Tapauá

Gemeinde im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Tapauá, amtlich Município de Tapauá, ist eine brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Amazonas. Sie gehört zur Nordregion Brasiliens, der namensgebende Hauptort liegt rechtsseitig der Mündung des Rio Ipixuna in den Rio Purus. Mit 16.876 Einwohnern (geschätzt 2021) steht die Gemeinde an 34. Stelle und flächenmäßig mit rund 84.946 km² (2019) an dritter Stelle der 62 Munizips in Amazonas und an fünfter Stelle in Brasilien.[1] Sie hat nur eine extrem niedrige Bevölkerungsdichte und besteht zum größten Teil aus Urwald. Die Entfernung zur Hauptstadt Manaus beträgt als Luftlinie 445 km, erreichbar ist der Ort auf dem Wasserweg, er ist nicht über Straßen erreichbar.[3][4]

Município de Tapauá
Tapauá
Tapauá (Brasilien)
Tapauá (Brasilien)
Tapauá
Koordinaten, 63° 11′ W5° 38′ S, 63° 11′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Amazonas
Gründung19. Dezember 1955 (Stadtrechte)
(68 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
StaatBrasilien
BundesstaatAmazonas (Brasilien)
Höhe102 m
GewässerRio Purus
Klimatropisch, Am/Af
Fläche84.946 km²
Einwohner19.077 (2010[1])
Dichte0,2 Ew./km²
Schätzung16.876 (1. Juli 2021)[1]
GemeindecodeIBGE: 1304104
Postleitzahl69480-000
Telefonvorwahl(+55) 92
ZeitzoneUTC−4
Websitetapaua.am (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
StadtpräfektGamaliel Andrade de Almeida[2] (2021–2024)
ParteiPSC
Wirtschaft
BIP194.025 Tsd. R$
11.309 R$ pro Kopf
(2019)
HDI0,502 (niedrig) (2010)
Karte

Auf dem Gebiet dieser Gemeinde befinden sich mehrere Naturschutzgebiete und indigene Territorien.

Geographie

Umliegende Gemeinden (Munizips) sind im Westen Carauari und Itamarati, im Norden Tefé und Coari, im Osten Humaitá und Manicoré, im Nordosten Beruri und Anori und im Süden Lábrea und Pauini.

Geschichte

Das Gemeindegebiet bildete seit 1. Dezember 1938 den Distrito de Boca do Tapauá und unterstand dem Munizip Canutama. Am 12. Dezember 1955 wurde er umbenannt in Tapauá, erhielt die Stadtrechte und wurde aus dem nun südlich gelegenen Canutama ausgegliedert.

Erhebliche Gebietsverluste erfuhr Tapauá 1981 durch die Ausgliederung der ebenfalls selbständig gewordenen Gemeinden Itamarati (rund 25.260 km²), Camaruã und Auxiliadora.

Die Bevölkerung lebt vorwiegend vom Extraktivismus.

Zum Gemeindegebiet gehört neben anderen der Staatswald Floresta Estadual Tapauá.

Schutzgebiete im Purus-Madeira-Flussgebiet, hier: 9. Floresta Estadual Tapauá.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von Tapauá seit 1960
JahrEinwohnerStadtLand
19608.0242717.753
197010.5719519.620
198016.7102.14214.568
199125.3867.51617.870
200020.5959.41411.181
201019.07710.6188.459
202116.876??
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Quelle: IBGE (2011)[6]

Ethnische Zusammensetzung

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 20.595 Einwohnern, Stand 2010 mit 19.077 Einwohnern):[7] Von diesen lebten 2010 10.618 Einwohner im städtischen Bereich und 8459 im ländlichen Raum und Regenwaldgebiet. Die Bevölkerung ist insgesamt rückläufig.

Ethnische Zusammensetzung von Tapauá im Zehnjahresvergleich 2000/2010
GruppeAnteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Brancos5.377  3.893Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos12.004  12.681Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos1.427  677Schwarze
Amarelos48  43Asiaten
Indígenas1.357  1.783indigene Bevölkerung
ohne Angabe383

In den 10 Terras Indígenas auf dem Gebiet des Munizips leben Angehörige der Ethnien Apuriña, Paumari, Banawá, Deni, Kulina, Jamamadi, Jarawara, Suruwaha sowie zwei Gruppen, die sich isolieren.[8] Bis auf die Apurinã sprechen alle Sprachen der Familie Arawá.

Weblinks

Commons: Tapauá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise