Peter Monnik

Ratsschreiber der Hansestadt Lübeck

Peter Monnik, auch Peter Monick (bl. 1479 in Lübeck) war Ratsschreiber der Hansestadt Lübeck.

Die Mühlentor-Anlage im Jahr 1552

Meister Peter Monnik steht als Lübecker Gerichtsschreiber für den Beginn der Psychiatriegeschichte in Lübeck. Zu dieser Zeit verwahrte man Irre (wie Tiere) in gegen das Wetter ungeschützten Tollkisten[1] vor den Toren der mittelalterlichen Stadt.[2] Er setzte sich 1479 gemeinsam mit drei weiteren Lübecker Bürgern in einer erfolgreichen Petition an den Lübecker Rat für die Unterbringung der Irren in einem der inneren Türme des Mühlentores der Lübecker Stadtbefestigung ein.[3] Während die Unterkunft städtische Aufgabe blieb, ging die Fürsorge und Pflege der Betroffenen auf eine bürgerschaftliche Kommission über, deren Vorsteher die erforderlichen Mittel als Spenden einwarben.

Ehrungen

Die im 19. Jahrhundert angelegte, heute als Naturdenkmal geschützte Winterlinden-Allee des Gutes Strecknitz, heute Peter-Monnik-Weg

Aus Anlass des 62. Deutschen Ärztetages 1959, der zu Ehren des Ärztlichen Vereins zu Lübeck zusammen mit dessen 150sten Stiftungsfest in Lübeck stattfand, wurde auch Peter Monnik geehrt; der Peter-Monnik-Weg direkt beim Gut Strecknitz, bei der ehemaligen Heilanstalt Strecknitz und heutigen Universität zu Lübeck, mit seiner seit dem 19. Jahrhundert bestehenden, denkmalgeschützten Lindenallee wurde nach ihm benannt.

Literatur

  • Carl Wilhelm Pauli: Zur Geschichte des Aussatzes, der Irrenhäuser und der Pest in Lübeck, in: Rohlfs, H. und Rohlfs, G. (Hrsg.): Deutsches Archiv für Geschichte der Medicin und medicinische Geographie, Band 1, 1878
  • Friedrich von Rohden: Von alten Lübecker Ärzten in: Der Wagen 1960, S. 83–100
  • Bern Carrière (Hrsg.): Der Ärzteverein zu Lübeck: 175 Jahre seiner Geschichte, 1809–1984, Verlag Ärzteverein, Lübeck 1984
  • Peter Johanek: Städtisches Gesundheits- und Fürsorgewesen vor 1800, Böhlau Verlag Köln Weimar, 2000, S. 115

Einzelnachweise