Elena Runggaldier

ehemalige italienische Skispringerin

Elena Runggaldier (* 10. Juli 1990 in Bozen) ist eine ehemalige italienische Skispringerin. Sie wurde bei den Weltmeisterschaften 2011 in Oslo Vizeweltmeisterin.

Elena Runggaldier
Elena Runggaldier in Hinzenbach 2015

Elena Runggaldier in Hinzenbach 2015

NationItalien Italien
Geburtstag10. Juli 1990 (33 Jahre)
GeburtsortBozenItalien
Größe167 cm
Gewicht52 kg
Karriere
VereinG.S. Fiamme Gialle
Nationalkaderseit 2004
Statuszurückgetreten
Karriereende2020
Medaillenspiegel
WM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Universiade Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen3 × Goldmedaille4 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber2011 OsloNormalschanze
 Skisprung-Junioren-WM
Bronze2006 KranjEinzel
Silber2008 ZakopaneEinzel
Gold2010 HinterzartenEinzel
 Universiade
Gold2011 ErzurumEinzel
 Italienische Meisterschaften
Gold2004Einzel
Silber2005Einzel
Gold2006Einzel
Silber2007Einzel
Gold2008Einzel
Silber2009Einzel
Silber2017 Val di FiemmeNormalschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup03. Dezember 2011
 Gesamtweltcup16. (2015/16)
 Raw Air17. (2020)
 Blue Bird Tour21. (2019)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Mixed-Teamspringen001
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix15. August 2012
 Gesamtwertung Grand Prix12. (2016)
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC16. Januar 2005
 COC-Siege (Einzel)01  (Details)
 Gesamtwertung COC09. (2015/16)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen102
 

Werdegang

Elena Runggaldier ist in St. Christina in Gröden aufgewachsen und hat einen Handelsoberschul-Abschluss (Abitur), das folgende Architektur-Studium hatte sie jedoch abgebrochen, um sich voll der Sportkarriere zu widmen.[1] Sie wurde im Alter von 12 Jahren von ihrem Trainer Romed Moroder entdeckt, als sie sich noch für das Langlaufen interessierte. Aktuell startet sie für die G.S. Fiamme Gialle.[1] Ihre ersten FIS-Springen bestritt sie seit Sommer 2003. Im Januar 2005 gab sie ihr Debüt im Skisprung-Continental-Cup und wurde bei ihrem ersten Springen in Planica 23. und gewann damit erste Punkte. Schon im Februar sprang Runggaldier als Achte in Baiersbronn erstmals unter die besten Zehn. Normal wurden für die Italienerin Ergebnisse zwischen Platz 10 und 25. Bei der Junioren-WM 2006 in Kranj gewann sie hinter Juliane Seyfarth und Atsuko Tanaka die Bronzemedaille. Wenige Tage später belegte sie in Baiersbronn den vierten Rang bei einem Continental-Cup-Springen. Es wurde ihr bestes Resultat in der Serie, das sie nur 2008 in Liberec nochmals erreichen konnte. Die Junioren-Weltmeisterschaften 2007 in Tarvisio brachte einen neunten Platz, 2008 in Zakopane gewann sie hinter Jacqueline Seifriedsberger die Silbermedaille. Mit Platz 13 erreichte die Italienerin in Štrbské Pleso 2009 ihr schlechtestes Junioren-WM-Ergebnis. Anschließend startete Runggaldier bei den ersten Nordischen Skiweltmeisterschaften in Liberec, bei der Frauen-Skispringen durchgeführt wurde. Als 32. verpasste sie jedoch knapp die Qualifikation für den Finaldurchgang. Nachdem sie in der Saison 2009/10 im Continental Cup stark schwankende Leistungen brachte, konnte sie bei den Juniorenweltmeisterschaften 2010 in Hinterzarten die Goldmedaille gewinnen. Auch bei Winter-Universiade 2011 im türkischen Erzurum konnte sie den Titel gewinnen. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2011 in Oslo erreichte sie den zweiten Platz hinter Daniela Iraschko. Die Medaille der Grödnerin war historisch: Noch nie hatte ein Athlet des italienischen Wintersportverbandes bei einer Skisprung-WM eine Medaille geholt.

Runggaldier startete am 3. Dezember 2011 in Lillehammer beim ersten Wettbewerb des Weltcups in der Geschichte des Damen-Skispringens, der in der Saison 2011/12 eingeführt wurde. Bei diesem Wettbewerb belegte sie den 24. Platz. Ihre beste Platzierung in der Premieren-Saison war Rang 17 in Hinzenbach. Im Gesamtweltcup wurde sie 31. Im Sommer 2012 startete sie bei dem ebenfalls für die Frauen neu eingeführten Sommer-Grand-Prix. Beim ersten Grand-Prix-Springen der Damen belegte sie am 15. August 2013 in Courchevel Rang 35. Nur zwei Tage später holte sie beim Wettbewerb in Hinterzarten als 14. ihre ersten Grand-Prix-Punkte. Zum Auftakt der Weltcup-Saison 2012/13 in Lillehammer sprang sie zusammen mit Andrea Morassi, Evelyn Insam und Sebastian Colloredo als Dritter hinter Norwegen und Japan auf das Podest beim Mixed-Teamwettbewerb. Während der Saison erzielte sie ihre ersten Top-Ten-Platzierungen in Einzel-Weltcupspringen. In Sapporo und Oslo belegte sie jeweils den fünften Rang. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme belegte sie den zwölften Rang im Einzel- und den siebten Rang im Mixed-Teamwettbewerb.

Bei der Olympia-Premiere des Damenskispringens 2014 in Sotschi belegte sie Rang 29. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun belegte sie den 30. Rang im Einzel- und den neunten Rang im Mixed-Teamwettbewerb. Nachdem sie in den Saisons 2013/14 und 2014/15 nicht über Platz 13 in Einzel-Weltcupspringen hinauskam, konnte sie in der Saison 2015/16 wieder bessere Leistungen erzielen. Sie erreichte drei Top-10-Platzierungen mit Rang acht als bestes Ergebnis. In der Gesamtwertung landete sie mit 284 Punkten auf dem 16. Platz und erreichte damit ihr bis dahin bestes Abschneiden im Gesamtweltcup.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti belegte Runggaldier den 18. Rang im Einzel- und den siebten Rang im Mixed-Teamwettbewerb. In der Saison 2016/17 wurde sie mit 169 Punkten 21. im Gesamtweltcup. In der Saison 2017/18 erreichte sie nur eine Weltcup-Platzierung unter den besten 20, sonst landete sie auf den Plätzen zwischen 20 und 40. Im Februar 2018 nahm sie in Pyeongchang zum zweiten Mal an den Olympischen Winterspielen 2018 teil. Im Einzelwettbewerb auf der Normalschanze belegte sie den 33. Platz bei 35 Teilnehmern.[2]

Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld in Tirol wurde sie im Einzelwettbewerb 27. und belegte sowohl mit der Frauen- als auch mit der Mixed-Mannschaft den achten Rang. Nach der Saison 2019/20 beendete Runggaldier ihre Karriere.[3]

Privates

Ihr jüngerer Bruder ist der Nordische Kombinierer Mattia Runggaldier und ihr älterer Bruder ist Skisprungtrainer im Ski Club Gardena Raiffeisen. Im September 2020 heiratete sie ihren langjährigen Freund François Braud.[4] Im Mai 2021 wurde ihr gemeinsamer Sohn geboren.[5]

Erfolge

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.1. Oktober 2010Tschechien  LiberecNormalschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2011/1231.073
2012/1320.205
2013/1427.163
2014/1537.023
2015/1616.284
2016/1721.169
2017/1835.041
2018/1923.215
2019/2034.030

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
201231.18
201324.61
201540.02
201612.76
201720.49
201930.13

Continental-Cup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
2004/0519.126
2005/0622.193
2006/0728.166
2007/0823.176
2008/0931.107
2009/1018.238
2010/1112.338
2011/1257.013
2013/1415.076
2014/1521.076
2015/1609.144

Weblinks

Commons: Elena Runggaldier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise