Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit

Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit ist eine Reihe von deutschsprachigen Übersetzungen von mittelalterlichen Quellen zur deutschen Geschichte, die in drei Reihen seit 1847 erschien.

Vielfach sind sie Übersetzungen der Ausgaben des Originals bei der Monumenta Germaniae Historica (MGH), wie später auch die Übersetzungen in der Reihe Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters (Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe) der MGH.

Die erste Reihe erschien 1847 bis 1892.[1] Erster Herausgeber war Georg Heinrich Pertz, gefolgt nach dessen Tod 1876 von Wilhelm Wattenbach. Die MGH hatte ursprünglich auch eine Reihe deutscher Übersetzungen geplant, nur fehlten die finanziellen Mittel. Pertz trug anlässlich der Feier zum Vertrag von Verdun (er galt damals als Gründungsdatum des Deutschen Reichs) 1843 dem Minister Eichhorn des sehr geschichtsinteressierten preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. den Plan zu einer Übersetzungsreihe vor und hatte Erfolg. Unter Pertz erschienen 52 Lieferungen, nicht chronologisch, sondern je nach Fortschritt der einzelnen Übersetzer, dann schlief das Projekt ein und die Finanzierung wurde eingestellt. Erst nach dem Deutsch-Französischen Krieg war in den 1870er Jahren neues Interesse bei Buchhändlern, beim Publikum und offiziellen Stellen erwacht und das Projekt wurde fortgesetzt. Zu den Herausgebern gehörten anfangs offiziell auch Jacob Grimm, Karl Lachmann, Leopold Ranke, Carl Ritter, doch lag die Arbeit allein bei Pertz.[2][3] Im gleichen Verlag Duncker erschienen im 19. Jahrhundert parallel die Jahrbücher der Deutschen Geschichte, ebenfalls zum deutschen Mittelalter.

Viele wurden bei Johnson Reprint (New York) nachgedruckt.

1. Reihe

Sie erschien bis 1847 bei Wilhelm Besser, ab 1850 bei Franz Duncker in Berlin. Da sie auch in der zweiten Reihe erschienen werden die Bände dort aufgeführt.

Die Gliederung ist beginnend mit der „Urzeit“ (römische Geschichtsschreiber) nach Jahrhunderten bis ins 15. Jahrhundert.

2. Reihe

Sie erschien 1884 bis 1928 zuerst bei Duncker, 1888 bei Lorentz und ab 1888 bei Dyk in Leipzig. Herausgeber waren Wilhelm Wattenbach und Oswald Holder-Egger.

Ein Register erschien nur 1911 für die Bände 1 bis 90 der zweiten Reihe.

3. Reihe

Sie erschien ab 1943.[8] Herausgeber war Karl Langosch. Sie erschien bei Wiegandt in Leipzig und Böhlau in Münster und Köln.

Einzelnachweise