Alexis Littré

französischer Mediziner, Chirurg, Anatom und Hochschullehrer

Alexis Littré (* 21. Juli 1658 in Cordes; † 3. Februar 1726 in Paris) war ein französischer Anatom und Chirurg.

Leben

Littré studierte Medizin in Montpellier und Paris, wo er 15 Jahre lang Anatomie lehrte. Er wurde 1691 promoviert. Im Jahre 1699 wurde er Mitglied der Académie des sciences.[1]

Für die Verhältnisse seiner Zeit führte er ungewöhnlich zahlreiche und gründliche Studien an Leichen durch. So war es ihm aufgrund seiner guten Verbindungen zu einem Chirurgen in der Salpêtrière möglich, gemeinsam mit einem Arztkollegen allein im Winter 1684 über 200 Sektionen durchzuführen.[2] Die erworbenen Kenntnisse, etwa über ein blutendes Magengeschwür (1704), veröffentlichte er in zahlreichen medizinischen Aufsätzen und Abhandlungen.[3] Er beschrieb als erster eine nach ihm benannte Erscheinungsform des Darmbruchs (Littrésche Hernie), auch sind nach ihm die von ihm erstmals beschriebenen Littréschen Drüsen benannt (Glandulae urethrales).[4]

Zudem wurde er durch eine von ihm entwickelte Operationstechnik zur Behandlung angeborenen Verschlusses des Afters bekannt.[5]

Er war Mitglied der Académie royale des sciences.[6]

Schriften (Auswahl)

  • Observation sur une nouvelle espèce de hernie. Paris 1700.
  • Observations sur les ovaires. 1701.
  • Observation d’un foetus humain trouvé dans la trompe gauche de la matrice. 1702.
  • Observations sur des plaies de ventre. 1705.
  • Histoire de l’Academie royale des Sciences. Paris 1705.
  • Observations sur la gonorrhée. 1711.
  • Description de l’urèthre de l’homme. 1719.
  • Diverse observations anatomiques. 1732.

Literatur

  • Bernard Combes: Alexis Littré, 1654–1725: Sa vie, son oeuvre. Imprimerie des Capitouls, Toulouse 1970.
  • Christoph Weißer: Littré, Alexis. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 858–859.

Einzelnachweise