G. A. Jauck

ehemalige Glocken- und Kunstgießerei in Leipzig, auch Feuerlöschgeräte

Die Glocken- und Kunstgießerei Jauck in Leipzig war ein Familienunternehmen, das zwischen 1796 und 1903 bestand. Sie firmierte unter G. A. Jauck. Die Gießerei stellte als Königlich-Sächsische Privat-Spritzenfabrik außerdem Feuerlöschgeräte her.

Die Gießhalle von G. A. Jauck’s Glockengießerei in Leipzig.

Geschichte

Die Glockengießerei um 1860
Jaucksche Glocken auf der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897

Die Bronzegießerei wurde im Jahr 1796 von dem aus Nürnberg stammenden Georg Andreas Jauck (G. A. Jauck) in Leipzig gegründet. Sie befand sich ab 1822 in der Holzgasse (ab 1864 Sternwartenstraße).[1] Die später hier abzweigende Straße erhielt den Namen Glockenstraße. Nach 36 Jahren erwarb im Jahr 1835 die Stadt Leipzig die Produktionsstätte, die nun den Titel Ratsglockengießerei führte. Die Stadt beauftragte den Sohn des Firmengründers – Gustav Adolph Jauck – mit der Weiterführung und Leitung des Handwerksbetriebes. Danach übernahm der 1844 geborene Enkel des Firmengründers – Richard Gustav Adolph Jauck – die Leitung. Als nächster und zugleich letzter Firmeninhaber trat Rudolf Jauck auf.[2] Die Gießerei stellte für zahlreiche Kirchengebäude in ganz Deutschland das Geläut her.

Die von Jauck 1882 gegossene erste Glocke der Flensburger Diako-Kirche. Sie wurde im Mai 2010 ersetzt.
Inserat für Feuerlöschgeräte der Firma G. A. Jauck
Ein Feuerlöschgerät der Fa. Jauck auf dem Leipziger Augustusplatz

Neben Glocken aller Größen stellte die Firma Jauck ab der Mitte des 19. Jahrhunderts auch Feuerlöschgeräte her.[3] Mit diesen Produkten, aber auch mit Sponsoring, unterstützte G. A. Jauck die Bildung und Ausrüstung von Feuerwehren in verschiedenen deutschen Orten, sogar auch Feuerwehren in Österreich.

Von Jauck gefertigte Kirchenglocken

Weil das Unternehmen von verschiedenen Mitgliedern der Familie Jauck geleitet wurde, ist eine eindeutige Zuordnung des vollständigen Namens nicht möglich. Hier werden deshalb alle unter Jauck bekannt gewordenen gegossenen Bronzeglocken aufgezählt. Insgesamt sollen 775 Glocken aus der Werkstatt Jauck stammen.[2]

Kirchen

In Leipzig gab es im Jahr 1904 zum Ende des Unternehmens 83 Jauck-Glocken auf 34 Kirchtürmen. Rudolf Jauck galt als „Der Glockengießer von Leipzig“.[13]

Weitere Erzeugnisse von Jauck

Ab 1865 produzierte G. A. Jauck auch Feuerlöschgeräte, zunächst handbetriebene.[14] 1876 baute die Firma die erste dampfbetriebene Spritze,[15] die König Ludwig II. von Bayern auf dem 10. Deutschen Feuerwehrtag 1877 in Stuttgart erwarb.

Insgesamt lieferte die Firma über 5000 Handfeuerspritzen und 28 Dampffeuerspritzen. Feuerlöschgeräte der Firma G. A. Jauck befinden sich unter anderem noch bei den Feuerwehren in Mulsum,[16] Prestewitz[17] und Langhennersdorf.[17]

Literatur

Weblinks

Commons: Glockengießerei Jauck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

51° 20′ 2″ N, 12° 23′ 3″ O