Ignaz Felner

German author and priest

Dr Ignaz Andreas Anton Adam Felner (* 17. Auschte 1754 z Fryybeg; † 5. April 1825 z Merzhuuse) isch e dytsche Theolog, Schriftsteller un Druggereibsitzer[1] gsii.

s Läbe und d Mundartgedicht

Dr Felner isch Jesuit und Lehrer gsii. Wu dr Jesuiteorde anne 1773 vom Papscht Clemens em Vierzähten ufghobe woren isch, isch er grad erscht Lehrer un Gymnasialprofässor am akademische Gymnasium z Fryybeg wore; er het denn a däre Schuel, wo säkularisiert worden isch, chönne wytterschaffe. Speter isch er katholische Bfaarer z Merzhuuse wore, em Dorf grad südlech vo der Stadt Fryybeg, und dert isch er anne 1825 gstorben.

Er het e Zylete religiösi Schrifte useggää, derby au es Büechli mit Chirchelieder.[2]

Anne 1803 het der Iganz Felner di „Allemannische Gedicht“ vum Johann Peter Hebel chänneglehrt, wien er sälber gschribe het. Das het em seli guet gfalle, und är het derno grad au aagfange eso Lieder un Gedicht uf Alemannisch z schryybe. Und no im nämlige Johr, 1803, het er sini eigene Väärs i sinere Mundart unter em Titel „Neue Allemannische Gedichte“ vereffetligt.

Im Vorwort vo däm Buech redt der Felner – und das au im Dialäkt – vom Hebel sine „Allemannische Gedicht“ und wiener vo dene zum sälber so Värs mache cho isch: «S’isch halt niit schöner, hani vo jederma g’hört, und ha’s au tusigmol by mer sel denkt, und au mine Friinde gseit, aß die Gedicht, dien üs e g’wisse Professer vo Carlisrueihe do ufe g’schickt het! S’goht eim s’Herz e so uf, wemme dinn list, oder lese hört: und währli, bey mengem Blättli hätti gern briegget, wenni mi nit g’schämt het; in d’Augen isch mer s’Wasser doch chummen, aß i d’Buechstabe doppelt g’sehne ha: do hani s’Büechli us der Hand gleit, bis d’Auge wider sin trucke gsi: aber was hets g’hulfe? – Usem Herze hanis doch nit brocht, und han au nit wölle: denn s’isch mer so wohl gsi, wenn i dra denkt ha, was im Büechli g’standen isch: […] So hani oft scho gseit zu mine Friinde, und wers sust het wölle höre, und han e Lobes und e Prises gha vo dem Büechli, aß niit drüber goht, und aß öbs sust keini Büecher meh gäb in der Welt, aß des do. […] Des hani mer alles sel gseit, und ha g’funden, aß es e b’schwerlig Ding isch, d’Sach nummen um s’halb so guet z’machen, aß wies dersel Professer gmacht het. Aber s’het mer kei Rueih glo; hüt hani e Liedli gmacht, und morn eis, und woni g’standen und gange bi, hets mi zupfet und gschüttlet: wart numme, hani denkt, i will die Dinger alli z’semme schribe, und drucke lo: und do sin sie jetz!»[3] Das Vorwort het der Felner underschribe am «Mäderlis Tag» anne 1803; das isch der Gdänktag vom heilige Medardus, wo am 8. Juni gfyret wird.

Anne 1804 het die Neue allgemeine deutsche Bibliothek en uusfüerleche Pricht über em Hebel und em Felner ihri Mundartbänd abtrukt, was die Pionierwärch vo der Dialäktliteratur im düütsche Sproochruum no meh bekant gmacht het. Do isch em Hebel sis Hexlein ganz zitiert. Und em Felner sini Leischtig als eine, wo nach em Hebel sine Gedicht öppis eigeständigs gmacht het, wird guet beschribe: «Immer jedoch zeigt Hr. F. – selbst als Nachahmer, – so viel eignes Gefühlt; und wenn es darauf ankommt, die Ansichten seines Vorgängers zu erweitern, so gute Beobachtungsgabe und Ideenfülle, daß Dichtertalent auch ihm nicht abzusprechen ist, und ein gerechter Beyfall eben so wenig entgehen wird.»[4]

Bim Felner sine Mundartsprüüch chöme wie bim Hebel eben au so Sache und Motiyv vor, wie si i der alemannische Literatur au spöter beliebt gsi sin, wie öppe d Beschrybig vom Früelig i de Gedicht “Der Garten im Frühjahr” und “Der May” und im “Frühlings-Lied” und no meh vom ganze Johreslauf, und was es Dier cha im “Die Spinne” und no vil anders vo der Natur. Und er het Gedanke gspunne über s Läbe und s Tue vo de Möntsche, so au über es Chlychind im “Wiegenlied”. Und – schöns Bischpiil für s glungene Zitiere vom ene Vorbild: er het sogar noch em Hebel sim Värs “Das Hexlein” derzue en eigeti Variante mit em glyche Titel gmacht.[5] Es het aber au, wie der Rezensänt vo der Neue allgemeine deutsche Bibliothek scho gmerkt het, originelli Wärch bi dene Gedicht mit Gschichte, wo der Felner vermuetlech as erschte alemannische Dichter i der Mundart behandlet het.

Der chürzischt Spruch i de Neue Allemannische Gedichte goot eso:

«Nur Eis no, Hans Jörg, öb de gohsch!
Merk uf, und mach, aß mit verstohsch!
Lehr flißig, wie me Guets thue mueß;
und wenn de’s glernet hesch – se thues!»[6]

Wärch

  • Cicerons Briefe. 1782
  • Geistliche Lieder. 1783
  • Felners Launen, zu haben beim Verfaßer. Satron, Freiburg i. Br. 1787
  • Aphorismen oder Fragmente zum Denken und Handeln. 1789
  • Aphorismen über den Menschen. 1792
  • Gedichte. Freyburg im Breisgau 1796
  • Das Vaterland über den Tod der gefallenen Breisgauer. 1798
  • Gebeth-Buch für denkende und fühlende Christen. Freyburg i. Br. 1800
  • Neue Allemannische Gedichte. 1803
  • Andachts-Buch für katholische Christen in allen Bedürfnissen des Herzens. 2., stark verm. Ausg. 1805
  • Fragment eines Glossariums. 1808
  • Abschied, Ankunft und willkomm der ehrwürdigen Benediktiner aus dem Reichsstift St. Blasii in Schwarzwald nach Klagenfurt und St. Paul in Kärnten. 1809
  • Betrachtungen oder Ermahnungen an meine Pfarrkinder, auf alle Tage der heiligen Fastenzeit. Coblenz 1824

Literatur

  • Robert Feger: Im Wettstreit mit Hebel: der Freiburger Dichter Ignaz Felner. In: Die Markgrafschaft 11, H. 2 u. 3, 1959, S. 13–16, 11–14.
  • Robert Feger: Ignaz Felner – eine vielseitige Freiburger Persönlichkeit vor 200 Jahren. In: Freiburger Almanach 29. 1978, S. 143–155.
  • Rolf Max Kully: Der Freiburger Dichter Ignaz Andreas Anton Felner. In: Zwischen Josephinismus und Frühliberalismus. Literarisches Leben in Südbaden um 1800. Hrsg. von Achim Aurnhammer und Wilhelm Kühlmann. Freiburg i.Br./Deutschland 2002.

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