Jan Lundgren

schwedischer Pianist

Jan Lundgren (Aussprache [ˌ ʝɑːn ˈlɵndgreːn], * 22. März 1966 in Kristianstad) ist ein schwedischer Pianist des Modern Jazz.

Jan Lundgren, 2015

Leben und Wirken

Jan Ove Robert Lundgren wuchs in Ronneby auf, spielte in der Formation „St.Thomas“, bevor er Musik in Malmö studierte (1986–1991); in dieser Zeit arbeitete er in zahlreichen schwedischen Jazzbands, wie bei Arne Domnérus, Putte Wickman, Bernt Rosengren und Georg Riedel, mit dem er 2006 das Album Lockrop aufnahm. Lundgren sieht sich in der Tradition schwedischer Pianisten von Jan Johansson über Bobo Stenson bis hin zu Esbjörn Svensson. Lundgren bezieht Einflüsse der zeitgenössischen und der klassischen Musik sowie der skandinavischen Folk-Tradition in seinen Jazzstil mit ein.

Im Jahr 1994 erschien Lundgrens erstes Album unter eigenem Namen, Conclusion, dann Bird of Passage (1995), gefolgt von der Zusammenarbeit mit dem Peter Asplund Quartet 1997 (California Collection). 1995 bildete er sein eigenes Trio mit Mattias Svensson bzw. Matthias Hjort am Bass und Morten Lund bzw. Rasmus Kihlberg am Schlagzeug. Mit seinem Trio gewann er 1997 den Preis Gyllene Skivan für das Album Swedish Standards, auf dem Lundgren alte Kirchenlieder und schwedische Volkslieder bearbeitete. Er spielte 2000 in der New Yorker Carnegie Hall.

Außerdem nahm Lundgren 1996 in Kalifornien ein Album mit Chuck Berghofer und Joe LaBarbera auf (Cookin' at the Jazz Bakery) und spielte in den USA mit Musikern wie Benny Golson, Johnny Griffin, Herb Geller, Bill Perkins und Conte Candoli. 2005 tourte er mit Lee Konitz durch Schweden. 2007 nahm er mit Richard Galliano und Paolo Fresu für das ACT-Label das Album Mare Nostrum auf und spielte auf dem JazzBaltica-Festival. Im gleichen Jahr erschien auf ACT Lundgrens Album Magnum Mysterium, auf dem er Renaissance-Musik mit einem Kammerchor und Lars Danielsson neu interpretiert. Außerdem arbeitet Lundgren mit Nils Landgren und Magnus Lindgren und mit dem Nordic Vocal Ensemble zusammen. Auch bildete er ein Duo mit dem Pianisten Carsten Dahl und begleitete gemeinsam mit Jacob Fischer und Jesper Lundgaard den Sänger Hayati Kafe (The Copenhagen Session).

2011 wurde sein Album Mare Nostrum, welches er mit Richard Galliano und Paolo Fresu aufnahm, für 10.000 verkaufte Einheiten in Deutschland mit Gold (Jazz-Award) ausgezeichnet. Sein Soloalbum Man in the Fog (2013) wurde vom NDR als „Jazz-CD der Woche“ gewürdigt; er spiele „eine innerliche, dabei aber enorm kommunikative Musik, die aus den reichen Quellen der Jazztradition und der europäischen Kunst- und Volksmusik schöpft und eine ganz eigene meisterliche Form gefunden hat“.[1]

Das Live-Album Into the Night (ACT, 27. August 2021), wurde im Sommer 2020 auf dem Jazzfestival im südschwedischen Ystad mitgeschnitten und enthält acht Titel, die Lars Danielsson und Émile Parisien featuren.[2] Im Duo mit dem Bassisten Hans Backenroth folgte das Duoalbum Jazz Poetry.[3]

Diskografie

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 SE  DE  CH
1997Swedish StandardsSE37
(2 Wo.)SE
Jan Lundgren Trio
2006An Intimate Salute to FrankieSE43
(1 Wo.)SE
2009Jul på SvenskaSE28
(4 Wo.)SE
2011Back 2 BackSE12
(3 Wo.)SE
2012Bengan Jansson, Jan Lundgren & Ulf WakeniusSE27
(1 Wo.)SE
Mare nostrumSE47
(1 Wo.)SE
DE
Gold (German Jazz Award)
DE
Until It’s TimeSE21
(3 Wo.)SE
Lagaylia Frazier & Jan Lundgren Trio
2013Piano Solo – Man in the FogSE21
(1 Wo.)SE
2016The Ystad Concert: A Tribute to Jan JohanssonSE49
(1 Wo.)SE
mit Mattias Svensson
2019Mare nostrum IIICH30
(2 Wo.)CH
2020KristallenDE57
(1 Wo.)DE

Weitere Alben

  • 2002: Jan Lundgren Trio Presents Miriam Aïda & Fredrik Kronkvist (Sittel)
  • 2003: Swedish Landscapes (Sittel)
  • 2004: Plays the Music of Jule Styne (Sittel)
  • 2007: Magnum Mysterium (Act)
  • 2008: European Standards (Act)[6]
  • 2011: Thanks for the Memory – The Film Works of Ralph Rainger (2011 mit Chuck Berghofer und Joe LaBarbera)
  • 2014: All By Myself
  • 2021: Into the Night (mit Lars Danielsson und Émile Parisien)
  • 2022: Jan Lundgren & Hans Backenroth: The Gallery Concerts II – Jazz Poetry (Act)

Literatur

Quellen