Uruguayische Fußballnationalmannschaft

Repräsentant Uruguays bei Fußballspielen auf internationaler Ebene

Die uruguayische Fußballnationalmannschaft repräsentiert Uruguay bei Fußballspielen auf internationaler Ebene. Sie war besonders in den frühen Tagen des professionellen Fußballs eine der weltweit stärksten Nationalmannschaften und ist es nach einigen weniger erfolgreichen Jahrzehnten heute wieder. Ebenso ist sie die Fußballnationalmannschaft mit den meisten internationalen Titeln.

Republik Östlich des Uruguay
República Oriental del Uruguay
Spitzname(n)La Celeste (Die Himmelblaue)
VerbandAsociación Uruguaya de Fútbol
KonföderationCONMEBOL
Technischer SponsorPuma
CheftrainerDiego Alonso (seit 2022)
KapitänFederico Valverde
RekordspielerDiego Godín (161)
RekordtorschützeLuis Suárez (68)
HeimstadionEstadio Centenario
FIFA-CodeURU
FIFA-Rang15. (1659,39 Punkte)
(Stand: 4. April 2024)[1]
Heim
Auswärts
Bilanz
963 Spiele
429 Siege
229 Unentschieden
305 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Uruguay Uruguay 0:6 Argentinien Argentinien
(Montevideo, Uruguay; 20. Juli 1902)
Höchster Sieg
Uruguay Uruguay 9:0 Bolivien Bolivien
(Lima, Peru; 9. November 1927)
Höchste Niederlage
Uruguay Uruguay 0:6 Argentinien Argentinien
(Montevideo, Uruguay; 20. Juli 1902)
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen14 (Erste: 1930)
Beste ErgebnisseWeltmeister: 1930, 1950
Südamerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen45 (Erste: 1916)
Beste ErgebnisseSüdamerikameister: 1916, 1917, 1920, 1923, 1924, 1926, 1935, 1942, 1956, 1959 (II), 1967, 1983, 1987, 1995, 2011
Konföderationen-Pokal
Endrundenteilnahmen2 (Erste: 1997)
Beste Ergebnisse4. Platz (1997, 2013)
Olympische Spiele
Gold1924
Gold1928
(Stand: 21. November 2023)

Von 1924 bis 1930 gewann sie fünf große Titel in nur sechs Jahren: die olympischen Fußballturniere in Paris und Amsterdam, 1930 die erste Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte im eigenen Land sowie 1924 und 1926 die Copa América. 1950 gewann sie in Brasilien ein zweites Mal die WM. 1954 und 1970 wurde sie jeweils WM-Vierter, konnte sich dann aber mehrmals nicht für die WM qualifizieren oder kam nicht mehr über das WM-Achtelfinale hinaus. Erst 2010 gelang es wieder, ins WM-Halbfinale einzuziehen und am Ende erneut WM-Vierter zu werden. Jedoch konnte in den zurückliegenden Jahrzehnten mehrfach (1942, 1956, 1959, 1967, 1983, 1987, 1995, 2011) der Gewinn der Copa América durch die uruguayische Fußballnationalmannschaft als Erfolg verbucht werden. Mit insgesamt 15 Titeln ist Uruguay seit 2011 Rekordsieger der Copa. Im Juni 2012 kletterte Uruguay auf Rang 2 der FIFA-Weltrangliste. Diese Platzierung war die bislang beste des Landes, musste jedoch schon im Juli 2012 an Deutschland abgegeben werden.

Geschichte

Von den Anfängen bis 1930

Englische Arbeiter brachten das Spiel Ende des 19. Jahrhunderts nach Uruguay und bald entwickelte sich der Fußball zum Nationalsport. Den Uruguayern ist es maßgeblich zu verdanken, dass der englische Kick-and-rush-Stil zu Gunsten eines modernen Kombinations- und Dribbelspiels in den Hintergrund zu treten begann.

Das Team aus dem kleinen Uruguay gewann 1916, 1917, 1920, 1923, 1924, 1926 und 1935 die Copa América. 1919, 1922, 1927 belegte es den zweiten Platz. Bereits hier zeigte sich die Klasse des Fußballlandes Uruguay.

1924 führte der uruguayische Stil auch auf der Weltbühne zum überwältigenden Erfolg über die kontinentaleuropäischen Nationen: Die aus Metzgern, Schuhputzern und Gemüseverkäufern zusammengestellte Mannschaft reiste in der 3. Klasse zu den Olympischen Spielen nach Frankreich. Die Fahrt wurde durch Hypotheken und spontan angesetzte Freundschaftsspiele finanziert. Im ersten Spiel einer südamerikanischen Mannschaft in Europa vor etwa 3000 Zuschauern bezwangen die „Urus“ Jugoslawien mit 7:0, zum zweiten Spiel gegen die USA (3:0) kamen schon 10.455 Zuschauer und zum Viertelfinalspiel (5:1) gegen Gastgeber Frankreich 30.868 Zuschauer. Den 3:0-Erfolg im Finale gegen die Schweiz sahen schließlich 40.522 Zuschauer.

Wie überlegen der südamerikanische dem europäischen Stil war, zeigte sich wieder vier Jahre später bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam: Das Finale fand zwischen Uruguay und Argentinien statt. Erst im Wiederholungsspiel bezwang Uruguay nach einem Tor von Hector Scarone zum 2:1-Endstand die Nachbarn. Die FIFA erkannte 1950 die beiden Olympiasiege als Weltmeistertitel an.[2]

Die Rivalen vom Río de la Plata trafen auch zwei Jahre später im Finale der ersten Weltmeisterschaft aufeinander. Im Estadio Centenario in Montevideo sahen 93.000 Zuschauer das 4:2 für den Gastgeber. Der Tag des Sieges wurde kurzerhand zum Feiertag erklärt.

Uruguay: Ballesteros; Mascheroni, Nasazzi; J. L. Andrade, Fernandez, Gestido; Dorado, Scarone, Castro, Cea, Iriarte.Argentinien: Botasso; Della Torre, Paternoster; J. Evaristo, Monti, Juarez; Peucelle, Varallo, Stabile, Ferreira, M. Evaristo.SR Langenus (Belgien). – Tore: 12. Dorado 1:0. 20. Peucelle 1:1. 22. Stabile 1:2. 57. Cea 2:2. 68. Iriarte 3:2. 89. Castro 4:2

Überragende Spieler dieser goldenen Periode des uruguayischen Fußballs war der charismatische José Nasazzi. Der Steinmetz war Spielführer und Spielmacher des Teams. Die „schwarze Perle“ José Leandro Andrade, der große Star des Turniers 1924, war sein kongenialer Partner im Mittelfeld. Ebenfalls nicht zu vergessen sind die Stürmer Hector Scarone und Héctor Castro, der trotz des Verlustes seiner rechten Hand weiterhin Tore für Uruguay erzielte.

Fußball-Weltmeisterschaften

Bilanz

Mit zwei Titeln und dreimal Platz 4 rangiert Uruguay unter den zehn besten Nationalmannschaften bei Fußball-Weltmeisterschaften.[3]

1930 in UruguayWeltmeister
1934 in Italiennicht teilgenommen
1938 in Frankreichnicht teilgenommen
1950 in BrasilienWeltmeister
1954 in der Schweiz4. Platz
1958 in Schwedennicht qualifiziert
1962 in ChileVorrunde
1966 in EnglandViertelfinale
1970 in Mexiko4. Platz
1974 in DeutschlandVorrunde
1978 in Argentiniennicht qualifiziert
1982 in Spaniennicht qualifiziert
1986 in MexikoAchtelfinale
1990 in ItalienAchtelfinale
1994 in den USAnicht qualifiziert
1998 in Frankreichnicht qualifiziert
2002 in Südkorea/JapanVorrunde
2006 in Deutschlandnicht qualifiziert
2010 in Südafrika4. Platz
2014 in BrasilienAchtelfinale
2018 in RusslandViertelfinale
2022 in KatarVorrunde

Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen

1908 in Londonnicht teilgenommen, der Verband wurde erst 1923 in die FIFA aufgenommen
1912 in Stockholmnicht teilgenommen, der Verband wurde erst 1923 in die FIFA aufgenommen
1920 in Antwerpennicht teilgenommen, der Verband wurde erst 1923 in die FIFA aufgenommen
1924 in ParisOlympiasieger
1928 in AmsterdamOlympiasieger
1936 in Berlinnicht teilgenommen
1948 in Londonnicht teilgenommen
1952 in Helsinkinicht teilgenommen

Die Amateur-, Olympia- bzw. U-20-Mannschaften konnten sich zwischen 1956 und 2008 entweder nicht qualifizieren oder nahmen nicht teil. Erst für die Olympischen Spiele in London konnte sich wieder eine uruguayische Mannschaft qualifizieren, die als U-23 antrat, in der sieben A-Nationalspieler standen, u. a. der derzeitige Rekordtorschütze Luis Suárez als Mannschaftskapitän und Edinson Cavani. Die Mannschaft schied aber in der Vorrunde aus, wobei Uruguay am 29. Juli 2012 gegen den Senegal erstmals ein Spiel bei einem olympischen Fußballturnier verlor.

1924 und 1928 trat Uruguay in den drei Finalspielen mit folgenden Spielern an:

  • Tor: Mazzali
  • Verteidiger: Arispe, Nasazzi
  • Läufer: Andrade, Fernández (nur 1928 im 1. Finale), Gestido (nur 1928), Ghierra (nur 1924), Plirz (nur 1928 im 2. Finale), Vidal (nur 1924)
  • Sturm: Arremún (nur 1928 im 2. Finale), Borjas (nur 1928 im 2. Finale), Campolo (nur 1928 im 1. Finale), Castro (nur 1928 im 1. Finale), Cea, Figueroa (nur 1928 im 2. Finale), Petrone (1928 nur im 1. Finale), Romano (nur 1924), Scarone (1928 nur im 2. Finale), Urdinarán (1928 nur im 1. Finale)
(Fett gedruckte Spieler standen 1930 auch im WM-Finale)

Bilanz bei der Copa América

Teilnahme am Konföderationen-Pokal

JahrGastgeberlandTeilnahme bis …Letzter GegnerErgebnis[K 1]TrainerBemerkungen und Besonderheiten
1992Saudi-Arabiennicht qualifiziert
1995Saudi-Arabiennicht qualifiziert
1997Saudi-ArabienSpiel um Platz 3TschechienVierterVíctor PúaHalbfinalniederlage gegen Australien durch Golden Goal
1999Mexikonicht qualifiziert
2001Südkorea/Japannicht qualifiziert
2003Frankreichnicht qualifiziert
2005Deutschlandnicht qualifiziert
2009Südafrikanicht qualifiziert
2013BrasilienSpiel um Platz 3ItalienVierterÓscar TabárezBeim 8:0 im letzten Gruppenspiel gegen Tahiti steigerte Uruguay die eigene Bestmarke für südamerikanische Mannschaften gegen ozeanische Mannschaft um ein Tor
Niederlage im Spiel um Platz 3 im Elfmeterschießen
2017Russlandnicht qualifiziert

Weitere Erfolge

Junioren

U-20

U-17

U-15

Rekordspieler

Rekordinternationale

Noch in der Nationalmannschaft aktive Spieler sind fett gedruckt.

Stand: 21. November 2023
#NameZeitraumSpieleTore
1Diego Godín2005–202216108
2Luis Suárez2007–aktiv13868
3Edinson Cavani2008–aktiv13658
4Fernando Muslera2009-aktiv13300
5Maxi Pereira2005–201812503
6Martín Cáceres2007–aktiv11604
7Diego Forlán2002–201411236
8Cristian Rodríguez2003–201811011
9Diego Lugano2003–20149509
10Egidio Arévalo Ríos2006–20179000
11Diego Pérez2001–20148902
12Alvaro Pereira2008–20168307
José María Giménez2013–aktiv8308
14Rodolfo Rodríguez1976–19867800
15Fabián Carini1999–20097400
16Enzo Francescoli1982–19977317

Rekordtorschützen

#SpielerZeitraumToreSpieleSchnitt
1Luis Suárez2007–681380,49
2Edinson Cavani2008–581360,43
3Diego Forlán2002–2014361120,32
4Héctor Scarone1917–193031520,60
5Ángel Romano1911–192728690,41
6Omar Oscar Míguez1950–195827390,69
7Sebastián Abreu1996–201226700,37
8Pedro Petrone1923–193024290,83
9Carlos Aguilera1982–199722640,34
Fernando Morena1971–198322530,42

(Stand: 21. November 2023)

Aktueller Kader

Die Tabelle nennt die Spieler, die im Kader für die WM-Qualifikationsspiele im November 2023 standen.[6]

  • Stand der Leistungsdaten: 21. November 2023 (nach dem Spiel gegen Bolivien)

Für den Kader bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, siehe:

Nr.[7]NameGeburtstagSpieleToreVereinDebütLetztes Spiel
Torwart
12Franco Israel22.04.200010Portugal  Sporting Lissabon202314.06.2023
23Santiago Mele06.09.199730Kolumbien  Atlético Junior202312.10.2023
01Sergio Rochet23.03.1993180Brasilien  Internacional Porto Alegre202221.11.2023
Abwehr
04Ronald Araújo07.03.1999161Spanien  FC Barcelona202021.11.2023
03Sebastián Cáceres18.08.199990Mexiko  Club América202221.11.2023
02José María Giménez20.01.1995838Spanien  Atlético Madrid201321.11.2023
18Bruno Méndez10.09.199960Brasilien  Corinthians São Paulo201817.10.2023
Mathías Olivera31.10.1997160Italien  SSC Neapel202216.11.2023
13Guillermo Varela24.03.1993140Brasilien  Flamengo Rio de Janeiro201721.06.2023
17Matías Viña09.11.1997350Italien  Sassuolo Calcio201921.11.2023
Mittelfeld
Maximiliano Araújo15.02.200071Mexiko  Deportivo Toluca202316.11.2023
06Rodrigo Bentancur25.06.1997561England  Tottenham Hotspur201721.11.2023
20Felipe Carballo04.10.199670Brasilien  Grêmio Porto Alegre202321.11.2023
10Giorgian De Arrascaeta01.06.19944410Brasilien  Flamengo Rio de Janeiro201421.11.2023
07Nicolás De La Cruz01.06.1997255Argentinien  River Plate202021.11.2023
11Facundo Pellistri20.12.2001180England  Manchester United202221.11.2023
21Facundo Torres13.04.2000151Vereinigte Staaten  Orlando City202121.11.2023
Manuel Ugarte11.04.2001120Frankreich  Paris Saint-Germain202117.10.2023
15Federico Valverde22.07.1998556Spanien  Real Madrid201721.11.2023
Sturm
14Agustín Canobbio01.10.1998101Brasilien  Athletico Paranaense202221.11.2023
19Darwin Núñez24.06.1999228England  FC Liverpool201921.11.2023
08Cristian Olivera17.04.200230Vereinigte Staaten  Los Angeles FC202321.11.2023
09Luis Suárez24.01.198713868Brasilien  Grêmio Porto Alegre200721.11.2023
22Federico Viñas30.06.199810Mexiko  Club León202316.11.2023

Weitere bekannte Spieler

Trainergeschichte

(Quelle: [8])

Länderspiele gegen deutschsprachige Fußballnationalmannschaften

DatumOrtHeimmannschaftResultatGastmannschaftAnlass
1.9. Juni 1924Paris (Frankreich )Uruguay Uruguay3:0Schweiz  SchweizOlympia Finale
2.3. Juni 1928Amsterdam (Niederlande )Uruguay Uruguay4:1Deutsches Reich  Deutsches ReichOlympia Viertelfinale
3.23. Mai 1954LausanneSchweiz  Schweiz3:3Uruguay Uruguay
4.5. Juni 1954SaarbrückenSaarland 1947  Saarland1:7Uruguay Uruguay
5.3. Juli 1954Zürich (Schweiz )Osterreich  Österreich3:1Uruguay UruguayWM-Spiel um Platz 3
6.11. April 1962HamburgDeutschland Bundesrepublik  BRD3:0Uruguay Uruguay
7.14. Mai 1964WienOsterreich  Österreich0:2Uruguay Uruguay
8.2. Januar 1965MontevideoUruguay Uruguay0:2Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
9.23. Juli 1966Sheffield (England )Uruguay Uruguay0:4Deutschland Bundesrepublik  BRDWM-Viertelfinale
10.20. Juni 1970Mexiko-Stadt (Mexiko )Deutschland Bundesrepublik  BRD1:0Uruguay UruguayWM-Spiel um Platz 3
11.10. Februar 1971MontevideoUruguay Uruguay0:3Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
12.15. Februar 1971MontevideoUruguay Uruguay1:1Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
13.27. Mai 1972LeipzigDeutschland Demokratische Republik 1949  DDR1:0Uruguay Uruguay
14.31. Mai 1972RostockDeutschland Demokratische Republik 1949  DDR0:0Uruguay Uruguay
15.8. Juni 1977MontevideoUruguay Uruguay0:2Deutschland Bundesrepublik  BRD
16.18. Dezember 1980MontevideoUruguay Uruguay4:0Schweiz  Schweiz
17.29. Januar 1985MontevideoUruguay Uruguay3:0Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
18.4. Juni 1986Santiago de Querétaro (Mexiko )Uruguay Uruguay1:1Deutschland Bundesrepublik  BRDWM-Gruppenspiel
19.25. April 1990StuttgartDeutschland Bundesrepublik  BRD3:3Uruguay Uruguay
20.20. Dezember 1992MontevideoUruguay Uruguay1:4Deutschland  Deutschland
21.13. Oktober 1993KarlsruheDeutschland  Deutschland5:0Uruguay Uruguay
22.3. März 2010St. GallenSchweiz  Schweiz1:3Uruguay Uruguay
23.10. Juli 2010Port Elizabeth (Sudafrika )Uruguay Uruguay2:3Deutschland  DeutschlandWM-Spiel um Platz 3
24.29. Mai 2011SinsheimDeutschland  Deutschland2:1Uruguay Uruguay
25.5. März 2014KlagenfurtOsterreich  Österreich1:1Uruguay Uruguay

Spiele gegen Deutschland

Deutschland und Uruguay trafen bisher elfmal aufeinander. Den einzigen Sieg Uruguays gab es beim ersten Aufeinandertreffen bei den Olympischen Spielen 1928. Für Deutschland war es das erste Spiel gegen eine außereuropäische Mannschaft. Mit 4:1 gewann der spätere Olympiasieger im Viertelfinale. Deutschland verlor Richard Hofmann und Hans Kalb durch Platzverweise, wobei Kalb der erste Deutsche war, der in einem Länderspiel vom Platz gestellt wurde. Da auch der Uruguayer José Nasazzi das Spielende nicht auf dem Platz erlebte, ist es das Länderspiel mit den meisten Platzverweisen in der deutschen Fußballgeschichte. Auch das WM-Viertelfinale 1966 ging nicht ohne Platzverweise über die Bühne. Dort traf es die beiden Uruguayer Héctor Silva und Horacio Troche, den es danach für einige Jahre in die deutschen Ligen verschlug. Beim Spiel am 13. Oktober 1993 stellte Lothar Matthäus den Rekord von Franz Beckenbauer mit 103 Länderspielen ein.[19] Beide Mannschaften trafen zweimal im Spiel um den dritten Platz bei einer WM aufeinander. Damit ist dies die häufigste Paarung im Spiel um den dritten Platz.

Nationaltrikot

Seit dem ersten Länderspiel im Jahre 1901 besaß Uruguay bis 1910 kein offizielles Nationaltrikot. So spielte man in der ersten Partie im Trikot des montevideanischen Clubs Albion Football Club. In der Folgezeit wurde dann mit einer großen Anzahl an verschiedenen Trikots experimentiert, bis man sich 1910 offiziell zu Ehren des River Plate Football Club, der zwischen 1897 und 1929 existierte, für dessen Alternativ-Trikot und somit die himmelblauen Hemden entschied.

Trikots
ZeitraumAusrüster
1978–1984Adidas
1984–1987Le Coq Sportif
1987–1991Puma
1992–1998NR
1998–2004FUF
2004–2006Uhlsport
seit 2007Puma

Zur Gestalt des Logos

Die Fußballnationalmannschaft trägt vier Sterne auf dem Trikot: Zwei für die WM-Titel von 1930 und 1950 sowie zwei für die Siege bei den Olympischen Sommerspielen in Paris 1924 und Amsterdam 1928. Die Sterne für die beiden Siege in den olympischen Fußballturnieren wurden hinzugefügt, da in den Jahren 1924 und 1928 keine Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde und die beiden Olympiasiege nach Meinung des uruguayischen Fußballverbandes denselben Stellenwert wie ein WM-Titel haben.[20]

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Thimmel: Uruguay. Nostalgie und Krise im Land des zweimaligen Weltmeisters· »Ich bin in den Fußball vernarrt«. Ein Gespräch mit Eduardo Galeano. In: Dario Azzellini, Stefan Thimmel Futbolistas. Fußball und Lateinamerika: Hoffnungen, Helden, Politik und Kommerz. Assoziation A, Berlin 2006, ISBN 3-935936-46-X.

Weblinks

Einzelnachweise