Arbeitslosenstatistik

Anteil der Arbeitslosen an Gesamtzahl der zivilen Erwerbspersonen
(Weitergeleitet von Langzeitarbeitsloser)

Die Arbeitslosenstatistik ist eine Wirtschaftsstatistik, die das quantitative Ausmaß der Arbeitslosigkeit anhand der Anzahl der Arbeitslosen (Arbeitslosenstand) sowie der Arbeitslosenquote erfasst. Sie gilt mit der Erwerbsquote als einer der sozial bedeutendsten wirtschaftlichen Indikatoren.

Statistische Erfassung der Arbeitslosigkeit in Deutschland

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird – wie in allen EU-Mitgliedstaaten – einheitlich durch Vorgaben von Eurostat ermittelt.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote (genauer: die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen[1]) ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die den Anteil der registrierten Arbeitslosen an der Summe ziviler Erwerbspersonen (das heißt alle Erwerbstätigen und Arbeitslose), welche weitgehend durch die Bevölkerungsgröße definiert ist, wiedergibt:

Die Summe im Nenner wird manchmal auch als Erwerbspersonenpotential oder Arbeitskräftepotential bezeichnet, jedoch gibt es dabei unterschiedliche Definitionen, z. B. ist man nicht einfach arbeitslos, nur weil man nicht arbeitet. In die Arbeitslosenquote gehen nur Menschen ein, die meistens schon einmal selbst erwerbstätig waren. In den Zähler gehen nur registrierte Arbeitslose ein, nicht aber alle Arbeitssuchenden, wie im nachfolgenden Abschnitt aufgezeigt wird. Die Arbeitslosenquote ist ein Indikator für die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage und Teil der Arbeitslosenstatistik.

(Abweichend hiervon wird auch eine zweite Arbeitslosenquote berechnet, in deren Nenner anstelle der Anzahl aller zivilen Erwerbspersonen nur die Anzahl der abhängigen zivilen Erwerbspersonen eingeht, also die Zahl aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einschließlich der Auszubildenden, die geringfügig Beschäftigten, Personen in Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandvariante, Beamte (ohne Soldaten) und Grenzpendler. Diese Quote liegt höher, was bereits aus der Definition folgt. Die üblicherweise in den Medien genannte Quote ist aber die weiter oben definierte Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen.[1])

Arbeitslosenbestand: Offiziell registrierte Arbeitslosigkeit/Gemeldete Arbeitslosigkeit

Die Berechnung der registrierten Arbeitslosigkeit wird von der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Die Definition der Zählkriterien (wer gilt als arbeitslos?) bestimmt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Unter registrierter Arbeitslosigkeit wird in Deutschland allgemein die Zahl der Arbeitslosen verstanden, die bei der Bundesagentur für Arbeit nach dem SGB III bzw. einer Arbeitsgemeinschaft oder Optionskommune nach dem SGB II (Sozialgesetzbuch) arbeitslos gemeldet sind. Arbeitslos ist, wer weniger als 15 Stunden in der Woche arbeitet, aber mehr als 15 Stunden arbeiten will und jünger als das jeweilige Rentenalter ist. Darüber hinaus muss die Person dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und bereit sein, jede zumutbare Arbeit anzunehmen. Mit Verweis auf die Verfügbarkeit zählt nach § 16 Absatz 2 SGB III nicht als arbeitslos, wer an Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit teilnimmt (z. B. Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten). Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Personen, die arbeitsunfähig erkrankt sind.

Nicht in der Arbeitslosenstatistik enthaltene Unterbeschäftigung

Die offizielle Zahl der Arbeitslosen erfasst die Unterbeschäftigung nicht vollständig.[2] Die Höhe der Untererfassung schwankt je nach Definition der Unterbeschäftigung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beziffert die Differenz zwischen Unterbeschäftigung und offiziell registrierter Arbeitslosigkeit im Jahr 2008 auf 1,2 Millionen Menschen bei einer registrierten Arbeitslosigkeit von rund 3,3 Millionen Menschen. Die Untererfassung setzt sich zusammen aus rund 700.000 Personen in der Stillen Reserve in Maßnahmen und rund 500.000 in der Stillen Reserve im engeren Sinne.[3]

Im Juli 2012 betrug die Zahl aller Unterbeschäftigten einschließlich der offiziell arbeitslos Gemeldeten in Deutschland laut einer Analyse des Statistischen Bundesamts 7,4 Millionen Erwerbsfähige.[4]

  • Versteckte Arbeitslosigkeit (Stille Reserve in Maßnahmen): Sie bezieht sich auf alle erwerbsfähigen Menschen ohne Anstellung, die statistisch nicht erscheinen. Hierzu zählen in Deutschland beispielsweise Arbeitslose, die an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben teilnehmen, eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung haben oder unter die 58er-Regelung fallen (Arbeitslosengeldbezug ohne dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen als Vorstufe zur Berentung). Ebenso werden alle Arbeitslosen, welche durch private Arbeitsvermittler betreut werden, nicht mehr in der offiziellen Arbeitslosenstatistik geführt.[5][6]
  • Verdeckte Arbeitslosigkeit: Hierbei handelt es sich um die Situation, wenn Beschäftigte mehr aus sozialen oder verwaltungsrechtlichen Gründen einen Arbeitsplatz haben, volkswirtschaftlich oder betriebswirtschaftlich aber eigentlich als Arbeitskräfte nicht benötigt werden. Diese Formulierung wurde gegen die einstigen „Ostblockstaaten“ verwendet, weil dort offiziell Vollbeschäftigung herrschte. Es wurde aber vermutet, dass viele dieser Beschäftigten tatsächlich wenig zu tun hatten. Heutzutage wird der Begriff u. a. auch auf den Staatssektor angewandt, in dem durch Sparmaßnahmen freigesetzte Arbeitskräfte aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht entlassen werden können und im Zentralen Personalüberhangmanagement (auch Stellenpool) „geparkt“ werden.
  • Stille Reserve: Die Stille Reserve umfasst die Personen, die zwar bereit sind, eine Erwerbsarbeit anzunehmen, aber nicht offiziell als arbeitslos gemeldet sind, etwa weil kein Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Leistungen nach dem SGB II besteht und weil Arbeitslose sich entmutigt aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben oder nur bestimmte Arbeitsplätze suchen und daher nicht den Verfügbarkeitskriterien genügen.

Stille Reserve und versteckte Arbeitslosigkeit werden mit den registrierten Arbeitslosen zu den Unterbeschäftigten zusammengefasst. Unterbeschäftigtenzahlen weisen neben verschiedenen Wirtschaftsforschungsinstituten vor allem die Bundesagentur für Arbeit (durch ihr Forschungsinstitut IAB) und die Gewerkschaften aus.

Da die korrekte Definition von Arbeitslosigkeit umstritten ist und sich nicht eindeutig festlegen lässt, ist insbesondere im SGB II verstärkt die Betrachtung der Zahl der Leistungsempfänger statt der Arbeitslosen ins Blickfeld gerückt. Dabei werden alle Empfänger von Sozialleistungen nach dem SGB II betrachtet, unabhängig davon, ob diese arbeitslos, in einer Maßnahme oder aus anderen Gründen nicht arbeitsuchend sind.[7]

Registrierte Arbeitslose, die nicht arbeitssuchend sind

Die Meldung bei der Arbeitsagentur als Arbeitsloser ist Voraussetzung für den Bezug von Arbeitslosengeld und anderen Leistungen nach dem Dritten Sozialgesetzbuch. Daher melden sich auch Personen arbeitslos (und tauchen somit in der Arbeitslosenstatistik auf), die die Grundvoraussetzung, aktiv Arbeit zu suchen, nicht erfüllen. Sie tun dies aus freier Entscheidung oder weil keine andere Möglichkeit der sozialen Sicherung besteht. Letzteres trifft auf zahlreiche Betroffene zu und kann zum Beispiel bei älteren Arbeitslosen der Fall sein, deren Rentenbeantragung läuft, bei Personen, die gesundheitlich in ihrer Erwerbsfähigkeit eingeschränkt oder gar nicht erwerbsfähig sind, bei denen aber noch ein Befund aussteht, oder bei Personen, wo die Bewilligung anderer Leistungen (etwa Leistungen zur medizinischen bzw. beruflichen Rehabilitation) gerade in Bearbeitung ist oder vorläufig zurückgewiesen wurde.

In der Regel fordert die Arbeitsagentur vom Leistungsempfänger Bewerbungs- und Vorstellungsnachweise. Das Nicht-Nachweisen der aktiven Arbeitssuche kann zur Sperrung des Arbeitslosengeldes führen. Auch diese Fälle fallen dann aus der Arbeitslosenstatistik.

Erwerbslosenquote

Die Erwerbslosenquote ist von den jeweiligen nach nationalen Kriterien festgelegten Zahlen abzugrenzen. Die Erwerbslosenquote wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt nach den international vergleichbaren Kriterien der ILO ermittelt und monatlich im Rahmen der „ILO-Arbeitsmarktstatistik“ veröffentlicht. Prinzipiell erfolgt die Berechnung wie bei der Arbeitslosenquote: Die Erwerbslosenquote stellt den Anteil Erwerbsloser an allen Erwerbspersonen (bestehend aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen) dar.

Die Untersuchung des Statistischen Bundesamtes kennt die Unterschiede zwischen registrierten und nicht registrierten Arbeitslosen nicht. Im Gegensatz zu den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit werden hier auch nicht gemeldete Arbeitssuchende erfasst. Als erwerbslos im Sinne der ILO-Statistik gilt jede Person zwischen 15 und 74 Jahren, die weniger als eine Stunde pro Woche erwerbstätig ist, sich in den vier Wochen vor der Befragung aktiv um eine Arbeitsstelle bemüht hat und für diese Arbeit binnen zwei Wochen zur Verfügung steht.[1] Die Gesamtzahl der Erwerbslosen wird anhand einer Stichprobe hochgerechnet. Damit ist die stille Reserve automatisch erfasst, hingegen fallen geringfügig Beschäftigte heraus. Ebenso Arbeitslose, die sich allein zum Bezug von Arbeitslosengeld arbeitslos gemeldet haben. Die Erwerbslosenzahl des Statistischen Bundesamtes liegt zumeist rund eine Million unter der von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitslosenzahl (Erwerbslose im Januar 2005: 3,99 Millionen, Arbeitslose 5,04 Millionen).

Saisonbereinigte Arbeitslosenzahl

Weil die Zahl der Arbeitslosen insbesondere durch Entlassungen im Bau- und Gaststättengewerbe und in der Landwirtschaft saisonal stark schwankt, wird von der Bundesagentur für Arbeit parallel zur Zahl der Arbeitslosen noch eine saisonbereinigte Arbeitslosenzahl vorgelegt, um jahreszeitlich unabhängige Trends bestimmen zu können. Dabei werden jahreszeitliche Einflüsse anhand der langjährigen Erfahrungen herausgerechnet. Diese Saisonbereinigung wird vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) durchgeführt.

Langzeitarbeitslosigkeit

Anzahl der Langzeitarbeitslosen (in 1.000, Achse links) und Anteil an allen Arbeitslosen (in %, Achse rechts) in Deutschland. Während beide Zahlen bis 2009 in ähnlichem Maße sanken, konnten Langzeitarbeitslose danach nicht proportional vom stattfindenden Beschäftigungsaufbau profitieren.[8]

Als Langzeitarbeitslose gelten in Deutschland Arbeitslose, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind, § 18 SGB III.

Laut einer Studie des IAQ von 2015 gibt es unter ALG-II-Empfängern viele Langzeitarbeitslose und Menschen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen.[9]

Für gesundheitliche Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit siehe Arbeitslosigkeit#Langzeitarbeitslosigkeit.

Jugendarbeitslosigkeit

Ein Sonderfall ist die Jugendarbeitslosigkeit, sie wird meist auf junge Menschen ab Ende der Schulpflicht bis zum 24. Lebensjahr bezogen, die sich nicht mehr in Ausbildung befinden.

Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer

Die Arbeits-/Erwerbslosenquote dividiert die Arbeitslosenzahl durch den Bestand der Erwerbstätigen, und harmonisiert und mittelt diese Werte. Um aber Arbeitslosigkeitsepisoden besser erfassen zu können, definiert man eine Betroffenheit. Als Betroffenheit wird die Anzahl der Personen bezeichnet, die im ausgewerteten Kalenderjahr arbeitslos gemeldet waren, im Allgemeinen mindestens einen Tag.[10] Die Betroffenheit liegt meist deutlich über dem durchschnittlichen Arbeitslosenbestand – hier werden ja einzelne Personen auch mehrfach gezählt.

Beispielsweise lag der Arbeitslosenbestand in Österreich 2010 im Jahresmittel bei 105.700 Personen (nach ILO Arbeitslosenzahl 188.200, Arbeitslosenquote 4,4 %, nach österreichischer Usance 250.800 / 6,9 %), insgesamt waren jedoch 853.700 Personen zumindest einen Tag arbeitslos vorgemerkt, sprich von Arbeitslosigkeit betroffen, wobei 528.700 im Laufe des Jahres den Weg aus der Arbeitslosigkeit fanden (knapp 23 der Betroffenen), und 466.500 in Arbeitslosigkeit gerieten (leichte Abnahme der Arbeitslosenquote).[11] Die Größe ist also in erster Linie ein Maß für die Fluktuationen am Arbeitsmarkt, also die Arbeitsplatzsicherheit.

Auf Basis der Betroffenheit ermittelt man:

Ø Gesamtdauer = durchschnittliche Dauer einer Arbeitslosigkeitsepisode
Volumen der Arbeitslosigkeit = Summe der Arbeitslosentage im Kalenderjahr

Damit sind Aussagen über das Ausmaß die Qualität der Arbeitslosigkeit möglich, also ob interimistisch zwischen zwei Arbeitsplätzen (friktionelle Arbeitslosigkeit), saisonelle (reguläre Fluktuation in Saisonbranchen), oder Langzeitarbeitslosigkeit

So lag in Österreich 2010 die mittlere Arbeitslosigkeitsdauer bei 111 Tagen, was eine Ausgewogenheit der Phänomene zeigt: Als Tourismusland ist die reguläre Saisonarbeitslosigkeit traditionell auch außerhalb des Baugewerbes hoch, hierbei gibt es aber zwei Nebensaisonen. Der Jahresdurchschnittsbestand unselbständig Beschäftigter lag bei 3.360.200, die Betroffenheit bei 853.700, das heißt im groben Schnitt war einer von vier Arbeitnehmern arbeitslosigkeitsbetroffen – tatsächlich waren nur 159.600 Personen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, 80 % hatten eine Anstellung kurzfristig oder saisonell in Aussicht oder gingen in Umschulung.[10]

Mit Betroffenheit und Dauer lassen sich dann auch detaillierte Aussagen über einzelne Bevölkerungsgruppen oder Branchen treffen.

So sinkt mit zunehmendem Alter heute in Österreich die Betroffenheit, aber die Dauer steigt (etwa 140.000/70 Tage für 20–24 Jahre und 60.000/120 Tage für 55–59 Jahre):[10] Junge Menschen steigen in einen unsicheren, aber flexiblen Arbeitsmarkt ein, ältere Arbeitnehmer sind wenig betroffen, aber dann schwer vermittelbar: Berufserfahrung scheint zwar im Arbeitsleben gefragt, nicht aber am freien Arbeitsmarkt, was für einzelne stagnierende Branchen spricht, in denen kaum Arbeitsplätze geschaffen werden.

Konjunkturelle und strukturelle Arbeitslosigkeit

Durch eine Korrelation der Arbeitslosenquote mit allgemeinwirtschaftlichen Indikatoren kann man denjenigen Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit ermitteln, der auf äußere Einflüsse des Arbeitsmarktes zurückzuführen ist, also mit schwächelnder Konjunktur steigt und mit anziehender Wirtschaft wieder verschwindet. Der restliche Anteil ist strukturbedingt, zeigt also echte Schwächen der Arbeitswelt einzelner Länder oder Regionen auf. Tatsächlich ist die Unterscheidung nicht einfach, im Zwischenfeld handelt es sich um regionale Defizite, auf Konjunkturschwankungen zu reagieren.

Zahlen zur Arbeitslosigkeit

Die nationalen Arbeitslosenzahlen sind international nur bedingt vergleichbar, da sich die Arten der Erhebung der Arbeitslosenstatistik teils voneinander unterscheiden. Eine Ausnahme bildet die Statistik der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welche die Arbeitslosigkeit stichprobenartig international auf dieselbe Weise erhebt.[12]

Auch die Erhebung der Arbeitslosenstatistik innerhalb eines Landes kann sich in verschiedenen Zeiträumen unterscheiden, wodurch sich die Zahlen nur bedingt vergleichen lassen.[13] So wurden zum Beispiel die Arbeitslosenzahlen 2009 in Deutschland (statistisch) deutlich gesenkt, indem extern betreute Arbeitslose nicht mehr in der Statistik mitgezählt werden.[14]

Weltweit

Die folgende Tabelle gibt die Arbeitslosenquote nach dem Labour-Force-Konzept (LFC) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) an. Da dieses auch unbezahlt mithelfende Familienangehörige als Erwerbspersonen zählt, ist die Arbeitslosenquote der agrarischen Schwellen- und Entwicklungsländer naturgemäß niedrig (Arbeit ohne Gelderwerb in der Subsistenzwirtschaft). Es besteht also keine direkte Korrelation zwischen ILO-Arbeitslosenquote und allgemeinem Wohlstand (gemessen etwa am Bruttonationalprodukt), noch Armut.Die Tabelle wird in 4-Prozent-Schritten eingefärbt:

ab 24 %ab 20 %ab 16 %ab 12 %ab 8 %ab 4 %unter 4 %sonstige Angaben/Zwischensummen
Arbeitslosigkeit ausgewählter Staaten nach ILO/LFC weltweit, in %
Staat’08’07’06’05’00Kont.
Argentinien  Argentinien07,9k. A.09,5410,6415,04AmerikaG20
ASEAN ASEAN[15]k. A.06,105,8/6,6k. A.k. A./5,0Asien
Australien  Australien04,204,404,805,006,4Oz./Aus.G20
Brasilien  Brasilienk. A.k. A.k. A.k. A.k. A.AmerikaO-5
China Volksrepublik  China, VR04,004,004,104,203,1AsienO-5
Danemark  Dänemark03,304,004,105,004,6Europa
Deutschland  Deutschland07,308,410,311,14(7,9) 3EuropaG8
Europa  Europa07,1507,2508,3509,0508,85Europa
Frankreich  Frankreich07,408,008,808,908,5EuropaG8
Griechenland  Griechenland07,708,308,809,611,2Europa
Indien  Indienk. A.k. A.k. A.k. A.04,13AsienO-5
Indonesien  Indonesien08,409,111,311,2306,1AsienG20
Italien  Italien06,706,106,807,710,5EuropaG8
Japan  Japan04,003,904,104,504,7AsienG8
Kanada  Kanada06,106,006,306,806,8AmerikaG8
Liechtenstein  Liechtenstein(2,3)6(2,9)6(3,2)6k. A.k. A.Europa
Luxemburg  Luxemburg04,904,2(4,6)4(4,4)4(2,7)4Europa
Malaysia  Malaysia03,303,203,303,503,0Asien
Mexiko  Mexiko03,503,403,203,502,6AmerikaO-5
NAFTAk. A.k. A.k. A.k. A.k. A.Amerika
Neuseeland  Neuseeland04,203,703,803,805,3Oz./Aus.
Niederlande  Niederlande02,803,204,205,103,1Europa
Norwegen  Norwegen02,502,503,4404,603,4Europa
Osterreich  Österreich03,804,404,705,2403,64Europa
Philippinen  Philippinen07,207,308,007,8411,24Asien
Polen  Polen07,109,613,817,118,24Europa
Rumänien  Rumänien05,806,407,307,207,14Europa
Russland Russland06,306,107,207,209,8As. /Eur.G8
Saudi-Arabien  Saudi-Arabien05,105,706,33k. A.04,6AsienG20
Schweden  Schweden06,206,105,406,0404,74Europa
Schweiz  Schweiz03,403,604,004,402,7Europa
Singapur  Singapur04,004,004,505,6k. A.Asien
Spanien  Spanien11,308,308,509,2413,94Europa
Sudafrika  Südafrika22,9223,025,526,725,4AfrikaO-5
Korea Sud  Südkorea03,203,203,503,704,42AsienG20
Taiwan  China, Rep.04,103,903,904,105,2Asien
Thailand  Thailand01,201,201,201,402,4Asien
Turkei  Türkei11,010,309,910,306,5As. /Eur.G20
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Kgr.05,705,305,404,605,4EuropaG8
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten05,804,604,605,104,0AmerikaG8
Quelle: ILO LABORSTA (konsolidierte Daten bis 2008)[16]

Europäische Union

Offizielle Arbeitslosenquoten der EU, Islands, Norwegens und der Schweiz (Stand: Juli 2018)

Die Tabelle wird in 4-Prozent-Schritten eingefärbt:

ab 24 %ab 20 %ab 16 %ab 12 %ab 8 %ab 4 %unter 4 %sonstige Angaben/Zwischensummen
Arbeitslosenquote Europa mit Vergleich USA und Japan (saisonbereinigt)
#LandJuli 2019Juni 2019Jahresmittelwert
2018201720162015201420132012201120102009
1Tschechien  Tschechien2,1 %1,9 %2,2 %2,9 %4,0 %5,1 %6,1 %7,0 %7,0 %6,7 %7,3 %6,7 %
**Japan  Japann. a.2,3 %2,4 %2,8 %3,1 %3,4 %3,6 %4,0 %4,3 %4,6 %5,1 %5,1 %
2Deutschland  Deutschland3,0 %3,1 %3,4 %3,8 %4,1 %4,6 %5,0 %5,2 %5,5 %5,9 %7,1 %7,8 %
3Polen  Polen3,3 %3,3 %3,3 %4,9 %6,2 %7,5 %9,0 %10,3 %10,1 %9,7 %9,6 %8,2 %
4Niederlande  Niederlande3,4 %3,4 %3,8 %4,9 %6,0 %6,9 %7,4 %7,3 %5,3 %4,4 %4,5 %3,7 %
5Malta  Malta3,4 %3,4 %3,4 %4,6 %5,2 %5,4 %5,9 %6,4 %6,3 %6,5 %6,9 %6,9 %
6Ungarn  Ungarnn. a.3,5 %3,7 %4,2 %5,1 %6,8 %7,7 %10,2 %10,9 %10,9 %11,2 %10,0 %
*Norwegen  Norwegenn. a.3,6 %3,9 %4,2 %4,8 %4,4 %3,5 %3,5 %3,2 %3,3 %3,5 %3,1 %
7Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreichn. a.3,6 % (Mai 2019)4,4 %4,4 %4,9 %5,3 %6,2 %7,5 %7,9 %8,0 %7,8 %7,6 %
**Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten3,7 %3,7 %3,9 %4,4 %4,9 %5,3 %6,2 %7,4 %8,1 %8,9 %9,6 %9,3 %
8Rumänien  Rumänien3,9 %3,8 %4,2 %4,9 %5,9 %6,8 %7,1 %6,8 %7,0 %7,4 %7,3 %6,9 %
9Osterreich  Österreich4,4 %4,5 %4,9 %5,5 %6,0 %5,7 %5,6 %5,4 %4,3 %4,2 %4,4 %4,8 %
10Slowenien  Slowenien4,5 %4,5 %5,1 %6,6 %8,0 %9,0 %9,7 %10,1 %8,9 %8,2 %7,3 %5,9 %
11Bulgarien  Bulgarien4,5 %4,5 %5,2 %6,2 %7,6 %9,2 %11,4 %13,0 %12,3 %11,3 %10,2 %06,8 %
12Danemark  Dänemark4,6 %4,6 %5,0 %5,7 %6,2 %6,2 %6,6 %7,0 %7,5 %7,6 %7,4 %6,0 %
13Estland  Estlandn. a.04,6 %05,4 %05,8 %06,8 %06,2 %07,4 %08,6 %10,0 %12,5 %16,9 %13,8 %
14Irland  Irland05,3 %05,3 %05,8 %06,7 %07,9 %09,4 %11,3 %13,1 %14,7 %14,7 %13,7 %11,9 %
15Slowakei  Slowakei05,3 %05,4 %06,5 %08,1 %09,7 %11,5 %13,2 %14,2 %14,0 %13,7 %14,4 %12,0 %
16Belgien  Belgien5,7 %5,6 %6,0 %7,1 %7,8 %8,5 %8,5 %8,4 %7,6 %7,2 %8,3 %7,9 %
17Luxemburg  Luxemburg5,7 %5,7 %5,5 %5,6 %6,3 %6,5 %5,9 %5,9 %5,1 %4,8 %4,6 %5,1 %
Europaische Union EU28
bis 2013 EU27
6,3 %6,3 %6,8 %7,6 %8,5 %9,4 %10,2 %10,9 %10,4 %9,7 %9,7 %9,0 %
18Litauen  Litauen6,4 %6,2 %6,2 %7,1 %7,9 %9,1 %10,7 %11,8 %13,4 %15,3 %17,8 %13,7 %
19Lettland  Lettland6,5 %6,5 %7,4 %8,7 %9,6 %9,9 %9,9 %11,9 %15,0 %16,2 %18,7 %17,1 %
20Portugal  Portugal6,5 %6,6 %7,0 %9,0 %11,2 %12,6 %14,1 %16,4 %15,8 %12,9 %12,0 %10,6 %
21Finnland  Finnland6,7 %6,6 %7,4 %8,6 %8,8 %9,4 %8,7 %8,2 %7,7 %7,8 %8,4 %8,2 %
22Zypern Republik  Zypern7,0 %7,2 %8,4 %11,1 %13,0 %15,0 %16,1 %15,9 %11,9 %7,9 %6,2 %5,3 %
23Schweden  Schweden7,1 %6,7 %6,3 %6,7 %6,9 %7,4 %7,9 %8,0 %8,0 %7,8 %8,4 %8,3 %
24Kroatien  Kroatien7,1 %7,1 %8,4 %11,1 %13,3 %16,1 %17,3 %17,3 %16,1 %00n. a.
25Frankreich  Frankreich8,5 %8,5 %9,1 %9,4 %10,1 %10,4 %10,3 %10,3 %9,8 %9,6 %9,8 %9,5 %
26Italien  Italien9,9 %9,8 %10,6 %11,2 %11,7 %11,9 %12,7 %12,1 %10,7 %8,4 %8,4 %7,8 %
Europaische Union EU15000000n. a.10,5 %11,1 %10,6 %9,7 %9,6 %9,2 %
27Spanien  Spanien13,9 %14,0 %15,3 %17,2 %19,6 %22,1 %24,5 %26,1 %24,8 %21,7 %20,1 %18,0 %
28Griechenland  Griechenlandn. a.17,2 % (Mai 2019)19,3 %21,5 %23,6 %24,9 %26,5 %27,5 %24,5 %17,7 %12,6 %9,5 %

* Kein EU-Mitglied, aber Teil des Europäischen Wirtschaftsraums.** Weder EU-Mitglied noch Teil des Europäischen Wirtschaftsraums, aber als führendes Industrieland vergleichsweise aufgeführt.

Anmerkung: Bei Nichtverfügbarkeit der jeweils aktuellsten Daten erfolgte die Einordnung gemäß den jüngsten verfügbaren, aufgelisteten Daten.

Quelle[18]

Arbeitslosenquoten und Veränderung 1985–2011 in ausgewählten Ländern Europas nach Altersklassen (in %)
Land’85<25≥25’90<25≥25’95<25≥252000<25≥252008<25≥252011<25≥25
Belgien  Belgien11,323,69,07,314,56,29,321,57,98,423,06,918,05,918,76,1
Danemark  Dänemark7,811,56,88,311,57,67,09,96,35,08,44,48,02,614,26,5
Deutschland  Deutschland6,99,86,14,94,65,08,28,58,18,29,08,010,67,28,65,7
Finnland  Finnland5,09,14,23,46,42,917,041,213,89,621,47,816,55,020,16,2
Frankreich  Frankreich10,325,87,29,419,87,711,927,110,18,918,87,818,66,122,17,9
Griechenland  Griechenland7,823,95,27,023,24,49,127,96,522,16,744,416,0
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Kgr.11,518,29,57,010,46,18,715,57,48,512,64,215,04,021,15,9
Irland  Irland18,025,115,414,119,812,512,019,010,34,15,63,812,75,029,413,0
Italien  Italien9,532,24,59,829,05,911,832,88,410,731,97,921,35,629,17,0
Luxemburg  Luxemburg3,06,52,01,63,61,32,97,22,32,15,71,717,94,016,84,1
Niederlande  Niederlande10,517,78,77,811,46,87,212,16,12,85,12,45,32,27,63,8
Osterreich  Österreich4,35,94,13,24,43,08,03,28,33,5
Portugal  Portugal4,710,43,27,116,05,54,18,53,416,47,230,111,8
Schweden  Schweden2,85,82,31,73,81,38,119,06,75,610,55,020,24,222,95,3
Spanien  Spanien16,331,812,422,741,718,713,625,011,624,69,846,419,5
Tschechien  Tschechien9,94,018,05,9
Polen  Polen17,36,025,88,1
Schweiz  Schweiz7,02,87,73,6

Quelle: DIW 2001[19] DIW 2012[20]

Arbeitslosigkeit in der Triade, Link zur BMGS-Quelle siehe unten

Deutschland

Für die Arbeitslosenzahlen in Deutschland muss berücksichtigt werden, dass die Definition der Arbeitslosigkeit der Bundesagentur für Arbeit erheblich von der Eurostat-Definition (ILO-Arbeitsmarktstatistik) abweicht. Arbeitslosenzahlen aus Deutschland sind daher kaum für einen Vergleich mit dem Ausland geeignet.

So wurden z. B. bereits im Januar 2008 § 53a SGB II eingeführt, wonach erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezogen haben, ohne dass ihnen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist, nach Ablauf dieses Zeitraums nicht als arbeitslos gelten. 2016 waren dies 162.600 Personen.[21]

Zudem tauchen auch alle Teilnehmer arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen nicht in der Arbeitslosenstatistik auf, auch nicht kranke Arbeitslose, Arbeitslose in Weiterbildungen oder Arbeitslose deren Leistungen sanktioniert wurden.

Durch die ständig veränderte Zählweise sind im Wesentlichen nicht einmal die Zahlen der letzten Jahre vergleichbar. 2009 kam die Regelung hinzu, dass Arbeitslose nicht gezählt werden, für die – auf Basis eines Gutscheins – private Arbeitsvermittler tätig werden.[22]

Aktuelle Arbeitslosenzahlen für Deutschland

Erwerbstätige und Arbeitslose
(Stand: September 2008)

Regionale Schwerpunkte der Arbeitslosigkeit in Deutschland sind vor allem das Ruhrgebiet einerseits und die ländlich-peripheren Regionen in Teilen Ostdeutschlands andererseits. Weiterhin sind einige stark vom Strukturwandel betroffene Städte von hoher lokaler Arbeitslosigkeit geprägt, etwa Bremerhaven und Pirmasens. Gebiete mit sehr geringer Arbeitslosigkeit sind vor allem die ländlichen Regionen in Bayern, Baden-Württemberg und Teilen Hessens, Niedersachsens und Rheinland-Pfalz'. Besonders stark rückläufig ist die Arbeitslosenzahl im ländlichen Raum (in West- und Ostdeutschland) aufgrund des demografischen Wandels und der sinkenden Zahl von Erwerbspersonen insgesamt in diesen Gebieten.

Die Tabelle wird in 4-Prozent-Schritten eingefärbt:

ab 24 %ab 20 %ab 16 %ab 12 %ab 8 %ab 4 %unter 4 %sonstige Angaben/Zwischensummen
#LandOst/WestOktober 2023September 2023
ArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuote
1Bayern  BayernWest251.8673,3 %260.9883,4 %
2Baden-Württemberg  Baden-WürttembergWest248.5423,9 %252.2314,0 %
3Rheinland-Pfalz  Rheinland-PfalzWest111.0964,9 %112.2725,0 %
4Hessen  HessenWest183.5475,3 %183.8575,3 %
5Schleswig-Holstein  Schleswig-HolsteinWest85.9915,4 %86.8145,4 %
6Niedersachsen  NiedersachsenWest249.6945,4 %252.2815,4 %
7Brandenburg  BrandenburgOst77.5155,8 %78.2365,9 %
8Thüringen  ThüringenOst64.2575,9 %64.4765,9 %
9Sachsen  SachsenOst130.5516,2 %131.6766,2 %
10Saarland  SaarlandWest35.6626,8 %35.9296,8 %
11Nordrhein-Westfalen  Nordrhein-WestfalenWest712.5227,2 %712.4387,2 %
12Sachsen-Anhalt  Sachsen-AnhaltOst80.2537,3 %81.1337,4 %
13Mecklenburg-Vorpommern  Mecklenburg-VorpommernOst60.5237,4 %60.4987,4 %
14Hamburg  HamburgWest82.7857,6 %82.6447,6 %
15Berlin  BerlinOst192.7719,3 %192.2739,3 %
16Bremen  BremenWest39.52910,7 %39.35310,7 %
Ostdeutschland605.8707,1 %608.2927,1 %
Westdeutschland2.001.2465,3 %2.018.8075,4 %
Deutschland  Bundesrepublik Deutschland2.607.1165,7 %2.627.0995,7 %

QuelleAktuell[23]

QuelleVergleichszahlen[24] (Stand: Oktober 2023)

Entwicklung der Arbeitslosenquote in Deutschland

Die Arbeitslosenquote hat sich in Deutschland seit 1960 wie folgt entwickelt. Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Werte bis 1990 sind nur die Westdeutschlands, die ab 1991 die Gesamtdeutschlands (Ost- und Westdeutschland).

Entwicklung der Arbeitslosenquote in Deutschland von 1960 bis 2013 (Werte bis 1990 nur West-, ab 1991 Gesamtdeutschland; Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA))

Anschließend fiel die Arbeitslosenquote in Deutschland von 2013 bis 2017 kontinuierlich ab: sie lag bei 6,9 % (2013), 6,7 % (2014), 6,4 % (2015), 6,1 % (2016) und 5,7 % (2017) – niedrigere Werte wurden zuletzt Anfang der 1980er Jahre erreicht.[25]

Parallel sollte man das Arbeitsvolumen pro Kopf in Deutschland betrachten. Es ist zwischen 1960 und 2010 um 30 Prozent gefallen.[26]

Historische Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Deutschland

Regionale Unterschiede in der Arbeitslosigkeit (Stand: 1997)

In der folgenden Tabelle sind die registrierten Arbeitslosen, die Arbeitslosenquote und die Arbeitszeit in Deutschland seit 1950 aufgeführt (Jahresdurchschnitt).

Die offizielle Arbeitszeit (herausgegeben vom Statistischen Bundesamt) wird als durchschnittliche jährliche Arbeitszeit der Beschäftigten angegeben (AZ = Arbeitsvolumen durch Anzahl der Beschäftigten).

Die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit der Erwerbspersonen kann angegeben werden als AZ* = Arbeitsvolumen durch Anzahl der Erwerbspersonen.

Die Arbeitslosenquote wird folgendermaßen definiert:

Daraus folgt die durchschnittliche Arbeitszeit der Erwerbspersonen:

Registrierte Arbeitslose und Arbeitslosenquote nach Gebietsstand[27]
JahrDeutschlandWestdeutschlandOstdeutschland
AnzahlQuote in %AZ in hAZ* in hAnzahlQuote in %AZ in hAZ* in hAnzahlQuote in %AZ in hAZ* in h
20182.340.0825,21.758.6274,8581.4556,9
20172.532.8375,71.894.2945,3638.5437,6
20162.690.9756,11.978.6725,6712.3038,5
20152.794.6646,42.020.5035,7774.1629,2
20142.898.3886,72.074.5535,9823 8359,8
20132.950.3386,92.080.3426,0869.99510,3
20122.896.9856,81.999.8375,9897.14810,7
20112.980.0007,12.020.0876,0949.74911,3
20103.244.4707,72.231.6946,61.012.77512,0
20093.423.2838,22.320.2096,91.103.07413,0
20083.267.9077,82.144.6516,41.123.25613,1
20073.773.69110,11432,61287,92.484.2838,41.289.40816,8
20064.486.94012,01432,61260,73.006.95210,21.479.98819,2
20054.860.23413,01435,01248,43.246.09711,01.614.13720,6
20044.381.04211,71441,81273,12.781.3479,41425,71291,71.599.69520,11463,91169,7
20034.376.02811,61438,81271,92.752.5899,31424,31291,81.623.43920,11467,41172,5
20024.060.31710,81441,11285,52.497.6788,51421,41300,61.562.63919,21467,11185,4
20013.852.56410,41453,71302,52.320.5008,01431,41316,91.532.06418,81482,91204,1
20003.889.69510,71467,91310,82.380.9878,41442,51321,31.508.70718,61505,31225,3
19994.100.49911,71486,21312,32.604.7209,61456,71316,91.495.77918,71528,01242,3
19984.280.63012,31497,81313,62.751.53510,31465,41314,51.529.09519,21543,91247,5
19974.384.45612,71503,51312,62.870.02110,81471,41312,51.514.43519,11553,81257,0
19963.965.06411,51513,01339,02.646.4429,91477,41331,11.318.62216,61565,81305,9
19953.611.92110,41529,31370,32.427.0839,11494,41358,41.184.83814,81593,11357,3
19943.698.05710,61513,01352,62.426.2769,01506,51370,91.271.78115,71629,21373,4
19933.419.1419,81529,31379,42.149.4658,01506,11385,61.269.67615,41648,01394,2
19922.978.5708,51543,41412,21.699.2736,41531,71433,71.279.29714,41642,71406,2
19912.602.2037,31546,31433,41.596.4576,21542,31446,71.005.74610,21497,61344,8
19901.883.1477,21566,01453,2
19892.037.7817,91589,11463,6
19882.241.5568,71612,51472,2
19872.228.7888,91617,61473,6
19862.228.0049,01639,51491,5
19852.304.0149,31658,51504,3
19842.265.5599,11680,81527,8
19832.258.2359,11691,61537,7
19821.833.2447,51702,11574,4
19811.271.5745,51716,81622,4
1980888.9003,81739,11673,0
1979876.1373,81758,41691,6
1978992.9484,31771,91695,7
19771.029.9954,51794,11713,4
19761.060.3364,61809,41726,2
19751.074.2174,71797,11712,6
1974582.4812,61836,51788,8
1973273.4981,21869,51847,1
1972246.4331,11899,81878,9
1971185.0720,81924,71909,3
1970148.8460,71956,41942,7
1969178.5790,91971,71954,0
1968323.4801,51991,31961,4
1967459.4892,12003,71961,6
1966161.0590,72041,12026,8
1965147.3520,72067,22052,7
1964169.0700,82081,32064,6
1963185.6460,82069,92053,3
1962154.5230,72100,12085,4
1961180.8550,82136,92119,8
1960270.6781,32163,32135,27.1070,1
1959539.9422,610.4330,1
1958763.8503,716.1980,2
1957753.7113,737.9140,5
1956876.2874,440.7630,5
19551.073.5765,643.6340,5
19541.410.7177,654.2770,7
19531.491.0008,490.8761,1
19521.651.9159,5107.1621,3
19511.713.88710,4243.3513,0
19501.868.50411,0325.4004,1

Quelle:[28]

Kritik an den offiziellen Zahlen der Statistik

Hans Jörg Duppré vom Deutschen Landkreistag kritisierte im April 2010, dass die angebliche positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ein Trugbild sei, da die Zahl der ALG II-Empfänger stetig gestiegen sei. So sei die Zahl der Hilfeempfänger im April 2010 auf rund 7,4 Millionen gestiegen, in der Arbeitslosenstatistik jedoch seien lediglich rund 2,5 Millionen Menschen erfasst.

Zudem wurde kritisiert, dass die Zahl der Hartz-IV-Bezieher bislang auf die Langzeitarbeitslosen verengt werde. Bereits rein subventionierte Planstellen mit mehr als 15 Wochenstunden, wie z. B. Ein-Euro-Jobs, Kranke oder Ausbildungsplatzsuchende etwa fänden sich dagegen nicht in der Arbeitslosenstatistik wieder, obwohl ihre Lage oft nicht besser sei. Gleiches gelte für Erwerbstätige im Niedriglohnbereich, die zusätzlich auf Hartz IV angewiesen seien. Ebenfalls werden Arbeitslose, die an Weiterbildungen teilnehmen, bereits seit längerem nicht als arbeitslos gezählt. Auch Arbeitslose, die älter als 58 sind, erscheinen nicht in der offiziellen Statistik. Im Mai 2009 kam eine weitere Ausnahme hinzu: Wenn private Arbeitsvermittler tätig werden, taucht der von ihnen betreute Arbeitslose ebenfalls nicht in der Arbeitslosenstatistik auf.[29][30] Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie das Statistische Bundesamt ermittelte eine sogenannte „Stille Reserve“. Damit sind Teilnehmer der Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen der Arbeitsmarktpolitik gemeint sowie all jene, die arbeiten wollen, aber nicht in der Statistik auftauchen. Die sogenannte „Stille Reserve“ beläuft sich laut Schätzungen beider Institute auf etwa 1,1 bis 1,4 Millionen zusätzliche Arbeitslose.[31]

Kritisiert wird auch, dass durch vermehrte Nutzung von Zeitarbeit seitens der Bundesagentur für Arbeit die tatsächliche Anzahl von Arbeitslosen deutlich nach unten gesenkt werde. 2012 sind bereits rund 1 Million Arbeitnehmer bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt.[32] Arbeitslose können damit zwar selbst mit geringen Qualifikationen zunächst ihre Arbeitslosigkeit beenden, doch Zeitarbeit erweist sich entgegen dem oft propagierten Klebeeffekt tatsächlich nur selten als ein Sprungbrett in den regulären Job.[33] Der Schritt von der Leiharbeit zur konventionellen Beschäftigung gelingt nach einer IAB-Studie nur einem kleinen Teil vorher arbeitsloser Personen für einen Zeitraum von zwei Jahren nach der Überlassung. Mitarbeiter bei Zeitarbeitsfirmen tauchen zwar nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik auf, dies habe jedoch für einen Großteil nur einen vorübergehenden Effekt.[34] Statt einer Übernahmequote von etwa 30 % wird mittlerweile ein Wert von 7 % als realistisch betrachtet.[35]

Österreich

Die folgenden Zahlen wurden nach der nationalen österreichischen Methode berechnet. Dies bedeutet, dass die beim Arbeitsamt vorgemerkten Arbeitslosen in Relation zu den beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger (HV) erfassten unselbstständig Beschäftigten in Relation gesetzt werden. Diese Berechnungsmethode unterscheidet sich somit grundlegend vom LF-Konzept.

Die Tabelle wird in 4-Prozent-Schritten eingefärbt:

ab 24 %ab 20 %ab 16 %ab 12 %ab 8 %ab 4 %unter 4 %sonstige Angaben/Zwischensummen
LandMärz 202420162015201420132012
ArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuoteArbeitsloseQuote
Burgenland  Burgenland8.2216,4 %10.3069,3 %10.2639,3 %9.5988,9 %9.0858,5 %8.1497,8 %
Karnten  Kärnten18.4357,4 %25.46310,9 %25.67011,1 %24.66610,8 %23.33010,2 %20.8539,1 %
Niederosterreich  Niederösterreich44.4515,7 %59.8519,1 %58.5229,1 %53.6088,4 %48.9507,8 %44.4617,1 %
Oberosterreich  Oberösterreich33.6463,8 %41.7166,1 %41.1926,1 %37.4835,7 %33.2705,1 %28.9954,7 %
Salzburg  Salzburg10.9573,4 %14.8705,6 %15.4505,9 %14.6725,7 %13.1145,1 %11.8944,7 %
Steiermark  Steiermark34.9815,3 %44.3888,2 %44.4618,3 %41.8587,9 %38.7087,4 %35.1016,8 %
Tirol  Tirol14.1473,5 %22.2766,4 %23.8457,0 %23.2426,9 %21.1906,4 %19.3295,9 %
Vorarlberg  Vorarlberg9.5904,6 %10.0675,9 %10.2436,1 %9.8276,0 %9.3315,8 %8.8455,6 %
Wien  Wien117.04010,3 %128.37513,6 %124.68513,5 %104.40411,6 %90.23010,2 %83.0169,5 %
Osterreich  Österreich291.4686,2 %357.3139,1 %354.3329,1 %319.3578,4 %287.2077,6 %260.6437,0 %

Quelle: Arbeitsmarktservice Österreich[36]

Schweiz

Auch in der Schweiz erfassen die Statistiken nicht alle, die ohne Arbeit sind, (auch) weil sie sich nicht als Arbeitslose melden – «In der Schweiz gibt es doppelt so viele Arbeitslose, wie registriert sind, fast 5 Prozent der Bevölkerung», so die NZZ im August 2018.[37] Als gemeldete Arbeitslose gelten Personen die bei einem Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) gemeldet sind und nur diese werden vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) erfasst. Hingegen werden vom Bundesamt für Statistik (BFS) auch die Arbeitssuchenden erfasst, die nicht beim RAV gemeldet sind. Die Unterbeschäftigten werden weder beim SECO noch beim BFS erfasst. Deshalb liegt die eigentliche Arbeitsmangelquote laut einer Schätzung bei gut 13 Prozent.[38]

Die Tabelle wird in 4-Prozent-Schritten eingefärbt:

ab 24 %ab 20 %ab 16 %ab 12 %ab 8 %ab 4 %unter 4 %sonstige Angaben/Zwischensummen
Registrierte Arbeitslose im Oktober 2018
gemäß Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)[39]
KantonArbeitsloseArbeitslosenquote
Kanton Genf  Genf10'1164,3 %
Kanton Neuenburg  Neuenburg3'6844,0 %
Kanton Waadt  Waadt14'0223,5 %
Kanton Jura  Jura1'2433,4 %
Kanton Basel-Stadt  Basel-Stadt3'1313,2 %
Kanton Schaffhausen  Schaffhausen1'3333,1 %
Kanton Tessin  Tessin4'7132,8 %
Kanton Wallis  Wallis4'4292,5 %
Kanton Aargau  Aargau8'9192,5 %
Kanton Freiburg  Freiburg4'1222,5 %
Kanton Zürich  Zürich18'8952,3 %
Kanton Zug  Zug1'4452,1 %
Kanton Solothurn  Solothurn2'8652,0 %
Kanton Basel-Landschaft  Basel-Landschaft2'9212,0 %
Kanton St. Gallen  St. Gallen5'2321,9 %
Kanton Thurgau  Thurgau2'8771,9 %
Kanton Bern  Bern9'8091,7 %
Kanton Luzern  Luzern3'5771,6 %
Kanton Glarus  Glarus3461,5 %
Kanton Appenzell Ausserrhoden  Appenzell Ausserrhoden4621,5 %
Kanton Graubünden  Graubünden1'5111,4 %
Kanton Schwyz  Schwyz1'0771,2 %
Kanton Nidwalden  Nidwalden2361,0 %
Kanton Uri  Uri1410,7 %
Kanton Obwalden  Obwalden1550,7 %
Kanton Appenzell Innerrhoden  Appenzell Innerrhoden540,6 %
Deutschschweiz64'9862,0 %
Romandie und Tessin42'3293,3 %
Schweiz  Schweizerische Eidgenossenschaft107'3152,4 %
Arbeitslosenquote nach Kantonen der Schweiz, Jahresdurchschnitt
Kanton19901991199219931994199519961997199819992000200120022003200420052006
Total0,51,12,54,54,74,24,75,23,92,71,81,72,53,73,93,83,3
Kanton Zürich  Zürich0,30,72,14,14,54,04,35,24,22,91,81,73,04,54,54,03,3
Kanton Bern  Bern0,30,62,03,94,13,53,94,42,91,91,31,21,82,82,92,82,5
Kanton Luzern  Luzern0,30,71,93,63,63,24,04,32,91,91,31,22,03,13,23,12,7
Kanton Uri  Uri0,00,20,81,61,61,62,32,41,51,00,50,40,71,11,21,31,1
Kanton Schwyz  Schwyz0,10,41,22,42,32,02,92,82,11,50,70,61,22,12,32,32,0
Kanton Obwalden  Obwalden0,10,30,82,02,01,72,12,31,40,60,40,51,01,61,71,61,5
Kanton Nidwalden  Nidwalden0,20,41,83,12,72,12,52,61,50,60,40,61,11,91,92,01,6
Kanton Glarus  Glarus0,10,41,32,32,02,03,32,92,01,50,90,71,62,32,42,52,3
Kanton Zug  Zug0,30,72,03,83,52,83,43,93,12,31,11,42,73,63,43,22,5
Kanton Freiburg  Freiburg0,51,12,65,05,95,24,84,73,72,51,51,31,82,72,93,13,0
Kanton Solothurn  Solothurn0,20,72,54,64,43,54,66,03,72,51,61,42,33,33,63,42,9
Kanton Basel-Stadt  Basel-Stadt1,21,93,65,55,74,94,74,93,72,52,12,23,04,34,64,13,7
Kanton Basel-Landschaft  Basel-Landschaft0,71,02,03,43,63,03,43,72,61,81,41,41,92,93,43,32,8
Kanton Schaffhausen  Schaffhausen0,61,32,54,34,23,84,55,34,12,81,71,62,33,13,43,32,9
Kanton Appenzell Ausserrhoden  Appenzell Ausserrhoden0,20,51,52,82,61,92,32,51,40,90,80,91,62,12,32,21,9
Kanton Appenzell Innerrhoden  Appenzell Innerrhoden0,00,30,91,61,20,81,51,90,80,50,30,30,81,41,61,51,1
Kanton St. Gallen  St. Gallen0,30,82,03,43,32,83,54,02,82,21,41,32,13,03,13,02,5
Kanton Graubünden  Graubünden0,30,40,91,81,92,02,63,22,51,61,01,01,42,02,12,21,8
Kanton Aargau  Aargau0,20,51,63,43,32,93,84,73,02,11,41,22,13,33,43,32,9
Kanton Thurgau  Thurgau0,20,51,52,93,02,63,54,33,22,01,21,22,02,93,13,12,7
Kanton Tessin  Tessin1,52,44,46,36,56,77,67,86,34,43,12,63,54,24,54,94,9
Kanton Waadt  Waadt0,71,84,06,97,57,07,37,25,64,12,92,73,34,65,45,34,8
Kanton Wallis  Wallis0,91,73,66,57,47,06,76,94,73,52,22,12,63,43,84,03,5
Kanton Neuenburg  Neuenburg1,12,44,66,36,55,85,56,35,33,92,32,13,34,44,54,34,1
Kanton Genf  Genf1,22,74,77,27,66,96,87,86,15,14,14,05,16,57,17,47,0
Kanton Jura  Jura0,71,93,65,96,45,46,26,63,92,81,92,03,64,84,64,23,8

Andere Staaten

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Arbeitslosenquote – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Arbeitslosenstatistik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Arbeitslosenzahl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Deutschland:

Österreich:

International:

Einzelnachweise

Abgerufen von „https:https://www.search.com.vn/wiki/index.php?lang=de&q=Arbeitslosenstatistik&oldid=245451620#Langzeitarbeitslosigkeit
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