Jejunalsonde

Form der Magensonde

Die Jejunalsonde ist eine in der Medizintechnik verwendete Sondenform, die zur Ernährung von Patienten verwendet wird, wenn eine Zufuhr der Nahrung in den Magen nicht möglich ist.

Name

Der Name Jejunalsonde bezieht sich auf das Jejunum (Leerdarm), den Ort, an dem der Ausgang der Sonde platziert wird.

Nach dem Ort, an dem die Sonde beim Patienten eingeführt wird, wird zwischen perkutan eingeführten Sonden, wie JET-PEG-, PEJ- und FNKJ-Sonden[1] und Naso-Jejunal-Sonden unterschieden.[2]

Beschreibung

Grundelement der Jejunalsonde ist der flexible Kunststoffschlauch mit einem Außendurchmesser von 6 bis 12 Ch (2–4 mm)[3][A 1].Die Schlauchlänge hängt von der Größe des Patienten sowie der Ein- und Austrittstelle der Sonde ab. Es sind Längen bis zu 1,2 m verfügbar.[4]Jejunalsonden werden mit ein bis drei Kanälen verwendet.[5] Dadurch ist gleichzeitige jejunale Ernährung, sowie gastrale Dekompression bei gleichzeitiger Belüftung möglich. Es sind bis zu fünf Lumen möglich.

Perkutane Sonden

PEJ-Sonde

Perkutane enterale Jejunostomie. Sie ist vergleichbar mit einer PEG-Sonde, die im Jejunum endet.

JET-PEG-oder PEG-J-Sonde

Der Name ist aus Jejunal tube through PEG hergeleitet.

FKJ-Sonde

Feinnadel-Katheter-Jejunostomie

PLJ

Perkutane laparoskopische Jejunostomie

Nasojejunale Sonde

Die nasojejunale Sonde ist als Nasalsonde für Kurzzeitversorgung geeignet.[6][7]

Indikation

Indikationen für jejunale Sonden[8][1],

Kontraindikationen

Besonderheiten der Ernährung

Da durch Einbringen der Nahrung in das Jejunum ein Teil des Verdauungstrakts mit der dort stattfindenden Verdauung entfällt, sollte die Nahrung angepasst werden[9]Das Jejunum ist im Gegensatz zum Magen nicht dehnbar. Daher muss die Ernährung mit Jejunalsonden immerkontinuierlich und langsam erfolgen.[10]

Vorteile

Die Jejunalsonde erlaubt eine Künstliche Ernährung in Form der enteralen Ernährung, auch wenn der obere Verdauungstrakt gestört ist. Sie ist nicht nur kostengünstiger als parenterale Ernährung,[8] sie entspricht auch mehr der physiologischen Nahrungsaufnahme.

Nachteile

Die Ernährung mit einer Jejunalsonde muss immer kontinuierlich erfolgen.[11] Das bedeutet eine Beeinträchtigung der Mobilität des Patienten.

Siehe auch

Literatur

  • Jürgen Ferdinand Riemann: Gastroenterologie in Klinik und Praxis. Das komplette Referenzwerk für Klinik und Praxis. ISBN 3-13-158361-4.
  • Michael Keymling, R. Behrens (Hrsg.): Praxis der enteralen Ernährung. Indikationen – Technik – Nachsorge. Thieme, ISBN 978-3-13-129261-2.

Weblinks

Anmerkungen

Einzelnachweise