Flurbiprofen

Arzneistoff

Flurbiprofen ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).

Strukturformel
Strukturformel von Flurbiprofen
1:1-Gemisch (Racemat) aus (R)-Form (oben) und (S)-Form (unten)
Allgemeines
FreinameFlurbiprofen
Andere Namen
  • (RS)-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propionsäure
  • (±)-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propionsäure
  • rac-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propionsäure
  • (RS)-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propansäure
  • (±)-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propansäure
  • rac-2-(2-Fluor-4-biphenylyl)-propansäure
SummenformelC15H13FO2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer5104-49-4
EG-Nummer225-827-6
ECHA-InfoCard100.023.479
PubChem3394
ChemSpider3277
DrugBankDB00712
WikidataQ419890
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Nichtopioid-Analgetika

Eigenschaften
Molare Masse244,26 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

110–112 °C[1]

pKS-Wert

4,16[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Gefahr

H- und P-SätzeH: 301
P: 301+310[1]
Toxikologische Daten

117 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Da Flurbiprofen entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend wirkt, besitzt es ein breites Anwendungsgebiet. So wird es zum Beispiel zur lokalen Behandlung von Halsschmerzen eingesetzt, aber auch bei einer Bindehautentzündung nach einer Augenoperation.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Eine Wirkungsverstärkung und Erhöhung des Risikos von Nebenwirkungen wird durch gleichzeitige Einnahme von Flurbiprofen mit Antikoagulantien, Glucocorticoiden, oder Diuretika begünstigt.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Während einer Schwangerschaft und insbesondere in der Stillzeit sollte Flurbiprofen nicht oder nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden, da es in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht.

Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)

Häufige Nebenwirkungen sind Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen.

Pharmakologische Eigenschaften

Wirkmechanismus

Flurbiprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum, das die Cyclooxygenasen hemmt. Darüber hinaus besitzt insbesondere sein (R)-Isomer eine Gamma-Sekretase-inhibitorische Wirkung.[3]

Metabolismus

Durch das Enzym Cytochrom P450 2C9 wird Flurbiprofen hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt. Aktiver Metabolit ist das 4-Hydroxyflurbiprofen.

Chemie und Stereoisomerie

in der Literatur sind mehrere mehrstufige Synthesen beschrieben.[4]Flurbiprofen ist chiral und besitzt ein stereogenes Zentrum. Es wird als 1:1-Gemisch (Racemat) der (R)-Form und der (S)-Form eingesetzt. Die reine rechtsdrehende Form (R)-Flurbiprofen – das Eutomer – hat den Freinamen Tarenflurbil.

Handelsnamen

Monopräparate

Benactiv Gola (I), Dobendan Direkt (D), Froben (CH), Ocuflur (D), Strepsils (A,D,CH)[5][6][7]

Einzelnachweise