Matthias Schwab (Mediziner)

deutscher Arzt und Hochschullehrer

Matthias Schwab (* 3. September 1963 in Nürnberg) ist ein deutscher Mediziner und Hochschullehrer. Er ist Direktor des Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart, einer Einrichtung der Robert Bosch Stiftung, und Inhaber des Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie an der Universität Tübingen sowie Ärztlicher Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie am Universitätsklinikum Tübingen.

Matthias Schwab (2018)

Leben

Nach dem Abitur am Dürer-Gymnasium Nürnberg studierte Schwab Humanmedizin und promovierte 1991 am Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit der Dissertation Einfluss einer subchronischen Behandlung von Mäusen mit Nifedipin auf verschiedene P-450-Isoenzym-Aktivitäten der Leber – Vergleich mit Enzymaktivitäten anderer Spezies. Nach der Approbation erhielt er 1996 die Facharztanerkennung für Kinder- und Jugendmedizin und 2000 die für Klinische Pharmakologie.[1]

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Leiter des Funktionsbereichs Klinische Studien und Arzneimittelinformation am Dr. Margarete Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie, Stuttgart, habilitierte er sich 2003 an der Eberhard Karls Universität Tübingen zu genetischen Faktoren für die Prognose und Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Nach einer Gastprofessur am St. Jude Children’s Research Hospital in Memphis (Tennessee, USA) übernahm er 2007 die Leitung des Dr. Margarete Fischer-Bosch-Instituts für Klinische Pharmakologie sowie den Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie an der Universität Tübingen, wo er seit 2015 außerdem kooptierter Professor der mathematisch naturwissenschaftlichen Fakultät ist.[2]

Seine Forschungsschwerpunkte sind die pharmakologische Genomforschung und ihre Bedeutung für die personalisierte Medizin.[3] Sein besonderes Interesse gilt der Anwendung neuer Technologien im Rahmen der Pharmakogenomik einschließlich epigenetischer[4] Aspekte im Zusammenhang mit Krebstherapien[5] und Immunsuppressiva.

Rufe als ordentlicher Professor für Klinische Pharmakologie an die Medizinische Universität Innsbruck, Österreich (2006), sowie als Professor und Lehrstuhlinhaber für Klinische Pharmakologie mit gleichzeitiger Position als Oberarzt im Klinikum an die Karolinska-Universität und die Karolinska-Universitätsklinik, Schweden (2010), lehnte er ab.[2]

Auszeichnungen

Ämter und Mitgliedschaften

Publikationen (als Herausgeber)

Periodika

  • Editor-in-Chief Pharmacogenetics and Genomics. (mit J. Yang, USA)[19]
  • Co-Editor-in-Chief bei Drug Research[20]
  • Section Editor bei Genome Medicine in der Rubrik Pharmacogenomics & Personalized Medicine.[21]
  • Section Editor bei der Monatsschrift Kinderheilkunde in der Rubrik Arzneimitteltherapie. (2015–2019)[22]

Monografien

  • M. Schwab, W. P. Kaschka, E. Spina (Hrsg.): Pharmacogenomics in Psychiatry. (= Advances in Biological Psychiatry. Vol. 25). Karger, 2010, ISBN 978-3-8055-9498-1.
  • W. H. Seyberth, A. Rane, M. Schwab (Hrsg.): Pediatric Clinical Pharmacology. (= Handbook of Experimental Pharmacology. 205). Springer, 2011, ISBN 978-3-642-26989-9.
  • W. Kiess, M. Schwab, J. van den Anker (Hrsg.): Pediatric Pharmacotherapy. (= Handbook of Experimental Pharmacology. 261). Springer, 2020, ISBN 978-3-030-50493-9.
  • I. Cascorbi, M. Schwab (Hrsg.): Prescision Medicine. (= Handbook of Experimental Pharmacology. 280). Springer, 2023, ISBN 978-3-031-40046-9.

Einzelnachweise