α-Catenin

Proteinfamilie

α-Catenin ist ein Strukturprotein in Zellkontakten.[1][2] Es wurde immer vermutet, dass α-Catenin in Adhärenskontakten als Verbindungsstelle zwischen β-Catenin und den Aktinfilamenten des Zytoskeletts fungiert,[3] obwohl ein solcher Proteinkomplex noch nie isoliert wurde. Tatsächlich hat man herausgefunden, dass α-Catenin niemals mit den Aktinfilamten und dem E-Cadherin-β-Catenin-Komplex gleichzeitig verbunden ist, sondern eine sehr viel dynamischere Verbindung mit beiden eingeht.[4] Das hängt damit zusammen, dass α-Catenin sowohl als Mono- als auch als Dimer vorliegen kann, und α-Catenin-Monomer eher an den E-Cadherin-β-Catenin-Komplex und α-Catenin-Dimer eher an die Aktinfilamente bindet.[5]

Catenin
Catenin
nach PDB 1H6G
Andere Namen
  • CTNNA1
  • Cadherin-Associated Protein
  • Renal Carcinoma Antigen NY-REN-13;
  • Alpha E-Catenin;
  • Catenin Alpha-1;
  • CAP102

Vorhandene Strukturdaten: 1H6G, 4EHP, 4IGG

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur906 Aminosäuren, 100071 Da
Bezeichner
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-FamilieHovergen
Orthologe
MenschHausmaus
Entrez149512385
UniProtP35221P26231
PubMed-Suche149512385

Darüber hinaus beeinflusst α-Catenin entscheidend die Struktur des Aktinfilaments. Das geschieht wahrscheinlich dadurch, indem es mit dem Arp 2/3-Komplex um Bindungen mit dem Aktinfilament konkurriert.[5]

Klinischer Bezug

α-Catenin stand im Verdacht bei der Metastasierung von Tumoren beteiligt zu sein, indem eine niedrigere Expression von α-Catenin die Adhäsion von Zellen herabsetzen könnte.[6] Ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Metastasen und der Expression von α-Catenin allein gilt inzwischen als widerlegt, dafür haben sich andere Beziehungen ergeben: α-Catenin korreliert negativ mit dem Prostatakarzinom-spezifischen Antigen (PSA)[7] und schwächt die Immunreaktion des Körpers auf den Tumor. Darüber hinaus könnte eine verringerte Expression von α-, β-, γ-Catenin oder E-Cadherin auch die Expression der drei anderen Proteine verändern. Eine verminderte Expression aller vier Proteine wiederum korreliert schon mit einer erhöhten Gefahr für Metastasen.[8]

Literatur

Einzelnachweise