Monika (Operette)

Wärkdaate
Originalditel:Monika
Form:Sengschbiil
Originalsprooch:Deutsch
Muusig:Nico Dostal
Libretto:Hermann Hermecke
Uruffüerig:4. Okdobr 1937
Ort vo dr Uruffüerig:Stuegert
Ort und Zit vo dr Handlig:Dorf em sidlicha Schwarzwald ond Stadt en Norddeitschland om 1935 rom
Dialäkt: Schwäbisch

Monika ischt a Operedde en drei Uffziig mit dr Musik vom eschdreichischa Kombonischda Nico Dostal. S Libreddo stammt vom Hermann Hermecke. S erscht Môl uff d Bihne komma isch des Werk am 3. Okdobr 1937 an de Wirdabergische Staatstheater z Stuegert.

D Persona vo dr Handlong send

  • Dr Horscht-Dietrich Gundelach (Tenor)
  • D Rosl Geislenger (Alt)
  • Dr Anton Gruber, a Dorfschuellehrer (Tenorbuffo)
  • Dr Sonnawirt (Bass)
  • D Mariele Geislenger (Soubrette)
  • Dr Michael Geislenger (Bariton)
  • Dr Jakob Gäbele, a Bauer (Bariton)
  • A Mädle (Sopran)
  • A Magd (Alt)
  • A jonger Kerle (Tenor)
  • Dr zäajährig Bua Peter Geislinger (Sopran)
  • Dr Alexander Gundelach, Landrat en Pensioo (Bariton)
  • Deam sei Frau Clementine (Alt)
  • Dr Kommerzienrat Marquardt (Bass)
  • Deam sei Frau Ottilie (Alt)
  • D Vera, s Dechderle vom Ehepaar Marquardt (Sopran)
  • Dr Ralf Kröger, Môler ond Bildhauer (Bass)
  • D Frau von Grützmacher (Alt)
  • Dr „Wohlauf“ (Bariton)
  • Dr Lemke, a Diiner (Schbrechroll)
  • A Baron (Schbrechroll)
  • Bauravolk, Kender, Musikanda, birgrlicha Gsellschaft, Diiner (Chor, Ballett und Stadischda)

Firs Orkeschtr braucht mr

Zwoi Fleeda, zwoi Oboa, zwoi Klarinedda, zwoi Fagott, drei Herner, zwoi Trombeeda, drei Posauna, oi Dscheleschda, oi Harf, a grauß Schlagwerk ond Streicher.

Handlong

Ort ond Zeit

Dr erschde ond dr dridde Uffzug schbiilet em-ma Dorf em sidlicha Schwarzwald ond dr middlere Akt en-ra Stadt en Norddeitschland so om s Jôhr 1935 rom.

Erschdr Uffzug: A Wiesaplatz vôr-ama Baurahof

Seit dr Bauer vom Geislengerhof s Zeitliche gsegnet hôt, bewirtschafdet seine Dechterla Mariele, Rosl ond Monika da Hof. Zom Erbe ischt abr – wia’s en lendliche Gegenda halt so iblich ischt – dr (oinzig) mennliche Nôchkomma eigsetzt wôrra, des zäa-jährige Peterle. Heit abr soll dui Familie greeßer werra, denn s Mariele feiret ihr Hauzich. Eigentlich hett-se sich des Fescht gar et leischda kenna, weil dr Geislengerhof et gnuag abwirft. Om ihr Aussteier finanziira z’kenna, hôt-se beim reicha Sonnawirt an Kredit uffgnomma. Dr sell abr hôt bei deam Gschäft an Neabagedanka ghet: Uff dui Weis kennt’r viilleicht d Rosl oder d Monika zo seira Frau kriaga. Falls des klabba dät, wär’r sogar bereit, sei Darleha en-a Schenkong omzwandlet. D Rosl abr hôt a Aug uff da Lehrer Gruber gwôrfa, ond dr Monika ihr Herz schlegt fir da Horst-Dietrich Gundelach, wo z Freiburg Medizin studiirt ond emmr môl wiidr, wenn’r grad Zeit hôt, ens Schwarzwaldderfle kommt. Des ischt au heit wiidr dr Fall. Ganz stolz vrzehlt’r dr Monika, dass’r sei Exama mit Bravour bestanda hôt ond sich bald „Dr. med.“ nenna därf. Er häb vor, en seira norddeitscha Hoimetstadt a Praxis zo ereffna. Drom wedd’r sich heit fir emmr vrabschiida, au wenn-em des saumäßich schwerfalla dät. Dô druff entschliaßt sich d Monika kurzerhand, mit-em nôch Norddeitschland zo ziha.

Zwoidr Uffzug: A vornehmer Saloo en-ra norddeitscha Villa

D Clementine Gundelach behandlet zwar des Mädle us-em Schwarzwald, wo ihr Soh ens Haus brôcht hôt, heeflich; em Stilla abr hofft-se, dass dui Liabschaft bloß a voribergehenda Erscheinong vom Horst-Dietrich ischt. So a Bauratrampl als Schwiigerdochder hett-ra grad noh gfehlt! Em Gegasatz so sellra isch doch d Vera Marquardt vo-ma ganz andra Kallibr. Dui ischt schliaßlich d Dochtr vo-ma Kommerziarat! Drom dät-se au guat en d Familie Gundelach bassa. Om a negadiva Ibrraschong auszoschliaßa, will d Clementine Gundelach heit Ôbed, wenn d Familie Marquardt uff Bsuach kommt, d Vrlobong vo ihrem Soh mit der Vera vrkinda. Des ganze hôt bloß oin Hôka, wo d Clementine abr et woiß: Sella Vera will vo ihrem Horst-Dietrich ibrhaupt nix wissa. Dui schwermt nemlich bloß fir da Môler ond Bildhauer Ralf Kröger.

Wia dui vornehma Gsellschaft mondr mitnandr plaudret, dauchet uff oimôl ganz ibrraschend a baar oogebedene Gäscht us-em Schwarzwald auf: dr Sonnawirt, dr Lehrer Gruber ond dr Monika ihr Onkl Michael. Mit ihrem Bsuach vrfolget-se da Zweck, d Monika hoimzohola. Bloß mit-ra graußa Ôôstrengong kennet dr Horst-Dietrich ond d Vera vrhendra, dass ihr Vrlobong, wo-se jô boide et wellet, bekanntgeaba wuud. Dô drfir ergreift jetzt dr Horst-Dietrich s Wort ond erklärt d Monika zo seira Braut. Des abr brengt da Sonnawirt uff d Palme. Lautstark betont’r, dass er a eldrs Reacht uff des Mädle häb, ond ondrstreicht sei Ôôsenna wiidr amôl mit seira Geldforderong. D Monika isch dô druff vellich vrwirrt ond sait gar nix. So a Vrhalda abr gôht em Horst-Dietrich gega da Strich. Mit-ra Wuat em Bauch stirzt’r sich us-em Zemmr. D Monika fehrt mit ihre drei Landsleit hoim en da Schwarzwald.

Driddr Uffzug: En-ra oifacha Baurastub

A baar Wocha send vrganga. D Monika ischt ganz traurich, weil-se noh koin godziga Briaf vo ihrem Liabschda kriagt hôt. Drom nemmt-se ôô, er hedd-se dodal vrgessa ond en dr Zwischazeit a andra gfonda. Datsächlich siht dui Sach abr ganz anderscht aus: Dr Onkl vo dr Monika, wo em gleicha Haus wohnt, hôt älle Briaf vom Horscht-Dietrich abgfanga ond gmoint, uff dui Art ond Weis dät sei Nichde bäldr vo ihrem Trennongsschmerz wegkomma. Ond ganz allmählich neigt d Monika au drzua, em Sonnawirt, wo emmr hefdiger om-se wirbt, s Ja-Wort zo gäa. Abr s Schicksal hôt a andra Leesong parat: Dr Lehrer Gruber hôt an intensiva Briafwechsl mit-em Horscht-Dietrich ondrhalda ond-en grendlich dribr informiirt, wia arg sei Monika durch dui Trennong leida muaß.

D Monika hôt sich grad drzua uffgrafft, sich mit-em Sonnawirt zo vorloba, dô kommt dr nuie Landarzt, wo vom Sonnawirt weaga seira Gicht bschdellt wôrra ischt. D Monika kôô’s kaum fassa, wia-se dean siht – s ischt ihr geliabder Horscht-Dietrich. Dr sell hôt em alda Dorfdoktr, wo sich zor Ruha gsetzt hôt, sei Praxis ibrnomma. Ibrglicklich nemmet sich dia jonge Leit en Arm ond wellet bald heirada. Em vrdutzda Sonnawirt abr empfihlt dr nuie Doktr, er soll sich ens Bett lega, bis sich seine Schmerza wiidr glegt händ.

Musik

Dr Kombonischt hôt’s vrstanda, selle zwoi Uffziig, wo em Schwarzwald schbiilet, an gmiadlicha volkstimlicha Ôôstrich zo gäa, wo selda ens ganz Sendimentale abgleidet. Em Kontrascht drzua dominiiret em middlera Akt satirische Tee, wo s stedtische Gepräge ondrstreicha sollet. Reizvoll ischt au des kloine Ballett Hochzeit im Schwarzwald, wo en da erschda Uffzug neigschoba ischt.

Vo de gsongene Pardiia kennet als musikalische Heheponkt gelda:

  • Dr Monika ihr sehnsuchtsvolls Liad Heimatland, Heimatland, dein gedenk ich immerdar
  • Em Horst-Dietrich sei schmachtenda Arie Dein bin ich immerdar
  • S Terzett Mädle, guck nit so dumm
  • Dia zwoi Duett Einmal rechtsrum, einmal linksrum ond Ein Walzer zu zweien

Hendrgrond

Em Dridda Reich send an Haufa Operedda mit-ma Auffihrongsvrbot belegt wôrra, weil-se vo jidische Kinschtler gschaffa wôrra send. Bedroffa gwäa send au a baar eißerscht beliabde Werk, wia zom Beischbiil Ball im Savoy vom Paul Abraham, Gräfin Mariza vom Emmerich Kálmán ond Schwarzwaldmädel vom Leon Jessel. Damit dia uff de Bihna et gar so arg vrmisst wôrra send, hôt-ma „arische“ Kombonischda beufftragt, nuie Werk em gleicha Genre zo schaffa. Entstanda send uff dui Weis Maske in Blau vom Fred Raymond, Die ungarische Hochzeit ond Monika vom Nico Dostal. Heit send dia älle weitgehend vrgessa. Dô drfir erfreiet sich de alde, bsondrs s Schwarzwaldmädel, wiidr ara graußa Beliebtheit.

Quella

  • Anton Würz: Reclams Operettenführer, 23. Ufflag, Stuegert 2002, ISBN 3-15-010512-9
  • Hellmuth Steger / Karl Howe: Operettenführer, Fischer Bücherei Frankfurt am Main, erschda Ufflag vo 1958