Liste linkssozialistischer Organisationen in Westdeutschland

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Die Liste linkssozialistischer Organisationen in Westdeutschland (1945–1989) umfasst dem Linkssozialismus zugeordnete Organisationen, Gruppierungen und Parteien in den Westdeutschen Ländern bis zur Wiedervereinigung. Linkssozialistische Formationen sind ihrer immanenten Logik entsprechend jenseits von sozialdemokratischen und kommunistischen Bewegungen angesiedelt, historisch sind sie aber meist zwischen den beiden Hauptströmungen oder an deren Rändern positioniert. Meist war der Linkssozialismus eine Abspaltung vom sozialdemokratischen Milieu, dissidenter Linkskommunismus ist jedoch deren spiegelbildliche Loslösung von der kommunistischen Weltbewegung.[1] Daher wurden in die Liste auch Gruppierungen trotzkistischer und titoistischer Prägung aufgenommen.

GründungsjahrNameHauptvertreterMitgliedszahlenPresseorganeAuflösungsjahr
1945Arbeiterpartei (AP)Heinrich Galm1954
1933, um 1945 reorganisiertInternationale Kommunisten Deutschlands (IKD)Georg Jungclas
Oskar Hippe
1951 in die Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands (UAPD) aufgegangen, nach deren Auflösung 1952 Entrismus der verbliebenen IKD-Mitglieder in die SPD
1947Gruppe Arbeiterpolitik (GAP)Th. Bergmann
H. Brandler
Arbeiterpolitik (Arpo)als Splittergruppe existent[2]
um 1950USPD BerlinW. Kischkat[3]nach 1954
1951Unabhängige Arbeiterpartei Deutschlands (UAPD)Josef Schappe
Georg Fischer
W. Leonhard
ca. 400Freie Tribüne1952
1960Vereinigung unabhängiger Sozialisten (VUS)Viktor Agartz (bekanntestes Mitglied)sozialistische hefteschleichende Auflösung seit 1961, letzter Kongress 1963, Einstellung der sozialistischen hefte 1969
1961/62Sozialistischer Bund (SB)W. Abendroth
Fritz Lamm
260 (bei Umbenennung der Vorgängerorganisation Sozialistische Förderergesellschaft (SFG) in SB), 19621969
1969Gruppe Internationale Marxisten (GIM)Harald Wolf
Winfried Wolf
400 (1972)was tun1986
1969Sozialistisches Büro (SB)Elmar Altvater
Andreas Buro
Frank Deppe
Joachim Hirsch
Arno Klönne
Wolf-Dieter Narr
Oskar Negt
Roland Roth
Klaus Vack
Kein eingetragener Verein, keine Mitgliedschaftenlinks (höchste Auflage 1974: 12.000),
Express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
Widersprüche. Zeitschrift für Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich
seit Ende der 1990er-Jahre nicht mehr öffentlich wahrnehmbar[4]
1974Spartacusbund (SpaBu)300–400 (1974)
20-30 (1980)
etwa 1980
1980Komitee für Grundrechte und DemokratieAndreas Buro
Wolf-Dieter Narr
Roland Roth
Klaus Vack
Grundrechte-Report (jährlich, mit anderen Herausgeber-Organisationen),
Informationen. Komitee für Grundrechte und Demokratie (vierteljährlich)
aktiv (Stand 2020)
1982Demokratische Sozialisten (DS)M. Coppik
Karl-H. Hansen
Walter Barthel
nacheinander:
Bonner Extra Dienst,
Linker Extra Dienst,
Linke Zeitung,
Der Stachel
1991
1986Vereinigte Sozialistische Partei (VSP)Jakob Moneta
Winfried Wolf
SoZ – Sozialistische Zeitung[5]2000
1988Linkes Forum (Lifo)
in den Grünen
Renate Damus
Jürgen Reents
Ludger Volmer
350schleichende Auflösung zwischen 1990 und 1993

LiteraturQuelltext bearbeiten

  • Christoph Jünke (Hrsg.): Linkssozialismus in Deutschland. Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus? VSA-Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-89965-413-4.
  • Gregor Kritidis: Linkssozialistische Opposition in der Ära Adenauer. Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Offizin, Hannover 2008; ISBN 978-3-930345-61-8.

EinzelnachweiseQuelltext bearbeiten

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