Batallón Atlácatl

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Das Batallón Atlácatl war in den 1980er Jahren eine Einheit der Armee El Salvadors. Seine Aufgabe bestand in der schnellen Reaktion auf Guerilla-Angriffe. Das Bataillon war in einige der grausamsten Verbrechen des salvadorianischen Bürgerkriegs verwickelt.

Benannt war das Bataillon nach Ātlācatl, einer legendären Figur der salvadorianischen Geschichte. Es wurde 1980 in der US-Militärakademie School of the Americas in der Panamakanalzone gegründet und hatte dort zunächst auch seinen Standort. Die Einheit traf 1981 in El Salvador ein. Trainiert worden war sie im US-amerikanischen Armeelager Fort Bragg, North Carolina, von der US-Eliteeinheit Special Forces (Green Berets).

Als Ergebnis dieser Ausbildung hatte das Batallón Atlácatl enge Beziehungen zu US-amerikanischen Ausbildern und den Special Forces, die während des Bürgerkriegs in den 1980er Jahren permanent als Militärberater in El Salvador tätig waren.[1]Das Bataillon war verantwortlich für einige der schrecklichsten Verbrechen des Krieges, unter anderem das Massaker von El Mozote im Dezember 1981 und der Ermordung von sechs Jesuiten-Priestern, ihrer Haushälterin und deren Tochter im November 1989.[2] An diesem Mord sollen die Offiziere Orlando Zepeda, Elena Fuentes und Inocente Montano beteiligt gewesen sein. Den Befehl soll Verteidigungsminister Emilio Ponce gegeben haben.[3]Das Bataillon wurde 1992 im Rahmen des salvadorianischen Friedensabkommens („Acuerdos de Paz de Chapultepec“) aufgelöst, welches den 11-jährigen Bürgerkrieg beendete.[4]

Im September 2020 verurteilte der Staatsgerichtshof in Madrid Inocente Montano zu 133 Jahren Haft für die Ermordung fünf spanischer Jesuiten.[5]

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EinzelnachweiseQuelltext bearbeiten

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