Mitropapokal 1932

Der Mitropapokal 1932 war die 6. Auflage des internationalen Cupwettbewerbs. Es nahmen die besten Mannschaften Österreichs, Ungarn, der Tschechoslowakei und Italiens teil. Es handelte sich zumeist um die Meister und Cupsieger der jeweiligen Länder. Die Teilnehmer spielten im reinen Pokalmodus mit Hin- und Rückspielen im wichtigsten kontinentalen Fußballwettbewerb in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Bei Gleichstand nach zwei Spielen wurde ein Entscheidungsspiel durchgeführt. Alle acht Vereine starteten in der Vorrunde beziehungsweise im Viertelfinale. Der Titelverteidiger First Vienna FC beendete das Turnier auf dem Zweiten Platz.

Beim Mitropapokal 1932 gab es allerdings keine eignes Finale, da es in der Semifinalpartie zwischen Slavia Prag und Juventus Turin zu schweren Tumulten kam, sodass das Spiel abgebrochen wurde und beide Teams disqualifiziert wurden. Das Komitee einigte sich, die andere Semifinalpartie zwischen dem First Vienna FC und dem AGC Bologna als Finalpartie anzuerkennen und dem Sieger dieses Duells die Trophäe zu überreichen. Das vorgezogene Finale war somit innerhalb einer Wochen am 10. und 17. Juli 1932 in Bologna und Wien als Halbfinale ausgetragen worden. Bologna kürte sich mit einem 2:0 im Heimspiel und einer 1:0-Auswärtsniederlage zum ersten italienischen Mitropapokalsieger. Torschützenkönig wurde Renato Cesarini von Halbfinalist Juventus mit fünf Treffern.

Viertelfinale

Die Hinspiele fanden am 10., 18., 25. und 29. Juni, die Rückspiele am 28., 26. und 29. Juni sowie am 3. Juli 1932 statt.

GesamtHinspielRückspiel
AGC Bologna Italien 1861 5:3Tschechoslowakei 1920  Sparta Prag5:00:3
Slavia Prag  Tschechoslowakei 1920 3:1Osterreich  SK Admira Wien3:00:1
First Vienna FC Osterreich 6:4Ungarn 1918  Újpest FC5:31:1
Juventus Turin Italien 1861 7:3Ungarn 1918  Ferencváros Budapest4:03:3

Halbfinale

Die Hinspiele fanden am 6. und 10., die Rückspiele am 10. und 17. Juli 1932 statt.

GesamtHinspielRückspiel
Slavia Prag  Tschechoslowakei 1920 4:2Italien 1861  Juventus Turin4:0000:2(1)
AGC Bologna Italien 1861 2:1Osterreich  First Vienna FC2:00:1
1Nachdem schon das Hinspiel in Prag unter Tätlichkeiten der Spieler und Zuschauerausschreitungen litt, brach im Halbfinalrückspiel in Turin kurz nach Wiederanpfiff der Prager Torhüter, offensichtlich von einem Stein getroffen, bewusstlos zusammen. Die Prager Mannschaft verließ daraufhin das Spielfeld und löste so einen Spielabbruch aus.

Nach den Mitropa Cup-Regeln wäre beim Abtreten einer Mannschaft dem Gegner des Spiels ein Ergebnis von 3:0 gutzuschreiben gewesen. Danach hätte Juventus das Rückspiel 3:0 gewonnen, wäre aber dennoch ausgeschieden. Da ein Versuch, beide Teams auf neutralem Boden ein drittes Match bestreiten zu lassen, scheiterte, hätte das Mitropa Cup-Komitee den Finalisten Slavia bestätigen müssen.

Doch das Mitropa Cup-Komitee traf ein salomonisches Urteil. Es wurden beide Mannschaften disqualifiziert; keiner der beiden erhielt das Recht 1932 das Finale bestreiten zu dürfen. Somit war der Gesamtsieger der anderen Semifinalpaarung quasi kampflos Mitropa Cup-Sieger 1932.

Bei den nachfolgenden Spielaufstellungen handelt es sich daher um das zweite Halbfinale.

Hinspiel

AGC BolognaFirst Vienna FC
10. Juli 1932 in Bologna (Stadio Littoriale)
Ergebnis: 2:0 (0:0)
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: František Cejnar (Tschechoslowakei 1920  Tschechoslowakei)


Mario Gianni – Eraldo Monzeglio, Felice Gasperi – Gastone Martelli, Gastone Baldi, Mario Montesanto – Bruno Maini, Raffaele Sansone, Angelo Schiavio (C) , Francesco Fedullo, Carlo Reguzzoni
Cheftrainer: Gyula Lelovics (Ungarn 1918  Ungarn)
Karl Horeschofsky – Karl Rainer, Josef Blum (C) Otto Kaller, Leopold Hofmann, Willibald SchmausAnton Brosenbauer, Josef Adelbrecht, Friedrich Gschweidl, Gustav Tögel, Franz Schönwetter
Cheftrainer: Ferdinand Frithum
1:0 Bruno Maini (60.)
2:0 Raffaele Sansone (89.)

Rückspiel

First Vienna FCAGC Bologna
17. Juli 1932 in Wien (Hohe Warte)
Ergebnis: 1:0 (1:0)
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: René Mercet (Schweiz  Schweiz)


Karl Horeschofsky – Karl Rainer, Josef Blum (C) Otto Kaller, Leopold Hofmann, Leonhard Machu – Anton Brosenbauer, Josef Adelbrecht, Friedrich Gschweidl, Gustav Tögel, Franz Schönwetter
Cheftrainer: Ferdinand Frithum
Mario Gianni – Eraldo Monzeglio, Felice Gasperi – Gastone Martelli, Gastone Baldi, Mario Montesanto – Bruno Maini, Raffaele Sansone, Angelo Schiavio (C) , Francesco Fedullo, Carlo Reguzzoni
Cheftrainer: Gyula Lelovics (Ungarn 1918  Ungarn)
1:0 Franz Schönwetter (13., Elfm.)

Beste Torschützen

RangSpielerKlubTore
1Argentinier  Renato CesariniJuventus Turin5
2Österreicher  Franz SchönwetterFirst Vienna FC4
3Ungar  György SárosiFerencváros Budapest3
Tschechoslowake  Vlastimil KopeckýSlavia Prag3
Italiener  Bruno MainiAGC Bologna3
Argentinier  Raimundo OrsiJuventus Turin3
Tschechoslowake  František SvobodaSlavia Prag3