Benutzer:Jolan True/Sulfadiazin

Strukturformel
Strukturformel von Sulfadiazin
Allgemeines
FreinameJolan True/Sulfadiazin
Andere Namen
  • 4-Amino-N-(pyrimidin-2-yl)- benzolsulfonamid (IUPAC)
SummenformelC10H10N4O2S
Kurzbeschreibung

weißer, gelblich-weißer oder leicht rosafarben-weißer Feststoff

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer68-35-9
PubChem5215
DrugBankDB00359
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Sulfonamide

Eigenschaften
Molare Masse250,28 g·mol−1 [1]
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

252-256 °C [1]

pKS-Wert

6,5 (25°C)

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser, Chloroform und Ether
  • schlecht löslich in Aceton
  • sehr schlecht löslich in Ethanol (96%)
  • löslich in Lösungen von Alkalihydroxiden und in verdünnten Mineralsäuren
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Gefahr

H- und P-SätzeH: 302​‐​315​‐​317​‐​319​‐​334​‐​335
P: 261​‐​280​‐​284​‐​304+340​‐​342+311[2]
Toxikologische Daten

1.500 mg·kg−1 (LD50Mausoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Sulfadiazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Sulfonamide, der als Antibiotikum eingesetzt wird.

Geschichte

Synthese

4-Acetamidobenzolsulfonsäurechlorid wird mit 2-Aminopyrimidin zu N4-Acetylsulfadiazin kondensiert, das bei alkalischer oder saurer Hydrolyse zu Sulfadiazin deacetyliert wird.[3]

Letzte Stufen der Sulfadiazin-Synthese


Eine alternative Synthese stellt die Umsetzung von Sulfaguanidin mit β-Dimethylaminoacrolein dar. Durch Ringschluss unter Abspaltung von Dimethylamin und Wasser entsteht unmittelbar Sulfadiazin.[4]

Struktur

Eigenschaften

pKa 6,5 (25°C), log P (Octanol/pH 7,5) = - 1,3 [5]

Haltbarkeit und Lagerung

Sulfadiazin ist an der Luft stabil, durch Lichteinwirkung verfärbt es sich gelblich weiß bis rötlich weiß. Deshalb sollte es vor Licht geschützt, trocken und bei Raumtemperatur gelagert werden. Die Substanz ist durch trockenes Erhitzen auf 140 bis 150 °C über 1 bis 3 h sterilisierbar (ÖAB 1981, BP 1980, HELV 6).

Vor allem in saurer wässriger Lösung zersetzt sich Sulfadiazin, wobei die Sulfonamidbindung hydrolytisch gespalten wird. Es entstehen Sulfanilsäure und 2-Aminopyrimidin neben Sulfanilamid und Hydroxypyrimidin. Die Hydrolyse ist abhängig vom pH-Wert und der Temperatur. Lösungen des Natriumsalzes sind stark basisch und verfallen rasch.[6],[7]

Verwendung, Anwendung

Sulfadiazin tötet infektiöse Bakterien durch Unterbrechung der Folsäure-Synthese innerhalb der bakteriellen Zelle und wird im Allgemeinen zur Behandlung von Harnwegsinfekten und in Form von Silbersulfadiazin bei Verbrennungen und Verätzungen verwendet.

Sulfadiazin und Pyrimethamin werden in Kombination zur Behandlung von Toxoplasmose verursacht durch Toxoplasma gondii verabreicht.

In Tierarzneimitteln wird Sulfadiazin in Kombination mit Trimethoprim gegeben, um eine synergistische Wirkungsverstärkung zu erzielen.

Sicherheitshinweise, Vorsichtsmaßnahmen, Toxikologie, Biologische Bedeutung

Analytik, Nachweis

Weblinks

Einzelnachweise


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