Buch (Nürnberg)
Buch (kreisfreien Stadt Nürnberg. Es bildet zusammen mit Höfles (Distrikt 732) und Schnepfenreuth (Distrikt 730) den Statistischen Bezirk 73.
) ist seit 1924 ein Stadtteil derBuch Statistischer Bezirk 73 Statistischer Distrikt 732 Kreisfreie Stadt Nürnberg | |
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Koordinaten: | , 11° 3′ O49° 29′ 48″ N, 11° 2′ 43″ O |
Höhe: | 305 (305–313) m ü. NHN |
Fläche: | 3,08 km² |
Einwohner: | 1606 (31. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 521 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1924 |
Postleitzahl: | 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
Gemarkung 3407 Buch in Nürnberg | |
Bewässerungsanlagen im Knoblauchsland bei Buch |
Geographie
Lage
Buch liegt im Norden der Stadt im Knoblauchsland und wird vom Bucher Landgraben durchflossen, der den Ort früher in zwei Hälften teilte. Nachbarorte sind (dem Uhrzeigersinn folgend und im Norden beginnend) die Nürnberger Stadtteile Kraftshof, Almoshof, Schnepfenreuth und Höfles sowie der Fürther Stadtteil Braunsbach.[2]
Statistische Nachbarbezirke | |||||||||
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Geologie
Die flache Keuperlandschaft von Buch ist durch Ablagerungen von Blasensandstein und Coburger Sandstein (Hassberge-Formation) geologisch geprägt. Der relativ weiche und ältere Blasensandstein mit zwischengeschalteten Tonlagen tritt im Westen auf. Im Osten überlagert der harte Coburger Sandstein diese geologische Schicht. Um den Bucher Landgraben kommen quartäre Talfüllungen vor, welche mit dem Grundwasserkörper des obersten Aquifers in enger hydraulischer Verbindung stehen.[3] Auf den grundwasserferneren Standorten haben sich Braunerdeböden entwickelt, die gute Voraussetzungen für den Gemüseanbau bieten. Nordwestlich von Buch sind Regosolböden zu beobachten. Die rezenten Auen des Bucher Landgrabens weisen aufgrund der Grundwassernähe Gleyböden auf.[4]
Geschichte
Buch wurde von den Herren von Berg gegründet und 1273 erstmals urkundlich erwähnt, als der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg den Nürnberger Burggrafen Friedrich III. von Nürnberg mit der Burggrafschaft auch Buch belehnte.[5] Im Jahr 1427 ging das Dorf in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg über und wurde im Zweiten Markgrafenkrieg (1552) vollständig durch Brand zerstört.
Historische Karten (beispielsweise Bayerische Uraufnahme von 1821) zeigen, dass Buch durch den Landgraben in zwei getrennte Ortsteile gegliedert war. Der nördliche Ortsteil steht heute als Ensemble unter Denkmalschutz. Giebelständige, in Sandsteinquaderbauweise errichtete und teilweise erdgeschossige Bauernhäuser sowie zweigeschossige Massivbauten prägen den historischen Ortskern. Die Bucher Hauptstraße war Bestandteil einer alten Verkehrswegeverbindung zwischen Nürnberg und Leipzig. Am alten nördlichen Ortsrand befindet sich ein ehemaliges Straßenwirtshaus aus dem 17. Jahrhundert (1647). Der Gasthof zum Goldenen Stern profitierte von der Lagegunst vor den Toren der Reichsstadt. Der zweigeschossige Satteldachbau in Sandsteinquaderbauweise weist im Obergeschoss ein verputztes und reich verziertes Fachwerk auf.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buch 57 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Oberamt Baiersdorf aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt der Vesten Nürnberg. Grundherren waren das brandenburg-ansbachische Cadolzburg (1 Gut, 1 Seldengut), das Amt der Vesten (4 Höfe, 13 Halbhöfe, 5 Güter, 12 Seldengüter, 1 Haus, 2 Wirtshäuser) und die Nürnberger Eigenherren von Holzschuher (2 Halbhöfe, 1 Gütlein), von Imhoff (4 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe, 4 Güter, 1 Wirtshaus), von Kreß (1 Hof), Dr. Stürmer (1 Seldegut). Der Gemeinde unterstanden 2 Hirtenhäuser, die Schmiede und die Wagnerei.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. 1810 kam Buch an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1813 der Steuerdistrikt Buch gebildet, zu dem Almoshof, Bislohe, Boxdorf, Braunsbach, Herboldshof, Höfles, Kronach, Ronhof, Sack, Schnepfenreuth und Steinach gehörten. Im selben Jahr wurde die Ruralgemeinde Buch gebildet, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden sechs Ruralgemeinden:
- Ruralgemeinde Almoshof;
- Ruralgemeinde Buch;
- Ruralgemeinde Höfles;
- Ruralgemeinde Ronhof mit Herboldshof und Steinach;
- Ruralgemeinde Sack mit Bislohe und Braunsbach;
- Ruralgemeinde Schnepfenreuth.
Die Ruralgemeinde Buch war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 2 Anwesen von 1822 bis 1834 dem Patrimonialgericht (PG) Almoshof, 12 Anwesen von 1822 bis 1840 dem PG Buch und 1 Anwesen von 1802 bis 1830 dem PG Neunhof. Ab 1862 gehörte Buch zum Bezirksamt Fürth. Die Gerichtsbarkeit ging 1862 an das Landgericht Fürth über (1879 in das Amtsgericht Fürth umgewandelt). Die Finanzverwaltung wurde 1871 vom Rentamt Fürth (1919 in Finanzamt Fürth umbenannt) übernommen.[8][9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,665 km².[10] Am 1. Mai 1924 wurde Buch nach Nürnberg eingemeindet[11][6] und liegt seitdem im Sprengel des Amtsgerichtes und Finanzamtes Nürnberg.[12]
Baudenkmäler
- Diverse Wohnstallhäuser
- Magazinbau
- Ehemaliges Gasthaus Goldener Adler
- Ehemaliges Gasthaus Zum goldnen Stern
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 |
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Einwohner | 446 | 498 | 510 | 525 | 516 | 521 | 542 | 536 | 598 | 583 | 589 | 599 | 666 | 750 | 821 | 814 |
Häuser[13] | 65 | 68 | 80 | 88 | 88 | 103 | ||||||||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [16] | [10] | [16] | [24] | [16] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Kraftshof) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Clemens (Nürnberg) gepfarrt.
Wirtschaft
1855 wurde die Bast AG Preßhefe-Fabrik eröffnet, die heute als Deutsche Hefewerke firmiert. Am südöstlichen Ortsrand befindet sich eine Metro-Filiale.
Verkehr
Durch den Ortskern verläuft von Süd nach Nord die Bucher Hauptstraße, die an beiden Enden in die Bundesstraße 4 mündet. Diese führt als vierspurige Schnellstraße am östlichen Ortsrand vorbei. Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Braunsbach (1,8 km westlich), nach Höfles (1,2 km südwestlich) und nach Kraftshof (1,5 km nördlich).[2]
Buch wird mit den Stadtbuslinien 31 und 33 erschlossen sowie von den Linien 20, 29, 30 und 290, die auf der B 4 verkehren, tangiert. Die Straßenbahnlinie 4 endet derzeit an der Haltestelle „am Wegfeld“, soll jedoch im Zuge der Stadt-Umland Bahn Erlangen entlang der B4 nach Norden verlängert werden.
Sport
In Buch ist der Fußball-Landesligist TSV Nürnberg-Buch beheimatet, der neben Fußball für Männer und Frauen seinen Mitgliedern auch Tischtennis, Tennis, Volleyball, Crossminton, Rock ’n’ Roll und Gymnastik anbietet.[25]
Literatur
- Nikolaus Bencker: Buch. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 164 (online).
- Johann Kaspar Bundschuh: Buch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 464–465 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 274–275.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 104 (Digitalisat). Ebd. S. 236–237 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Buch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 472 (Digitalisat).