Sh2-155
Sh2-155 (andere Namen: Sharpless 155, kurz S155, oder Caldwell 9, kurz C9) ist ein diffuser Nebel im Sternbild Kepheus. Wegen seiner „ausgehöhlten“ Form ist er weithin als Höhlennebel (englisch: Cave Nebula) bekannt, obwohl dieser Name früher für Ced 201 verwendet wurde, einen anderen Nebel im Sternbild Kepheus. Sh2-155 ist ein ionisiertes H-II-Gebiet mit anhaltender Sternentstehung[1] und einer geschätzten Entfernung von 725 Parsec (2.400 Lichtjahren) zur Erde.[2] Obwohl Sh2-155 bei der Beobachtung relativ schwach sichtbar ist, kann ein Teil seiner Struktur, besonders der „Höhlenmund“, durch ein mittelgroßes Teleskop unter dunklem Himmel visuell erkannt werden.
Nebel Sh2-155 | |
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Sh2–155 | |
AladinLite | |
Sternbild | Kepheus |
Position Äquinoktium: J2000.0 | |
Rektaszension | 22h 57m 17,14s |
Deklination | +62° 28′ 33,4″ |
Erscheinungsbild | |
Scheinbare Helligkeit (visuell) | 7,7 mag |
Winkelausdehnung | 50,0' x 30,0' |
Zentralstern | |
Bezeichnung | HD 217086 |
Physikalische Daten | |
Entfernung | 2400 Lj (725 pc) |
Absolute Helligkeit | 16 mag |
Durchmesser | 70 Lj |
Geschichte | |
Datum der Entdeckung | 1959 |
Katalogbezeichnungen | |
Sh2-155 • C 9 |
Sh2-155 wurde erstmals 1959 in der erweiterten zweiten Auflage des Sharpless-Katalogs als galaktischer Emissionsnebel erwähnt und ist Teil der viel größeren Cep-OB3-Assoziation.[3] Dies ist ein Verbund heißer junger Sterne, die mit ihren Photonen das Gas des Nebels zum Leuchten bringen. Der ROSAT-Satellit wies im Sternenverbund etwa 40 Röntgenquellen nach, mehrheitlich T-Tauri-Sterne.[4]
Sh2-155 liegt am Rande der Kepheus-B-Wolke (Teil der Kepheus-Molekülwolke).[5] Es wird vermutet, dass die Strahlung des heißen O-Sterns HD 217086 die Region komprimiert und die Bildung einer neuen Generation von Sternen auslöst.[6] Eine Untersuchung der jungen stellaren Objekte der Region durch das Chandra-Röntgenobservatorium und das Spitzer-Weltraumteleskop zeigte, dass der im Nordwesten des Höhlennebels eingebettete Sternhaufen Cep OB3b aus etwa 2000 Sternen besteht.[4]
Literatur
- O’Meara, Stephen James (2016): The Caldwell Objects. 2. Aufl., Cambridge: Cambridge University Press, ISBN 978-1-107-08397-4, S. 52–55.