Phenylacetonitril

organische Verbindung

Phenylacetonitril ist eine bei Raumtemperatur als farblose (chem. rein, meist aber gelbliche) Flüssigkeit vorliegende, sehr giftige chemische Verbindung.

Strukturformel
Strukturformel von Phenylacetonitril
Allgemeines
NamePhenylacetonitril
Andere Namen
  • Benzylcyanid
  • α-Tolunitril
SummenformelC8H7N
Kurzbeschreibung

farblose ölige Flüssigkeit mit aromatischem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer140-29-4
EG-Nummer205-410-5
ECHA-InfoCard100.004.919
PubChem8794
WikidataQ425620
Eigenschaften
Molare Masse117,15 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,02 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−24 °C[2]

Siedepunkt

234 °C[2]

Dampfdruck

0,07 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit

schwer in Wasser (0,1 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Brechungsindex

1,5211 (25 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH: 301+311​‐​330
P: 260​‐​264​‐​270​‐​280​‐​302+352+312​‐​304+340+310[2]
Toxikologische Daten

270 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen in der Natur

Wüstenheuschrecke (Schistocerca gregaria)

In der Natur findet sich Phenylacetonitril in Gartenkresse.[1][5]

Es ist außerdem im Sekret der Wüstenheuschrecke enthalten[1] und wirkt als Duftstoff (Pheromon).[6] Konkret wird es von Männchen in der gregären Phase mit Phenylalanin als Vorstufe gebildet, wobei es vor allem an Beinen und Flügeln sekretiert wird. Es dient als paarungsverhinderndes Pheromon.[7]

Darstellung

Phenylacetonitril 2 kann über Chlorierung von Toluol 1 zu Benzylchlorid und nachfolgende Umsetzung mit Natriumcyanid in Ethanol entsprechend der Kolbe-Nitrilsynthese synthetisiert werden.[8][9]

Synthese von Phenylacetonitril

Verwendung

Phenylacetonitril wird als Zwischenprodukt in der chemischen Industrie verwendet und ist der Ausgangsstoff für die Herstellung von Phenylessigsäure.[10] Es dient auch als Riechstoff in der Parfum-Industrie.[11]

Einzelnachweise