Air Timor (ehemals Austasia Airlines) ist eine virtuelle Fluggesellschaft mit Sitz in Dili (Osttimor). Das Unternehmen besitzt kein Air Operator Certificate und beauftragt andere Fluggesellschaften mit der Durchführung des Flugbetriebs. Präsident der Gesellschaft ist Francisco Oliveira.[1]

Air Timor
Logo der Air Timor
IATA-Code:6C
ICAO-Code:(Code des Leasingpartners)
Rufzeichen:(Rufzeichen des Leasingpartners)
Gründung:2001
Sitz:Dili, Osttimor Osttimor
Drehkreuz:Flughafen Presidente Nicolau Lobato
Heimatflughafen:Flughafen Presidente Nicolau Lobato
IATA-Prefixcode:586
Leitung:Francisco Oliveira
Flottenstärke:1 (Charter)
Ziele:international
Website:air-timor.tl

Geschichte

Francisco Oliveira, Präsident der Air Timor (2019)

Air Timor wurde als Austasia Airlines gegründet. Zwischen 2001 und 2007 bediente sie als Charterlinie Strecken zwischen Australien und Indonesien. 2007 wurde der Sitz nach Osttimor verlegt und man ließ sich auch in Singapur registrieren. Ein drittes Büro gibt es in Perth. Seit dem 1. August 2008 bediente sie die Strecke Dili–Singapur mit einem Airbus A319-100 der Silk Air. 2010 erfolgte die Umbenennung in die heutige Bezeichnung.

Air Timor bediente zunächst von Dili aus Singapur sowie Denpasar.[2] Am 4. Januar 2017 teilte Air Timor überraschend mit, dass sie ab dem 10. Januar die Route nach Denpasar einstellt.[3] Als Grund wurde die fehlende Rentabilität genannt, seitdem 2015 der NAM Air von der Regierung Osttimors ebenfalls die Zulassung für die Strecke gegeben wurde. Dadurch seien Überkapazitäten entstanden. Während NAM Air dies ausglich, indem es Passagiere auf Flüge ihrer Muttergesellschaft Sriwijaya Air umbuchte, machte Air Timor täglich 10.000 US-Dollar Verlust. Direktor Abessy Bento kritisierte Vize-Transportminister Inácio Moreira deswegen scharf: Die Politik der Regierung hätte Air Timor zerstört. Das Preisdumping habe auch Auswirkungen auf die Verbindung nach Singapur, weswegen diese von drei- auf zweimal die Woche zurückgefahren wurde. Sollte das Fluggastaufkommen auf der Strecke 2017 nicht ansteigen, sollen auch die Flüge nach Singapur eingestellt werden.[4]

Von Dezember 2017 bis Februar 2018 bot Air Timor mit Maschinen der TransNusa Air Services Flüge nach Kupang an.[5] Seit dem 14. Juni 2019 wird die Route wieder mit TransNusa angeboten.[6] Ab Januar 2020 wird Air Timor die Route Singapur–Dili mit einem Airbus A319 der Drukair bedienen.[7]

2019 beendete die Silk Air ihren Vertrag mit Air Timor, so dass der letzte Flug auf der Route am 30. März stattfand. Begründet wurde die Beendigung des Vertrages von Singapore Airlines, der Muttergesellschaft von Silk Air, dass man die Flugzeuge zurück in die Flotte führen wolle.[8]

Am 17. Oktober 2019 kündigte Air Timor die Wiederaufnahme der Dili-Singapur-Route per 31. Oktober 2019 an. Zum Einsatz kommen Airbus A319 von Druk Air, der nationalen Airline aus Bhutan. Die Route wird zweimal wöchentlich bedient, jeweils donnerstags und sonntags. Für Druk Air bedeutet dies die Weiterführung ihres Singapur-Fluges von Paro (Bhutan).[9]

Die Regierung Osttimors führte Gespräche mit Malaysia. Es gab erste Überlegungen für Flüge nach Kuala Lumpur.[1] Verhandlungen mit der chinesischen Air Travel führten schließlich zu einem Vertrag zum Codesharing. Air Travel wollte Dili als sein erstes Auslandsziel von Hongkong aus anfliegen. Von hier aus sollten andere Ziele in der Region angeflogen werden. Gedacht waren Verbindungen nach Bali, Shenzhen, Perth und Darwin. Eingesetzt sollte ein Airbus A319 werden.[1][10]

Im Juli 2020 wurde Air Timor von einem Investor aus Singapur übernommen.[11] 2021/2022 führt man mit AirAsia Flüge nach Kuala Lumpur aus.

Flotte und Strecken

Air Timor unterhält keine eigene Flotte. Die einzige aktuelle Verbindung wird mit einem Charterflugzeug der AirAsia nach Kuala Lumpur ausgeführt.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise