Pseudocumol

chemische Verbindung

Pseudocumol (1,2,4-Trimethylbenzol) ist ein mit drei Methylgruppen substituiertes Benzol und damit ein Alkylbenzol und ein aromatischer Kohlenwasserstoff. Es gehört mit seinen Isomeren Hemellitol (1,2,3-Trimethylbenzol) und Mesitylen (1,3,5-Trimethylbenzol) zur Stoffgruppe der Trimethylbenzole und auch zur Gruppe der C3-Benzole.

Strukturformel
Strukturformel von Pseudocumol
Allgemeines
NamePseudocumol
Andere Namen
  • 1,2,4-Trimethylbenzol
  • asym.-Trimethylbenzol
  • TRIMETHYLBENZENE (INCI)[1]
SummenformelC9H12
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit ölig aromatischem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer95-63-6
EG-Nummer202-436-9
ECHA-InfoCard100.002.216
PubChem7247
WikidataQ376994
Eigenschaften
Molare Masse120,19 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,88 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−44 °C[2]

Siedepunkt

169 °C[2]

Dampfdruck
Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (0,06 g·l−1 bei 20 °C)[2]

Brechungsindex

1,5048[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
GefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbolGefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 226​‐​304​‐​332​‐​319​‐​335​‐​315​‐​411
P: 261​‐​273​‐​301+310​‐​305+351+338​‐​331[2]
Toxikologische Daten

5000 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Vorkommen

Pseudocumol kommt in Steinkohlenteer vor.[5] Es wurde außerdem als Aromastoff in Kaffee nachgewiesen.[6]

Gewinnung und Darstellung

Pseudocumol kann durch Disproportionierung von Xylol in Gegenwart von Aluminiumchlorid gewonnen werden.[5]

Eigenschaften

Pseudocumol ist eine ölige, wenig flüchtige, farblose Flüssigkeit mit aromatischem Geruch, die praktisch unlöslich in Wasser ist.[2]

Die Verbindung bildet entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 50 °C.[2][7] Der Explosionsbereich liegt zwischen 0,8 Vol.‑% (42 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 7,0 Vol.‑% (350 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).)[2] Die Zündtemperatur beträgt 485 °C.[2][7] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T1.

Verwendung

Pseudocumol ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Arzneimitteln und Farbstoffen.[2] Das in der Petrochemie anfallende Pseudocumol wird durch katalytische Oxidation der Methylgruppen in Trimellitsäure überführt.[8]

Es wird als Szintillator für den Nachweis von geladenen Teilchen benutzt.[9]

Sicherheitshinweise

Pseudocumol kann akute oder chronische Gesundheitsgefahren auslösen. Akut besteht eine schwache Reizwirkung auf Schleimhäute und die Haut. Es kann eine depressive Wirkung auf das Zentralnervensystem auftreten, die zu chronischen Störungen dessen führen kann.[2]

Weblinks

Commons: Pseudocumol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise