Inspektion 7 Gruppe VI

Die Inspektion 7 Gruppe VI (kurz: In 7/VI),[1] vollständige Bezeichnung „Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres/ Inspektion 7/ Gruppe VI“ (kurz: „Chef H Rüst u BdE/In 7/VI“), war vor und während des Zweiten Weltkriegs die kryptanalytische Gruppe des Oberkommandos des Heeres (OKH) mit Sitz am Matthäikirchplatz, unweit des Bendlerblocks, in Berlin.[2] Sie befand sich organisatorisch im Allgemeinen Heeresamt (AHA). Kurz auch als OKH/In 7/VI oder OKH/Chi bezeichnet, stellte sie ein Pendant zu OKW/Chi dar, also zur Chiffrierabteilung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW), beziehungsweise dem sogenannten B-Dienst der Kriegsmarine, dem Forschungsamt (FA) der Luftwaffe, dem Chiffrierdienst Pers Z des Auswärtigen Amts und dem Amt IV E im Reichssicherheitshauptamt (RSHA).

Gliederung

Die Gruppe VI innerhalb der Inspektion 7 wurde im Januar 1941 formiert und übernahm die Aufgaben der früheren Gruppe IV (In 7/IV Referat 4). Im März 1941 umfasste In 7/VI eine Personalstärke von knapp 120 Mitarbeitern und war wie folgt in Referate untergliedert:[3]

  1. Allgemeine Kryptanalyse, Leiter Friedrich Steinberg, Stellvertreter Hans Pietsch
  2. Englisch, Leiter Ob.Insp. Ernst Liedtke
  3. Französisch, Leiter Ob.Insp. Hans Wolfgang Kühn[4]
  4. Italienisch, Leiter Hptm. Fiala
  5. Russisch, Leiter Max Bleschke
  6. Balkan, Leiter Reg.Rat. Rudolf Bailovic
  7. Sicherheit eigener Verfahren, Leiter: Carl Boehm, Stellvertreter Hans Pietsch (ab April 1941 Leiter nach dem Weggang von Boehm)
  8. Überwachung eigener Verfahren, Leiter Obltn. Steinen
  9. Hollerithmaschinen, Leiter Kv.Rat. Walter Schenke
  • Referat Z Personalangelegenheiten, Leiter Obltn. Franz Herbrüggen, Stellvertreter Ob.Insp. Weiland

Im Herbst 1943 wurde In 7 Gruppe VI umbenannt in OKH/AHA/AgN/NA mit der Bedeutung „Oberkommando des Heeres/Allgemeines Heeresamt/Amtsgruppe Nachrichten/Nachrichtenaufklärung“.[6] Gegen Ende des Krieges, im Oktober 1944, wurde die Nachrichtenaufklärung des deutschen Heeres umstrukturiert und zusammengelegt. So entstand die Dienststelle des Generals der Nachrichtenaufklärung (GdNA).

Weblinks

Einzelnachweise