Ruth Bietehard

D Ruth Bietehard (* 11. Jänner 1920 z Bärn; † 19. Februar 2015 z Thun), isch e Schwiizer Lehrerin, Dialäktoloogin, Autorin, refermierti Pfaarersfrou und Schurnalischtin gsi.

Me könnt vonere no hüt s Bärndüütsche Wörterbuech und d Übersetzig vo der Bible is Bärndüütsche.

s Läbe und s Schaffe

D Bietehard het vo ledig Lehmann gheisse und isch von ere Bärnburger Familie gsi. Si het z Bärn s Seminaar Muristalde, die Nöji Meitlischuel und s Freie Gymnasium bsuecht, und ane 1938 het si d Matuur gmacht. Drufabe het si z Bärn, z Gämf und z Paris d Romanischtik gstudiert und denn s Diplom als Gymilehrerin für romanischi Sprooche und Latyn übercho und ane 1949 d Dokterprüefig gmacht. 1946 het si der Theoloog Hans Bietehard ghürootet und mit iim zäme isch si z Stäffisburg im Pfaarhuus gwoont. Si het z Thun und au an anderen Oorte Schuel ggää und i der Redakzioon vo der refermierte Zytschrift Saemann mitgmacht.

Prueflech het d Ruth Bietehard au uusert der Schuel vil mit de Sprooche z tue gha. Si het für s Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana und für s Glossaire des patois de la Suisse romande und mit dere rychen Erfyaarig denn am ene Wörterbuech für s Bärndüütsche gschaffet. Us de Sache vo iirem Grossunggle, em Uniprofässer und Sproochforscher Otto vo Greyerz, wo ane 1940 gstorben isch, het si 1969 d Dokumänt, wo dää für so nes Bärner Dialäktwörterbuech gsamlet het, übernoo. Das Material het si sälber no erwyteret und dermit s fertige Wärch gmacht, wo ane 1976 bim Francke-Verlag z Bärn usecho isch; sider het me das bärndütsche Wörterbuech scho achtmol nöi trukt. Es dokumäntiert d Mundart vom Aaretaal vo Thun bis Bärn und vom Ämmitaal oben a Burgdorf, so wie si zu irere Zyt im zwänzigschte Joorhundert gsi isch.

Zäme mit irem Maa und teils mit em Benedikt Bietehard, ihrem Sohn, het si s Nöie und au Deil vom Alte Teschtamänt vo der Bible id Bärner Mundart übersetzt.

Driissg Joor lang het d Bietehard i der Mundartkolumne «Im Stübli» für d Zytig Der Bund churzi Gschichte zu bärndütsche Wörter und ire volchskuntlech Zämehang gschribe. Die Sachi het si ane 1999 im Buech Wörter wandere dür d Jahrhundert. Bärndütschi Spracherläbnis gsamlet. Si dänkt i dene Uufsätz drüber noo, wie s der Mundart i der hütige Zyt goot und wie sech d Sprooch veränderet. Es sind föifefüfzg Wortgschichte, vo Aare bis Züpfe, und d Ruth Bietehard erklärt drin, was so farbigi bärndütschi Wörter wie öpe Chacheli und Fädilätsch bedüüte, und bi jedem Einzelfall erklärt si churz und bündig grad no es ganzes sproochkuntlechs Theema; die Prichte heigen au öpis autobiografisches, seit d Bietehard. Am Afang vom Buech luegt si zrugg uf d Mundartliteratur vom Bärnbiet, wo mit em Kuen, em Tavel, em Greyerz, em Grunder und em Gfeller e feschti Form gfunde und i der jüngere Zyt tank begabten Autooren und Musigmacher vil Freiheit gwunne heig.

Für iri Verdienschte um d Sproochkultur het ere d Stadt Bärn d Burger-Medaille gschänkt, und d Uni Bärn der Eeredokter.

Am 19. Februar 2015 isch d Ruth Bietehard z Thun im Altersheim gstoorbe.

Wärch

  • Berndeutsches Wörterbuch (mit em Material vom Otto vo Greyerz), Bärn 1976, 9. Uuflag, 2008. ISBN 978-3-305-00255-9
  • mit em Hans Bietehard: Ds Lukas-Evangelium bärndütsch. Bärn 1983.
  • mit em Hans Bietehard: Ds Nöie Teschtamänt. Bärndütsch, Bärn 1984. ISBN 3-85570-086-9
  • mit em Hans Bietehard: Ds Buech Rut und vier Psalme. Bärndütsch. Bärn 1987.
  • mit em Hans und em Benedikt Bietehard: Ds Alte Teschtament bärndütsch. En Uswahl Bärn 1990. ISBN 3-85570-111-3
  • Oberländer Mundarten, mit Beiträgen von örtlichen Sprachkennern. Thun 1991. ISBN 3-85777-129-1
  • mit Hans und Benedikt Bietehard: D Psalme bärndütsch. Bärn 1994.
  • Wörter wandere dür d Jahrhundert. Bärndütschi Spracherläbnis, Muri bi Bärn 1999. ISBN 3-305-00256-5

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