Karl Vette

deutscher Anwalt, politischer Journalist und Revolutionär

Friedrich Karl Ludwig Vette, auch Carl Vette, (* 18. September 1820 in Varenholz[1]; † 23. August 1873 in Salzuflen) war Anwalt, politischer Journalist und Revolutionär.

Karl Vette auf einer Zeichnung von Julius Geißler (1845)

Leben

Vette, Sohn eines Predigers, bestand am 8. Februar 1848 sein juristisches Examen und wurde danach Advokat. Er war einer der Wortführer der lippischen Demokraten, Präsident des Detmolder Volksvereins und gab mit anderen ab 25. März 1848 die Zeitschrift Die Wage heraus.[1] Er gehörte bei der 1848er Revolution in Lippe zu den Revolutionären der ersten Stunde. Er hatte sich am Abend des 6. März mit großem Engagement für eine Petition an den Fürsten eingesetzt, in der die Freiheit der Presse, die Öffentlichkeit der Landtagsverhandlungen und eine allgemeine gleiche Wahl zu einer neuen Volksvertretung gefordert werden sollte. Im Mai 1848 gründete er in Detmold mit einigen Weggenossen den ersten „Volksverein“.[2]

Nach Dresel und Leizmann trat Ende Januar 1850 auch Vette als letzter der ‚Wage‘-Redakteure ab, zunächst nur vorläufig mit der Begründung, dass er zum Landtagsarchivar erwählt worden sei, doch tauchte Vette nicht mehr als Redakteur der ‚Wage‘ auf, deren Redaktion von nun an von F. L. Wagener selbst geleitet wurde.[3]

Karl Vette soll später noch einmal journalistisch tätig geworden sein,[4] nun bei der ab Ende 1855 erscheinenden ‚Sonntagspost‘. Er soll auch wieder Redakteur gewesen sein.[5] Genaueres lässt sich nicht sagen, weil Vorarbeiten fehlen und in der Zeitschrift[6] nicht die Namen aller Redakteure sowie – wenn man von Leitartikeln absieht – meistens auch nicht die Namen der Artikelschreiber angegeben sind.

Bis 1861 wurde Vette im lippischen Hofkalender als Advokat in Detmold geführt.[1]

Im Jahr 1863 wird Vette als Schriftwart und 2. Vorsitzender des neu gegründeten 'Turnvereins Lemgo von 1863 e.V.' erwähnt.[7]

Literatur

  • Agnes Stache-Weiske (Bearb.): „Welch tolle Zeiten erleben wir!“ Die Briefe des lippischen Kanzlers Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen an seinen Sohn Georg in Konstantinopel 1847-1851 (= Lippische Geschichtsquellen, Band 23). Schriftleitung Lippische Geschichtsquellen, Lemgo 1999, ISBN 3-923384-14-9, S. 52, Anmerkung 232 (Kurzbiographie)
  • Harald Pilzer, Annegret Tegtmeier-Breit (Hrsg.): Lippe 1848. Von der demokratischen Manier eine Bittschrift zu überreichen (= Lippische Landesbibliothek Detmold: Auswahl- und Ausstellungskataloge der Lippischen Landesbibliothek Detmold, Heft 34). Lippische Landesbibliothek, Detmold 1998, ISBN 3-9806297-0-8 (Ausstellung in der Lippischen Landesbibliothek 1998)
  • Florian Lueke: Jurist adeliger Abstammung, Turner und Revolutionär – Wer war Wilhelm von Sode? In: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte Nr. 14, Juni 2013, S. 44–49 (auch zu Vette) http://www.rosenland-lippe.de/Rosenland-14.pdf

Weblinks

Einzelnachweise