbildig und syn Prueff ändere

Der Enderlin isch z Frauefäld a d Kantonsschuel und hät dän ab 1905 a der Uniwèrsitèèt Züri Gèrmanischtik gstudiert. Syni Tokteraarbet über de Tialäkt vo Chesswil im Obertuurgi hät er bim Albert Baachme gschribe; d Promozioon isch 1909 gsy und d Tokteraarbet isch 1911 usechoo.

Drufabe hät er as Gimileerer gschaffet, zeerscht churz z Belänz a de kantonaale Handelsschuel und ab 1911 a de Hööchere Töchtereschuel z Züri (hüt d Kantonsschuel Hööchi Promenaade). Deeten isch er 1922 Proräkter woorden und von 1930 bis 1949 Räkter gsy.

syni Dissertazioon ändere

Em Enderlin syni Tokteraarbet isch as föifte Band vo de Räie Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik usechoo. Näbet de Luutleer, wo i fascht alne vo dèren ire Bänd voorchunt, hät er as äinzige na en «prinzipielle Täil» – aagregt vom Louis Gauchat synere Publikazioon L’unité phonétique dans le patois d’une commune vo 1905: Deete schrybt er über d Schwankige, wo s i de Mundaart vo Chesswyl git, über d Underschiid zwüschet de Gänerazioone und innerhalb vo de Gäneräzioone, wie nöii Wöörter uufgnaa wèèrded und über Fraage vom Luutwandel. So dukumäntiert er zum Byspil de Wächsel i der Uusspraach vom r-Luut. D Aarbet isch en ganz en wichtige Bytraag zu öisem Wüsse vom Tialäktwandel – es Theema, wo i de schwyzerische Tialäktology lang vernaachlèèssiget woorden isch (en anderi Tokteraarbet, wo s um Tialäktwandel gaat, isch die vom Heinz Wolfensberger über Mundartwandel im 20. Jahrhundert. Dargestellt an Ausschnitten aus dem Sprachleben der Gemeinde Stäfa, usechoo 1967).

sys Würke ändere

As Räkter hät der Enderlin a synere Schuel nöii Fächer und Abtäiligen ygfüert. Überhaupt isch er schwyzwyt i de Bildigspolitik aktyv gsy.

As religiööse Mäntsch hät er bi der Oxford-Biwegig mitgmachet und i Theoloogechräis vercheert. Er hät Chilelieder tichtet und elteri au modèrnisiert, und vo 1942 bis 1952 hät er d Kumissioon gläitet, wo s nöi refermiert Chilegsangsbuech useggèè hät.

A Autor hät er uf Hoochtüütsch und uf Oschtschwyzertüütsch gschribe. Hoochtüütsch sind öppe der autobiograafisch Romaan Hans im Weg vo 1926 und di natuurlyrisch Schrift Haus am See vo 1943; oschtschwyzertüütsch sind öppe syni Gedichte in Oberthurgauer Mundart vo 1963 und syn Sonderbunds-Chrieg, en Übersetzig vom Charles Ferdinand Ramuz sym Gidicht La Grande Guerre du Sondrebond.

Der Enderlin isch Mitglid vom Schwyzerische Schriftstellerveräin und vom PEN-Club gsy, und 1957 hät er sich für d Flüchtling us Ungarn angaschiert.

Prys und Eerig ändere

1954 hät der Enderlin für sys literaarisch Schaffe de Gsamtwèèrchprys vo de Schwyzerische Schillerstiftig überchoo.

1955 hät en de Regierigsraat vom Kanton Züri und 1960 di stadtzürcherisch Literatuurkumissioon für sys Schaffen uuszäichnet.

Publikazioone ändere

  • Die Mundart von Kesswil. Mit einem Beitrage zur Frage des Sprachlebens (= Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik. Band V). Huber, Frauenfeld [1911].
  • Adolf Frey: Ein Kunsterlebnis. Rascher, Zürich/Leipzig 1913.
  • (mit em Paul Gessler und der Esther Odermatt:) Deutsche Lyriker vom 16. bis ins 20. Jahrhundert. Kontor der Höheren Töchterschule, Zürich 1913.
  • Adolf Frey zu Ehren. I: Die Schweiz, Band 24, 1920, doi:10.5169/seals-571487#39, S. 10–15.
  • Die Fräulein von Saint-Cyr. Grethlein, Leipzig/Zürich 1921 (e Tragikomöödie).
  • Hans im Weg. Orell Füssli, Zürich/Leipzig/Berlin 1926 (en Romaan).
  • Der Sinn des Gymnasiums. I: Neue Schweizer Rundschau. Band 8, Heft 12, 1940–1941, doi:10.5169/seals-758197#773, S. 764–774.
  • Haus am See. Orell Füssli, Zürich 1943 (Gidicht); 2. Uuflaag under em Titel Heimat am See. Gedichte ebd. 1963.
  • Hölderlin zur Wiederkehr seines hundertsten Todestages. I: Neue Schweizer Rundschau. Band 11, Heft 2, 1943–1944, doi:10.5169/seals-759442#105, S. 100–108.
  • Erziehung als Auftrag. Verein Ehemaliger Schülerinnen der Töchterschule Zürich, Zürich 1949 (Reede).
  • Der Magus von Zürich: Johann Caspar Lavater. Orell Füssli, Zürich 1953.
  • Horaz, Fritz Enderlin: Nachdichtungen mit dem lateinischen Original. Tschudy, St. Gallen 1956.
  • Deutsche Lyriker unserer Zeit. Orell Füssli, Zürich 1958.
  • (mit der Ernestine Werder:) Giulio Salvadori. Buchdruckerei Stäfa, Stäfa 1958.
  • (Usegäber:) Horaz: Oden in Auswahl. Tschudy, St. Gallen 1960.
  • La Grande Guerre du Sondrebond. De Sonderbunds-Chrieg. Huber, Frauenfeld 1962.
  • Gedichte in Oberthurgauer Mundart. Huber, Frauenfeld 1963.

Literatur ändere

  • Zur Erinnerung an Fritz Enderlin, 1883–1971. Zürich 1971.
  • [ooni Autoraagaab:] Enderlin, Fritz. I: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3., völig nöii Uuflaag. Band IV: Eichenhorst – Filchner. Ug. vom Heinz Rupp, em Friedrich Gaede und em Detlev Steffen. Francke, Bern/München 1972, Sp. 247.
  • Rosmarie Zeller: Fritz Enderlin. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.

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