Kogarkoit

Sulfat-Fluorid Mineral

Kogarkoit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na3[F|SO4] und entwickelt meist körnige oder erdige Aggregate, aber auch pseudohexagonale Kristalle, die entweder farblos oder von weißer bis blassblauer Farbe sein können.

Kogarkoit
Kogarkoit aus der Grube „Poudrette“, Mont Saint-Hilaire, Kanada
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1970-038[1]

IMA-Symbol

Kog[2]

Chemische FormelNa3[F|SO4]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VI/B.12
VI/B.12-040

7.BD.15
30.01.06.01
Ähnliche MineraleBurkeit, Calcit, Fluorit, Halit, Trona
Kristallographische Daten
Kristallsystemmonoklin
Kristallklasse; Symbolmonoklin-prismatisch; 2/m[3]
Raumgruppe (Nr.)P21/m[4] (Nr. 11)
Gitterparametera = 18,07 Å; b = 6,96 Å; c = 11,44 Å
β = 107,7°[4]
FormeleinheitenZ = 12[4]
ZwillingsbildungRotationszwillinge {102}, Pseudohexagonal {0001}
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte3,5
Dichte (g/cm3)2,66 bis 2,68[5]
Spaltbarkeitnicht definiert
Bruch; Tenazitätnicht definiert
Farbefarblos, weiß, blassblau
Strichfarbeweiß
Transparenzdurchsichtig bis durchscheinend
GlanzGlasglanz
Kristalloptik
Brechungsindizesnα = 1,439
nβ = 1,439
nγ = 11,442[6]
Doppelbrechungδ = 0,003[6]
Optischer Charakterzweiachsig positiv
Weitere Eigenschaften
Besondere MerkmaleFluoreszenz


Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Kogarkoit 1973 in der „Umbosero-Mine“ am Berg Alluaiw im Lowosero-Massiv (Ловозеро) auf der Halbinsel Kola in Russland und beschrieben durch Adolf Pabst und W. N. Sharp, die das Mineral nach der russischen Geochemikerin und Petrologin Lija Nikolajewna Kogarko benannten.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Kogarkoit zur Abteilung der „Wasserfreien Sulfate mit fremden Anionen“. Die neue Strunz'sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings präziser nach der Größe der beteiligten Kationen und das Mineral steht daher entsprechend in der Unterabteilung „Mit ausschließlich großen Kationen“, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 7.BD.15 bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kogarkoit ebenfalls in die Klasse der Sulfate, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserfreien Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen und der allgemeinen Zusammensetzung (A B)m(XO4)pZq, dabei ist m:p>2:1“, wo er ebenfalls als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 30.1.6 bildet.

Bildung und Fundorte

Kogarkoit entsteht durch Resublimation aus dem Dampf heißer Quellen.

Weltweit konnte Kogarkoit bisher (Stand: 2010) an rund 10 Fundorten nachgewiesen werden, so unter anderem am Mont Saint-Hilaire in der kanadischen Region Montérégie, am Suswa Vulkan in der kenianischen Provinz Rift Valley sowie an mehreren heißen Quellen im Chaffee County (Colorado) und Colfax County (New Mexico) in den USA.

Kristallstruktur

Kogarkoit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/m (Raumgruppen-Nr. 11)Vorlage:Raumgruppe/11 mit den Gitterparametern a = 18,07 Å; b = 6,96 Å; c = 11,44 Å und β = 107,7° sowie 12 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Kogarkoite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien