Dalai Lama

Dalai Lama (us em Mongolisch: Ozeanglyche Lehrer, vu Dalai – mong. Ozean; au: Gyelwa Rinpoche; wylie: rgyal ba rin po che) isch dr Titel vum hegschte buddhistische Maischter in dr Hierarchii vu dr Gelug-Schuel vum tibetische Buddhismus. Är isch hit s religies un wältig Oberhaupt vu dr Tibeter. Dr Titel Dalai Lama isch s erscht Mol as Ehretitel anne 1578 vum mongolische Firscht Altan Khan an dr Sönam Gyatsho verlihe wore.

Tendzin Gyatsho, 14. Dalai Lama

Dr gegewärtig 14. Dalai Lama isch dr buddhistisch Mench Tenzin Gyatso.

Stellig vum Dalai Lama

Allgmein

Dr Dalai Lama wird im tibetische Buddhismus as Mänsch (Nirmanakaya) aagsää, wu si us Mitgfiel entschlosse het, dur Reinkarnation (Widergeburt) wider in s Läbe oder „in di gwehnli mänschli Exischtänz“ yyzdrätte, go andere Wäse diene z chenne, au wänn er as erlyychtet Wäse (Bodhisattva) dr Chraislauf vu dr Widergeburte hätt chenne verloo. D Dalai Lama gälte as Emanation (Uusfluss, Hervorbringig) vum Avalokiteshvara (tib. spyan ras gzigs; Chenresig), em Bodhisattva vum Mitgfiel. Är giltet as Gstalt, wu s Elixier vu dr Barmhärzigkait un Wyyshait dr Mänsche bringt, wu ne guete Wille hän.[1]

Uffindig

E Dalai Lama isch no dr Tradizion z Tibet e Trülku (tib.: sprul sku), e buddhistische Maischter, wu sälber syy negschti Reinkarnazion cha vorhär bstimme, wu derno cha ufgfunde wäre. Des gschiht dur e hochrangigi, vu dr Ordensfierig autorisierti Findigskommission. Zem Byschpel isch dr vierzeht Dalai Lama vun e baar Mench gfunde wore, wu Familie mit chlaine Chinder im Land ufgsuecht gha hän, wu s bsunderi Zaiche bi dr Geburt soll gee haa (as e bsunder Zaiche gälte zem Byschpel uugwehnligi Draim vu dr Eltere, uugwehnligi Fähigkaite vum Chind oder e Rägeboge). D Mench hän däne Chinder e baar Ufgabe gstellt go uusefinde, wär vun ene dr reinkarniert Dalai Lama isch. Aini vu däne Ufgabe isch s widerchänne vu persenlige Ritualgegeständ vum Verstorbene gsi.

Wänn d Entschaidig fir ain vu dr Kandidate gfallen isch, wird s Chind offiziäll zur Reinkarnation vum vorige Dalai Lama erklärt un s soll e chleschterligi Uusbildig im tibetische Buddhismus un in tibetischer Kultur iberchuu, unter anderem Sproch, Schrift, Kalligrafii un Allgmainwisse. Bi däre spilt dr Penchen Lama e wichtigi Roll, wu zum Dalai Lama in eme Lehrer-Schueler-Verhältnis vu dr Gelug-Schuel stoht.

Gschicht

Dr Ehretitel Dalai Lama isch s erscht Mol anne 1578 an dr Sönam Gyatsho verlihe wore, wu dää uf Yyladig vum Altan Khan, em Firscht vu dr Tümed-Mongole, zuen ere Missionsrais fir e baar Monet an dr sällem syy Hof gangen isch. Är het sich doderfir revanchiert un het em Mongolefirscht au ne Ehretitel verlihe. Eso het er däm syy Ryych unter syy gaischtlige Schutz gstellt un het sich im Gegezug derfir d Unterstitzig vum Altan Khan gsicheret im Kampf vu syym Orde um d Vorherrschaft gege di andere lamaistische Schuele. Wel di baide Vorgänger vum Sönam Gyatsho noodräglig as Dalai Lama aaerkännt wore sin, zellt är as dr dritt Dalai Lama.

Lischt vu dr Dalai Lama

NameBildLäbenszytRegierigszytUmschrift no WylieOffiziälli Transkription vu dr VRCh
1.Gendün Drub 1391–1474(1)dge ‘dun grubGêdün Chub
2.Gendün Gyatsho 1475–1542(1)dge ‘dun rgya mtshoGêdün Gyaco
3.Sönam Gyatsho 1543–1588bsod nams rgya mtshoSoinam Gyaco
4.Yönten Gyatsho 1589–1617yon tan rgya mtshoYoindain Gyaco
5.Ngawang Lobsang Gyatsho 1617–16821642–1682ngag dbang blo bzang rgya mtshoLobsang Gyaco
6.Tshangyang Gyatsho 1682–1706tshangs dbyangs rgya mtshoCangjang Gyaco
7.Kelsang Gyatsho 1708–17571751–1757skal bzang rgya mtshoGaisang Gyaco
8.Jampel Gyatsho 1758–18041781–1788'jam dpal rgya mtshoQambê Gyaco
9.Lungtog Gyatsho 1805–1815(2)lung rtogs rgya mtshoLungdog Gyaco
10.Tshülthrim Gyatsho1816–1837tshul khrims rgya mtshoCüchim Gyaco
11.Khedrub Gyatsho1838–1856mkhas grub rgya mtshoKhaichub Gyaco
12.Thrinle Gyatsho1856–1875‘phrin las rgya mtshoChinlai Gyaco
13.Thubten Gyatsho 1876–19331895–1933thub bstan rgya mtshoTubdain Gyaco
14.Tenzin Gyatso seit 19351950–1959(3)bstan ‘dzin rgya mtshoDainzin Gyaco
1 Em erschte un em zwete Dalai Lama isch dr titel postum verlihe wore.
2 Dr nyynt Dalai Lama isch offiziäll inthronisiert wore, het aber nie sälber regiert.
3 Ab 1959 tibetischi Exilregierig

Literatur

dytsch

  • Roland Barraux: Die Geschichte der Dalai Lamas. Göttliches Mitleid und irdische Politik. Komet, Frechen 2000, ISBN 3-933366-62-3
  • Völkerkundemuseum der Universität Zürich, Martin Brauen (Hrsg.): Die Dalai Lamas. Tibets Reinkarnationen des Bodhisattva Avalokiteshvara. Arnold, Stuttgart 2005, ISBN 3-89790-219-2
  • Michael von Brück: Religion und Politik im tibetischen Buddhismus. Kösel, München 1999, ISBN 3-466-20445-3
  • Karl-Heinz Golzio, Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth Bei Scherz, 2002, ISBN 3-502-61002-9
  • Andreas Gruschke: Dalai Lama. Diederichs, Kreuzlingen – München 2003, ISBN 3-7205-2461-2
  • Günther Schulemann: Die Geschichte der Dalai Lamas. Harrassowitz, Leipzig 1958
  • Thomas Laird: Tibet – Die Geschichte eines Landes. S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-502-15000-1
  • Dalai Lama und Laurens van der Muyzenberg: Führen, Gestalten, Bewegen: Werte und Weisheit für eine globalisierte Welt. Campus, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-593-38687-4
  • Claude B. Levenson: Dalai-Lama. Die autorisierte Biographie des Nobelpreisträgers. Patmos, 2004, ISBN 978-3-491-69415-6
  • Alexander Norman: Das geheime Leben der Dalai Lamas. Lübbe, 2007, ISBN 978-3-7857-2284-8
  • Sabine Wiegand: Dalai Lama XIV. Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-499-50673-4

änglisch

  • Yá Hánzhāng 牙含章: The Biographies of the Dalai Lamas. Foreign Languages Press, Beijing 1993, ISBN 7-119-01267-3 (Originaltitel: Dálài Lǎmá chuán 达赖喇嘛传)
  • Dung-Dkar Blo-Bzang Phrim-Las: The Merging of Religious and Secular Rule of Tibet. Foreign Languages Press, Beijing 1993, ISBN 7-119-00672-X

Fueßnote

Weblink

 Commons: Dalai Lamas – Sammlig vo Multimediadateie