Geborgtes Weiß

Film von Sebastian Ko (2021)

Geborgtes Weiß ist ein deutscher Spielfilm von Sebastian Ko, der am 21. Juli 2022 ins Kino kam.

Film
TitelGeborgtes Weiß
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2021
Länge104 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmenEster.Reglin.Film
Stab
RegieSebastian Ko
DrehbuchKarin Kaçi
Produktion
  • Roswitha Ester
  • Torsten Reglin
MusikFrans Bak
KameraAndreas Köhler
SchnittNicole Kortlüke
Besetzung

Handlung

Marta, eine Ärztin mittleren Alters, lebt mit ihrem Mann Roland und dem Sohn Nathan in der ländlichen Abgeschiedenheit des Hohen Venn. Beide planen, ihr Haus zu renovieren. Eines Tages geht Marta deshalb mit Nathan in einen Baumarkt, wo sie per Handy mit Roland telefoniert und ihn fragt, welches Ersatzteil sie für den kaputten Abfluss besorgen soll. Plötzlich ist ihr Sohn wie vom Erdboden verschwunden. Panisch sucht sie nach dem Jungen. Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht ein junger Mann mit Nathan an der Hand auf. Als Marta tags darauf von der Arbeit im Krankenhaus nach Hause kommt, trifft sie den Mann – er heißt Valmir – in ihrem Badezimmer wieder.

Roland hat den aus Albanien stammenden Handwerker kurzerhand angestellt – ohne viel Aufhebens und als Schwarzarbeiter – aber nach Tarif bezahlt. Marta ist zunehmend irritiert von der Anwesenheit des Unbekannten, und Roland unterstellt seiner Frau, sie würde den jungen Mann attraktiv finden.Er reagiert eifersüchtig.Doch Valmir hat etwas ganz anderes im Sinn, denn Marta und ihn verbindet ein Geheimnis.

Marta ist nicht Nathans leibliche Mutter.Sie war bei der Geburt des Kindes auf dem Balkan im Einsatz und kümmerte sich um einheimische Schwangere.Die Kindesmutter starb jedoch kurz nach der Entbindung.Marta nahm das Kind illegal an sich und zog es als ihr eigenes auf.Zurück in Deutschland lernte sie dann Roland kennen und die beiden heirateten.Roland weiß nichts von Nathans wahrer Herkunft.

Valmir erpresst Marta mit seinem Wissen um diese Ereignisse und erhält eine hohe Geldsumme.Seine handwerkliche Arbeit setzt er fort und nistet sich als Dauergast im Schuppen des Grundstücks ein.Er ist letztlich aber doch nicht mit dem vorläufigen Arrangement zufrieden.Schließlich offenbart er Marta, dass er Nathans leiblicher Vater ist.Sie glaubt ihm zunächst nicht, da spuckt er ihr in die Hand und schlägt ihr einen Gentest vor.

Die Spannungen nehmen zu, bis Valmir klar wird, dass er weder mehr Geld noch seinen Sohn bekommen wird.Er trifft Vorbereitungen, den Jungen mit sich zu nehmen, und behauptet Roland gegenüber, Marta habe die Kindesmutter absichtlich sterben lassen.

Marta findet Nathan im Schuppen.Sie will das geliebte Kind auf keinen Fall hergeben und greift zu einem scharfen Messer.Als Valmir zurückkommt, schneidet sie ihm plötzlich die Kehle durch.Mit dem Kind an der Hand läuft sie davon.Etwas später betritt Roland den Schuppen und findet dort den sterbenden Valmir vor.

Rezeption

Peter Gutting schreibt über den Film: „Die Versatzstücke der Kombination von Familiendrama und Thriller sind nicht neu: das einsame Haus, die schaurig-schöne Moorlandschaft, die bedrohliche Musik. Aber ähnlich wie in seinem Debüt Wir Monster (2014) setzt Regisseur Sebastian Ko sie so zusammen, dass die gutbürgerliche Fassade Risse bekommt. Atmosphärisch dicht erkundet die Inszenierung die Sehnsüchte dreier Menschen nach einer Geborgenheit, die sie um keinen Preis verlieren oder – im Falle des in Deutschland fremden Valmir – um jeden Preis erobern wollen. In welche Abgründe sie dabei eintauchen, umkreist der Film in sorgfältig komponierten Einstellungen, die das in jedem Menschen schlummernde Böse nicht einfach behaupten, sondern Schicht für Schicht freilegen – bis hin zu schockartigen Durchbrüchen.“[2]

Die Redaktion der Zeitschrift Cinema gab dem Film drei von fünf Sternen und befand: „Etwas zu holzschnittartig entlarvt der spröde TV-Film die elitäre Selbstzufriedenheit und Arroganz der Wohlstandsbürger.“[3]

Auszeichnungen

Der Film erhielt beim International Film Festival in Tirana drei Preise.[4]

Weblinks

Einzelnachweise