Marcello Urgeghe

Schauspieler

Marcello Urgeghe (* 7. Februar 1966 in Rom) ist ein portugiesischer Schauspieler italienischer Abstammung.

Leben

Marcello Urgeghe wurde in Rom geboren und kam im Alter von drei Monaten nach Lissabon. Seine Mutter Gabriela Cerqueira arbeitete im Filmkollektiv Cinequipa, das nach der Nelkenrevolution 1974 gegründet wurde, und nahm ihren Sohn häufig zu den Filmsets mit. Urgeghe stand als Zwölfjähriger erstmals selbst vor der Kamera, für Fernando Matos Silvas Film O Meu Nome É....

Nach Abitur und Volljährigkeit entschied er sich dann sowohl gegen ein Studium als auch gegen den Schauspielberuf und nahm zahlreiche verschiedene Stellen an, von Hotelkoch bis Bauarbeiter. Anfang der 1980er Jahre stand er erstmals auf einer Theaterbühne, in einem Stück namens Cantos & Lêndeas an der Seite von Luigi Abbondanza und Sara Lima, das auf verschiedenen kleinen Bühnen gastierte. Erstmals als ernstzunehmender Schauspieler sah man ihn 1989, in Mário Felicianos Inszenierung von António Patrícios Stück Dom João e a Máscara im Teatro Politécnica (im Museu Nacional de História Natural).

Aber erst im Jahr 1995 wandte er sich professionell der Schauspielerei zu, in José António Pires' Inszenierung von Gil Vicentes Auto da Barca do Inferno (im kleinen Auditorium des Centro Cultural de Belém) und in António Capelos Inszenierung von Harold Pinters O Monta-cargas (in einem kleinen Raum im Ribeira-Viertel in Porto). Ab 1996 folgten dann zahlreiche Rollen in klassischen und modernen Stücken in einigen der wichtigsten Häusern des Landes, darunter das Teatro da Trindade (1996 in Lewis Carrolls A Caça ao Snark, Regie José António Pires), mehrfach das Teatro Nacional D. Maria II (erstmals 1998 in Luísa Costa Gomes’ O Céu de Sacadura, Regie N. Carinhas), oder auch das Opernhaus Teatro Nacional São João in Porto (1999 in Joseph Haydns Oper Lo speziale, Regie Ana Luísa Guimarães).

Filmrollen übernahm er nahezu durchgehend, zumeist in anspruchsvollen Projekten und Literaturverfilmungen des portugiesischen Kinos, vereinzelt aber auch bei internationalen Produktionen, insbesondere für französische Kino- und Fernsehfilme. Zum Fernsehen fand er erst zögerlich, einfache Fernsehserien und Telenovelas mied er dabei weitgehend.[1][2]

Rezeption

Obwohl ihm eine klassische Ausbildung fehlt, gilt er dennoch als renommierter Darsteller, dank seiner Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. In Filmen konnte er häufig als schöner, aber leidender Liebender überzeugen.[3]

Urgeghe war mehrmals für portugiesische Filmpreise nominiert und wurde zuletzt von der SPA für seine Rolle in Mário Barrosos Drama Ordem Moral (2020) ausgezeichnet. Die CinEuphoria Awards gewann er für seine Rollen in João Canijos prämiertem Film Sangue do Meu Sangue (2011) und in João Botelhos Literaturverfilmung Os Maias: Cenas da Vida Romântica (2014).[4]

Filmografie

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise