Orgel Art Museum

Museum in Deutschland

Das Orgel Art Museum in Windesheim im Landkreis Bad Kreuznach ist ein Musikinstrumentenmuseum. Gründungsdirektor des Orgel Art Museum ist Wolfgang Oberlinger.

Orgel Art Museum

Das Museum zeigt auf 900 m² über 30 Tasteninstrumente, darunter Orgelinstrumente, Clavichorde, Kunstharmonium und Tafelklaviere. Neben historischen Instrumenten finden sich hier Nachbauten und zeitgenössische Instrumente.[1]

Geschichte

Die Museumsbau wurde im Auftrage des Landkreises Bad Kreuznach von dem Büro Oberlinger-Architekten entworfen und 2001 eröffnet. Bis 2017 wurde das Museum vom Landkreis Bad Kreuznach betrieben. Seit 2018 ist der Betreiber ein Förderverein, zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Gebäude von der öffentlichen Hand einer privaten Stiftung übereignet.[2][3]

Am 20. August 2019 wurde im Museum die 50-Euro-Goldmünze mit dem Motiv eines Hammerflügels der Öffentlichkeit von Julia Klöckner als Vertreterin der Bundesregierung vorgestellt.

Instrumentenbestand

Blick in den Konzertsaal

Im Museum sind vier kleinere Orgeln aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt, ein Werk der Familie Stumm und der Familie Bürgy (Johann Georg Bürgy und Philipp Heinrich Bürgy) sowie zwei italienische Orgeln. Weitere acht Orgelinstrumente sind Neubauten der Firma Oberlinger, vier davon sind Repliken von historischen Kleininstrumenten (Orgel aus der Gotik,[4] Regal, Positiv, Claviorganum). Weitere drei neuere Kleinorgeln stammen von aus der Sammlung Otto Heuss.

Ein weiterer Schwerpunkt des Museums ist eine Sammlung von historischen Klavierinstrumenten (8) und Clavichorden (2). Unter den Klavieren finden sich je ein Instrument von Érard (1870) und Broadwood (1825). Der moderne Tasteninstrumentenbau ist durch ein Cembalo der Firma Neupert, einem Virginal der Firma Sassmann, einem Klavier von Sauter (1996) und Schimmel (Design Luigi Colani) vertreten.

Exponate (Auswahl)

JahrInstrumentErbauerBildBemerkungen
18. Jhd.italienische Orgelunbekannter Erbauer
8 Register auf einem Manual ohne Pedal, kurze Oktave[5]
18. Jhd.OrgelStumm
6 Register auf einem Manual, angehängtes Pedal[6]
1779italienische OrgelPietro Pirani10 Register, angehängtes Pedal (CDEFGA–e)[7]
1780HammerklavierJohann Conrad Bürgyeinzig erhaltenes Bürgy-Fortepiano[8]
1796TafelklavierJohann Benedikt Ernst Wegmann[9]
1802OrgelJohann Georg Bürgy und Philipp Heinrich Bürgy
13 Register auf einem Manual und Pedal, ursprünglich für Büdingen, Lutherische Kirche; weitgehend erhalten[10]
um 1817FlügelJohann Erhard Schiedmayermit zwei Kniehebeln (Filzstreifen zur Dämpfung und Dämpfungsaufhebung)[11]
um 1825FlügelJohn Broadwood & Sons[12]
um 1850TafelklavierCarl Mandein Pedal zur Aufhebung der Dämpfung[13]
1859PhysharmonikaPhilipp J. Trayser & Cie. (Stuttgart)mit Expression, Forte aufgeteilt in Bass/Diskant[14]
1988ClaviorganumGebr. Oberlinger (Orgelteil), Martin Sassmann (Cembaloteil)Kopie eines Originals aus schottischem Privatbesitz (1745); zweimanualig: Orgel mit 5 Registern auf I und Cembalo auf I und II[15]
2001OrgelGebr. Oberlinger
Konzertorgel mit 19 Registern auf zwei Manualen und Pedal, 3. Manual zum Ausbau vorbereitet; im Stil von Aristide Cavaillé-Coll[16]

Weblinks

Commons: Orgel Art Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

49° 54′ 40,3″ N, 7° 49′ 9,8″ O