Maryland County

Verwaltungsregion in Liberia

Maryland County ist eine Verwaltungsregion (County) in Liberia, sie hat eine Größe von 2 297 km² und besaß bei der letzten Volkszählung (2008) 135.938 Einwohner.[1]

Maryland
LageSierra LeoneGuineaElfenbeinküsteBomiRiver CessMarylandGbarpoluSinoeBongGrand GedehMargibiRiver GeeNimbaLofaGrand Cape MountMontserradoGrand BassaGrand Kru
Lage
Symbole
Flagge
Flagge
Basisdaten
StaatLiberia
HauptstadtHarper
Fläche2297 km²
Einwohner135.938 (2008)
Dichte59 Einwohner pro km²
Gründung1857
ISO 3166-2LR-MY

Die Verwaltungsregion untergliedert sich in sieben Distrikte. Die Hauptstadt ist Harper im gleichnamigen Distrikt.[2]

DistriktEw. (2008)
männlich
Ew. (2008)
weiblich
Ew. (2008)
Gesamt
Gwelekpoken5.3704.69010.060
Harper19.59118.43338.024
Karluway #14.5013.9938.494
Karluway #29.4297.73017.159
Nyorken5.3194.73810.057
Pleebo/Sodoken21.88421.33943.223
Whojah4.7614.1608.921
Maryland70.85565.083135.938

Maryland liegt im äußersten Südosten Liberias an der Atlantikküste und an der Grenze zur Republik Elfenbeinküste.

Geschichte

Am 12. Februar 1834 wurde die Kolonie Maryland in Liberia an der westafrikanischen Küste gegründet. Die Kolonisten wählten den am Cape Palmas gelegenen Naturhafen als Siedlungsplatz und Handelsposten, daraus entwickelte sich die Stadt Harper zum Hauptort der Kolonie. Maryland war Dank des Hafens eine wirtschaftlich erfolgreiche Kolonie und erlangte am 29. Mai 1854 die staatliche Unabhängigkeit. Bereits am 18. März 1857 wurde die Eigenständigkeit aufgegeben und der einzige Präsident dieser Republik – Boston Jenkins Drayton – unterzeichnete gemeinsam mit Joseph Jenkins Roberts den Beitrittsvertrag zum Staat Liberia. Diesem Zusammenschluss ging ein als Kru-War bezeichneter Bürgerkrieg voraus.[3][4]

Während der Verhandlungen beim Berliner Kongress von 1885 wurde der bisher unbestimmte Verlauf der Grenzen zwischen der Republik Liberia und den französischen und britischen Kolonialgebieten in Westafrika staatsrechtlich fixiert. Hierbei wurde von Frankreich der östlich von Cape Palmas gelegene Küstenstreifen, ein wesentlicher Bestandteil der ehemaligen Kolonie Maryland, beansprucht und der Kolonie Französisch-Westafrika hinzugefügt.[5]

Heute sind etwa 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig, Hauptanbauprodukte sind Reis und Maniok. Bedeutsam sind auch die Küstenfischerei und der Handel mit Tropenholz, Palmöl-Produkten und Kautschuk.

Politik

Bei den 2005 durchgeführten ersten demokratischen Senatswahlen nach dem Bürgerkrieg wurde John Ballout und Gloria Maya Musu Scott, beides Kandidaten der UP, gewählt.[6]

Wirtschaft

Die landwirtschaftlich geprägte Region liefert neben Früchten und Kaffee vor allem Kautschuk und Palmölprodukte für den Export. Mit der Stadt Pleebo entsteht ein zweites Wirtschaftszentrum in der Region – Gesundheitszentrum, Polizeistation, Zollstation und Verwaltung wurden neu errichtet, im Ort gibt es ein Kleinkraftwerk und einen Rundfunksender (Voice of Pleebo).

Einzelnachweise