Kristýna Plíšková

tschechische Tennisspielerin

Kristýna Plíšková (* 21. März 1992 in Louny, Tschechoslowakei) ist eine ehemalige tschechische Tennisspielerin. Sie ist die Zwillingsschwester der ehemaligen Weltranglistenersten im Damentennis Karolína Plíšková.

Kristýna Plíšková Tennisspieler
Kristýna Plíšková
2010 als Juniorin in Wimbledon
Nation:Tschechien Tschechien
Geburtstag:21. März 1992
Größe:184 cm
Gewicht:73 kg
1. Profisaison:2009
Spielhand:Links, beidhändige Rückhand
Trainer:Jaroslav Levinský
Preisgeld:3.517.903 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz:409:345
Karrieretitel:1 WTA, 1 WTA Challenger, 9 ITF
Höchste Platzierung:35 (31. Juli 2017)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz:167:137
Karrieretitel:5 WTA, 2 WTA Challenger, 8 ITF
Höchste Platzierung:44 (14. Juni 2021)
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
26. September 2022
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere

Kristýna Plíšková, die im Alter von vier Jahren mit dem Tennisspielen begann, hatte schon als Juniorin große Erfolge vorzuweisen. 2010 erreichte sie zunächst das Halbfinale der Juniorenkonkurrenz bei den Australian Open, bevor sie im selben Jahr beim Juniorinnen-Wettbewerb in Wimbledon triumphierte und bis auf Platz vier der Juniorinnen-Weltrangliste aufstieg.

Bereits 2006 erhielt Plíšková eine Wildcard für die Qualifikation des WTA-Turniers in Prag, wo sie zum Auftakt an Kirsten Flipkens scheiterte. Im Anschluss spielte sie parallel zu ihrer Juniorenlaufbahn auf der ITF Women’s World Tennis Tour und gewann 2010 beim Turnier der $50.000-Kategorie in Kurume nach einem Dreisatzsieg im Finale über ihre Zwillingsschwester Karolína ihren ersten Profititel. Bei ihrem anschließenden Debüt im Hauptfeld eines WTA-Turniers, ebenfalls in Prag, wo sie mit einer Wildcard an den Start gehen durfte, verlor sie in der ersten Runde gegen Anabel Medina Garrigues. In New York stand sie dann zum ersten Mal in der Qualifikation eines Grand-Slam-Turniers und gelang dort auf Anhieb in die Schlussrunde.

2011 konnte Plíšková in Fès ihren ersten Sieg im Hauptfeld eines WTA-Turniers verbuchen, als sie aus der Qualifikation kommend Renata Voráčová in der ersten Runde schlug. In Wimbledon konnte sie sich im selben Jahr erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifizieren, schied zum Auftakt jedoch gegen Marion Bartoli aus. Es folgten mehrere Jahre, in denen Plíšková zunächst glücklos versuchte, sich auf der WTA Tour zu etablieren und den Erwartungen nach ihren frühen Erfolgen als Juniorin gerecht zu werden. Nur auf schnellen Belägen konnte sie dank ihrer Aufschlagstärke den einen oder anderen Achtungserfolg landen. So konnte sie in Wimbledon 2012 in der ersten Runde gegen Polona Hercog ihren ersten Erfolg in der Hauptrunde eines Grand-Slam-Turniers feiern, bevor sie in Runde zwei Francesca Schiavone unterlag. 2013 gewann sie das ITF-Turnier der $50.000-Kategorie in Limoges und im Jahr darauf in Nottingham bei einem Turnier der $75.000-Kategorie ihren bislang größten Titel. Besser lief es für Plíšková im Doppel, wo sie 2013 und 2014 an der Seite ihrer Schwester Karolina drei Titel holen konnte. Nach dem ersten Triumph in Linz Ende 2013 waren die beiden im Folgejahr auch in Bad Gastein und Hongkong erfolgreich. Die erste Hälfte der Saison 2015 begann Plíšková zunächst stark mit drei weiteren ITF-Titeln sowie dem erstmaligen Erreichen der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers in Wimbledon, aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte beendete sie jedoch auch diese Saison außerhalb der Top 100 der Weltrangliste.

2016 sorgte sie bei den Australian Open für Aufsehen, als sie in der zweiten Runde gegen Monica Puig mit insgesamt 31 erzielten Assen in einem Hauptfeldmatch einen neuen WTA-Rekord aufstellte.[1] Trotzdem verlor Plíšková die Partie mit 7:9 in der Verlängerung des dritten Satzes. Nachdem sie in Miami erstmals in die dritte Runde vorstieß, gelang ihr im Herbst mit dem Sieg bei einem Turnier der WTA Challenger Series in Dalian, wo sie im Finale beim Stand von 2:5 im Schlusssatz von einer verletzungsbedingten Aufgabe Misa Eguchis profitierte, ihr bis dahin größter Titel, auf den drei Wochen später nach Dreisatzerfolg über Nao Hibino ihr erster Triumph bei einem WTA-Turnier in Taschkent folgen sollte. 2016 schloss sie damit erstmals ein Jahr in den Top 100 der Welt ab.

2017 konnte Plíšková nach dem Einzug in die dritte Runde von Melbourne sowie in ihr zweites WTA-Endspiel in Prag, das sie gegen Mona Barthel verlor, sogar mit Rang 35 ihre bisher beste Weltranglistenplatzierung erzielen, doch blieben ihre Resultate auch weiterhin inkonstant. So erreichte sie in der Saison 2018 auf der WTA Tour lediglich zwei Viertelfinals bei kleineren WTA-Turnieren, kam aber in Charleston nach einem Sieg über ihre Landsfrau Petra Kvitová das Viertelfinale sowie später in Madrid als Qualifikantin die dritte Runde. 2019 stand Plíšková in Lugano und Taschkent im Halbfinale und rückte in Birmingham nach ihrem insgesamt fünften Sieg gegen eine Top-10-Spielerin, ihrer Zwillingsschwester Karolína, ins Viertelfinale vor, in dem sie Barbora Strýcová unterlag. Außerdem gewann sie in Bukarest gemeinsam mit Viktória Kužmová ihren vierten WTA-Titel im Doppel. Das Jahr beendete sie zum vierten Mal in Folge in den Top 100 der Welt.

Für die äußerst erfolgreiche tschechische Fed-Cup-Mannschaft kam Kristýna Plíšková bisher erst einmal, 2017 im Halbfinale gegen die USA, zum Einsatz und verlor dort im Doppel.

In der deutschen Bundesliga spielten Kristýna und Karolína Plíšková seit 2013 für das Eckert Tennis Team, die 1. Mannschaft des TC Rot-Blau Regensburg, die nach der Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd seit der Saison 2015 erstmals in der Bundesliga vertreten war und mittlerweile 2016 und 2017 zweifacher Deutscher Meister wurde.[2] In der Bundesligasaison 2019 ist Kristýna Plíšková für den TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz aktiv.[3]

Turniersiege

Einzel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagFinalgegnerinErgebnis
116. Mai 2010Japan  KurumeITF $50.000RasenTschechien  Karolína Plíšková5:7, 6:2, 6:0
229. Januar 2012Frankreich  Andrézieux-BouthéonITF $25.000Hartplatz (Halle)Italien  Anna-Giulia Remondina6:2, 6:2
320. Oktober 2013Frankreich  LimogesITF $50.000Hartplatz (Halle)Osterreich  Tamira Paszek3:6, 6:3, 6:2
49. März 2014Vereinigtes Konigreich  PrestonITF $25.000Hartplatz (Halle)Turkei  Çağla Büyükakçay6:3, 7:64
57. Juni 2014Vereinigtes Konigreich  NottinghamITF $75.000RasenKasachstan  Sarina Dijas6:2, 3:6, 6:4
68. Februar 2015Vereinigtes Konigreich  GlasgowITF $25.000Hartplatz (Halle)Rumänien  Ana Bogdan6:2, 6:2
712. April 2015Vereinigtes Konigreich  BarnstapleITF $25.000Hartplatz (Halle)Deutschland  Nina Zander6:3, 6:2
810. Mai 2015Japan  FukuokaITF $50.000RasenJapan  Nao Hibino7:5, 6:4
928. Februar 2016Schweiz  KreuzlingenITF $50.000Teppich (Halle)Schweiz  Amra Sadikovic7:64, 7:63
1011. September 2016China Volksrepublik  DalianWTA ChallengerHartplatzJapan  Misa Eguchi7:5, 4:6, 2:5 Aufgabe
111. Oktober 2016Usbekistan  TaschkentWTA InternationalHartplatzJapan  Nao Hibino6:3, 2:6, 6:3

Doppel

1.Februar 2011Vereinigte Staaten  Rancho MirageITF $25.000HartplatzTschechien  Karolína PlíškováRussland Nadejda Guskova
Polen  Sandra Zaniewska
66:7, 6:1, [10:5]
2.August 2011Kanada  VancouverITF $100.000HartplatzTschechien  Karolína PlíškováVereinigte Staaten  Jamie Hampton
Thailand  Noppawan Lertcheewakarn
5:7, 6:2, [10:2]
3.Januar 2012Frankreich  Andrézieux-BouthéonITF $25.000Hartplatz (Halle)Tschechien  Karolína PlíškováFrankreich  Julie Coin
Tschechien  Eva Hrdinová
6:4, 4:6, [10:5]
4.Februar 2012Frankreich  GrenobleITF $25.000Hartplatz (Halle)Tschechien  Karolína PlíškováUkraine Walentina Iwachnenko
Ukraine Maryna Sanewska
6:1, 6:3
5.17. November 2012Polen  SowadeITF $25.000Teppich (Halle)Tschechien  Karolína PlíškováDeutschland  Kristina Barrois
Osterreich  Sandra Klemenschits
6:3, 6:1
6.13. Oktober 2013Osterreich  LinzWTA InternationalHartplatz (Halle)Tschechien  Karolína PlíškováKanada  Gabriela Dabrowski
Polen  Alicja Rosolska
7:66, 6:4
7.3. November 2013Vereinigtes Konigreich  BarnstapleITF $75.000Hartplatz (Halle)Vereinigtes Konigreich  Naomi BroadyRumänien  Raluca Olaru
Osterreich  Tamira Paszek
6:3, 3:6, [10:5]
8.13. Juli 2014Osterreich  Bad GasteinWTA InternationalSandTschechien  Karolína PlíškováSlowenien  Andreja Klepač
Spanien  María Teresa Torró Flor
4:6, 6:3, [10:6]
9.14. September 2014Hongkong  HongkongWTA InternationalHartplatzTschechien  Karolína PlíškováOsterreich  Patricia Mayr-Achleitner
Australien  Arina Rodionova
6:2, 2:6, [12:10]
10.10. Mai 2015Japan  FukuokaITF $50.000RasenVereinigtes Konigreich  Naomi BroadyJapan  Eri Hozumi
Japan  Junri Namigata
6:3, 6:4
11.16. Juli 2016Vereinigte Staaten  Stockton (Kalifornien)ITF $50.000HartplatzBelgien  Alison Van UytvanckVereinigte Staaten  Robin Anderson
Vereinigte Staaten  Maegan Manasse
6:2, 6:3
12.8. September 2018Vereinigte Staaten  ChicagoWTA ChallengerHartplatzDeutschland  Mona BarthelVereinigte Staaten  Asia Muhammad
Vereinigte Staaten  Maria Sanchez
6:3, 6:2
13.2. März 2019Vereinigte Staaten  Indian WellsWTA ChallengerHartplatzRussland Jewgenija RodinaVereinigte Staaten  Taylor Townsend
Belgien  Yanina Wickmayer
7:67, 6:4
14.21. Juli 2019Rumänien  BukarestWTA InternationalSandSlowakei  Viktória KužmováRumänien  Jaqueline Cristian
Rumänien  Elena-Gabriela Ruse
6:4, 7:63
15.16. August 2020Tschechien  PragWTA InternationalSandTschechien  Lucie HradeckáRumänien  Monica Niculescu
Rumänien  Raluca Olaru
6:2, 6:2

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren

Einzel

Turnier201020112012201320142015201620172018201920202021Karriere
Australian OpenQ1Q12Q2Q12312113
French OpenQ1Q11Q1Q11111212
Wimbledon121131211n. a.23
US OpenQ3Q32Q21Q1Q221212

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel

Turnier2012201320142015201620172018201920202021Karriere
Australian OpenAF212AF
French Open122AFVFVF
Wimbledon111n. a.1
US Open1111

Weblinks

Commons: Kristýna Plíšková – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise