s Rhyynisch Wöörterbuech

Dialäkt:  Züritüütsch

S Rhyynisch Wöörterbuech («Rheinisches Wörterbuch») isch äis von rund dryyssg soginante «groosslandschaftliche Wöörterbüecher», wos im tüütsche Spraachruum git und wo all obertüütsche, mitteltüütschen und nidertüütsche Tialäkt läxikograafisch erfassed. S Rhyynisch Wöörterbuech dokumäntiert de tialäktaal Woortschatz im Rhyyland und im Ruum Mosel und Saar. Usechoo isch es vo 1923 bis 1971.

S Gibiet und d Tialäkt, wo s Rhyynisch Wöörterbuech abhandlet.

Anderi Wöörterbüecher, wo sich mit de Spraach i dëre Regioon abgänd, sind s Hischtoorisch Rhyynisch Wöörterbuech, es Projäkt us de 2000er-Jaar, wo de mittelalterlich Woortschaftz vom Rhyyland sell dokumäntiere,[1] und s Rhyynisch Mitmachwöörterbuech, es Online-Wöörterbuech, wo 2007 aagfange woorden isch und wo d Usegäber d Lüüt uuffordered, sälber Woort und Bidüütige voorzschlaa.[2]

Spraachregioon

S Rhyynisch Wöörterbuech isch na im alte Tüütsche Ryych uufgläiset woorde, und doo sind d Gränze na ganz andersch gsyy. Es hät di doozmaalig prüüssisch Rhyyprovinz abteckt (aber ooni d Exklaave Wetzlar, für die isch nämli s Hesse-Nassauisch Wöörterbuech zueständig gsyy), dezue ane na s Siegerland (wo äigetli scho zu Weschtfaale ghöört) und di doozmaalig oldeburgisch Exklaave Birkenfeld (am Fluss Nahe).

Wä me vo de hüttige staatliche Struktuuren uusgaat, gseets echli andersch uus: S Rhyynisch Wöörterbuech teckt die Mundaarten ab, wo im weschtlichen und im süüdliche Nordrhyy-Weschtfaale (Regierigsbizirk Düsseldorf und Köln, dezue na s Siegerland), im nördlichen und weschtliche Rhyyland-Pfalz (früenerigi Regierigsbizirk Koblenz und Trier), im gröössere Täil vom Saarland und i de Tüütschspraachige Gmäinschaft vo Belgie gredt wëërded.

Wöörterbuech-Tipus

S Rhyynisch Wöörterbuech isch e wüsseschaftlich zämegstelts Mundaartwöörterbuech, wo i nüün Bänd usechoo isch. Bi der Uuftäilig vom tüütsche Spraachruum uf di verschidene groosse Tialäktwöörterbüecher isch me zmäischt äifach de politische Gränze naaggange und nöd öppe de spraachliche. S Rhyynisch Wöörterbuech dokumäntiert drum niderfränkischi (niderrhyynischi), moselfränkischi und ripuaarischi Mundaarte (die letschte beede bilded zäme s Mittelfränkisch).

Der Aasatz vo jedem Stichwoort (s Lemma) orientiert sich am Schrifttüütsch. D Grundwöörter sind nach em gwöndlichen Alfabeet aaggoordnet, aber Zämesetzige und d Abläitige schlüüssed a d Grundwöörter aa.

De tialäktaal Woortschatz, wo s Wöörterbuech abteckt, isch dëë, wo i de Zyyt zwüsched 1880 und 1930 glöiffig gsy isch. Sätz us em tägliche Läbe zäiged, wie me die Woort pruucht hät, und au Redesaarte, Wändige, Sprichwoort und Rëëtsel häts drin. Uf 208 Woortchaarte gseet me, wo me waas wie säit (oder doozmaal gsäit hät).

S Wöörterbuech isch tänkt für Spraachwüsseschafter, bsunders natüürli Dialäktolooge (a d Spraachgschichtler weniger, wil nämli nu de läbig Woortschaft drin voorchunt), a Volchskundler, a Verträtter vo andere Richtigen und au an inträssierte Läie.

D Naachberwöörterbücher vom glyyche Tipus sind im Norde s Nidersächsisch Wöörterbuech, im Oschte s Weschtfäälisch Wöörterbuech, s Hesse-Nassauisch Wöörterbuech und s Süüdhessisch Wöörterbuech, im Süüde s Pfälzisch Wöörterbuech und s Wöörterbuech von tüütsch-lootringische Mundaarte und im Weschten s Luxeburgisch Wöörterbuech.

Materiaalgrundlaag

Uusgwärtet woorde sind zum äinte truckti Quäle. Das sind Tialäktwöörterbüecher gsyy, wos doo scho ggëë hät, Tokteraarbete (Dissertazioone) zur Luutleer und zur Tialäktgeografyy und natüürli Mundaartliteratuur und Häimetliteratuur.

Zum andere hät me si uf untruckti Quäle gstützt, das ghäisst, mer hät d Lüüt gfrööget, wies zu dëm oder säbem säged. Öppe 1200 Mitarbäiter, alne voraa Leerer, hät me Fraagiböge gschickt zum uusfüle, oder si händ vo siich uus Materiaal für s Wöörterbuech gliferet. Die Lüüt händ a rund 4000 Oort gwont.

Gschicht

Bstellchaarte für s Rhyynisch Wöörterbuech (1971)

Zeerscht hät me d Idee ghaa, me wel s Rhyynisch Wöörterbuech glyych mache wie die groosse Wöörterbüecher im obertüütsche Ruum, aso öppe wie s Schwööbisch Wöörterbuech vom Hermann Fischer. Das ghäisst, me hät nöd nu wele de läbig Woortschatz vo de Gägewaart, näi, au de hischtoorisch ab em 12. Jarhundert uufnëë und erchlëëre. Dän isch aber der Eerscht Wältchrieg choo, d Wirtschaftskryyse – und de grooss Plaan isch nüme realischtisch gsyy. Drum hät me bschlosse, sich uf di läbig Spraach yyzschränke.

Der eerscht Läiter isch de Bonner Hoochschuelleerer Johannes Franck gsyy; in gchänt me na wäge syynere «Mittelniederländische Grammatik» und sym «Etymologisch Woordenboek der Nederlandse taal». Nach sym Tood hät dëë Poschte für über dryyssg Jaar de Volchskundler Josef Müller übernaa. De Müller hät bim Franck promowiert ghaa und hät si vo alem Aafang aa um d Samlig vom Materiaal gchümmeret. 1923 hät de Müller di eerscht Liferig publiziert, und won er 1945 gstoorben isch, sind sächs Bänd (mit 94 Liferige) fërtig gsyy und de Räschten im Entwurff voorgläge. De Heinrich Dittmaier und es Zyytli lang au de Matthias Zehnder händ dänn s Wöörterbuech wyytergfüert. De Dittmaier isch äis Jaar vor em Abschluss, nämli 1970, gstoorbe.

De Sitz vo der Aarbetsstell isch Bonn gsyy. Bis 1930 isch s Rhyynisch Wöörterbuech eläi vo de Prüüssischen Akademyy vo de Wüsseschafte finanziert woorde, nachane (bis zum Änd vom Zwäite Wältchrieg) au vo de Rhyynische Provinziaalverwaltig. Ab 1953 isch es dänn de Landschaftsverband Rhyyland gsyy, wo s Wöörterbuech hauptsächli zalt hät.

Hütt cha me s Wöörterbuech au online über woerterbuchnetz.de naaschlaa.

Publikazioon

D Publikazioon vo de Liferige (Äinzelheft) hät 1923 aagfange. Di letscht Liferig isch 1971 usechoo. I pundner Form sinds nüün Bänd.

BandUmfangZuegaabeZyytruum
vom Usechoo
Band-
abschluss
Wëër s gschribe hätUsegäberVerlaag
1A–D1923–19281928Josef MüllerJosef MüllerFritz Klopp, Bonn
2E–G1928–19311931Josef MüllerJosef MüllerFritz Klopp, Berlin
3H–J30 Woortchaarte1932–19351935Josef MüllerJosef MüllerFritz Klopp, Berlin
4K33 Woortchaarte1934–19381938Josef MüllerJosef MüllerFritz Klopp, Berlin
5L–M27 Woortchaarte1937–19411941Josef MüllerJosef MüllerFritz Klopp, Berlin
6N–Q26 Woortchaarte1941–19441944Josef MüllerJosef MüllerErika Klopp, Berlin
7R–Sch43 Woortchaarte1948–19581958Matthias Zender,
Heinrich Dittmaier,
voorgschaffet vom Josef Müller
Karl MeisenErika Klopp, Berlin
8Se–T11 Woortchaarte1958–19641964Heinrich Dittmaier,
voorgschaffet vom Josef Müller
Karl MeisenErika Klopp, Berlin
9U–Z38 Woortchaarte,
Übersichtschaarte,
Naaträäg, Regischter
1964–19711971Heinrich Dittmaier,
voorgschaffet vom Josef Müller
[Karl Meisen]Erika Klopp, Berlin

Literatuur

  • Johannes Franck, Josef Müller, Paul Trense: Anleitung zur Sammlung des Stoffes für ein rheinisches Wörterbuch. Carl Georgi, Universitäts-Buchdruckerei und Verlag, Bonn 1905.
  • Johannes Franck: Das Wörterbuch der rheinischen Mundarten. I: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 27, 1908, S. 1–39.
  • Josef Müller: Das Rheinische Wörterbuch, seine Geschichte und seine Aufgabe. I: Zeitschrift für Deutschkunde 1925, S. 470–484.
  • Th[eodor] Frings, R[udolf] Meißner, J[osef] Müller: Vorwort. I: Rheinisches Wörterbuch Bd. I, Bonn 1928, S. III–XV.
  • Matthias Zender: Das Rheinische Wörterbuch von 1904 bis 1964. I: Rheinische Vierteljahrsblätter 29, 1964, S. 200–222.
  • Matthias Zender: Nachwort. I: Rheinisches Wörterbuch Bd. IX. Berlin 1971, Sp. 1853–1858.
  • Matthias Zender: Das Rheinische Wörterbuch. I: Dialektlexikographie (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beiheft N. F. 17). Ug. vom Hans Friebertshäuser. Steiner, Wiesbaden 1976, S. 133–142.

Weblink

  • Rheinisches Wörterbuch. Digitalisierti Uusgaab im «Wörterbuchnetz», eme Projäkt vom «Kompetenzzentrum für elektronische Erschliessungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften» a der Uniwërsitëët Trier.
  • Naaträäg zum Rhyynische Wöörterbuech. Digitalisierti Uusgaab im «Wörterbuchnetz».

Fuessnoote



Dr Artikel „Rheinisches Wörterbuch“ isch einer vo de läsige Artikel.

Churz zämmegfasst, isch de Artikel sproochlig un stilistisch guet gschriibe, bhandlet die wichtigscht Aspekt vum Thema, isch sachlig korrekt un neutral un wenn mögli bebilderet.

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