Triebel/Vogtl.

Gemeinde im Vogtlandkreis, Sachsen, Deutschland

Triebel/Vogtl. ist eine Gemeinde im sächsischen Vogtlandkreis südlich von Plauen. Sie gehört zum Vogtland und zur Verwaltungsgemeinschaft Oelsnitz/Vogtl. Die Abkürzung „Vogtl.“ steht jeweils für „Vogtland“.

WappenDeutschlandkarte
Triebel/Vogtl.
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Triebel/Vogtl. hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:, 12° 7′ O50° 22′ N, 12° 7′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Vogtlandkreis
Verwaltungs­gemeinschaft:Oelsnitz/Vogtl.
Höhe:500 m ü. NHN
Fläche:43,09 km2
Einwohner:1187 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:28 Einwohner je km2
Postleitzahl:08606
Vorwahl:037434
Kfz-Kennzeichen:V, AE, OVL, PL, RC
Gemeindeschlüssel:14 5 23 440
Gemeindegliederung:9 Gemarkungen, 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 52
08606 Triebel/Vogtl.
Website:www.gemeinde-triebel.de
Bürgermeister:Udo Seeger (FW Triebel e. V.)
Lage der Gemeinde Triebel/Vogtl. im Vogtlandkreis
KarteTschechienBayernThüringenErzgebirgskreisLandkreis ZwickauAdorf/Vogtl.Auerbach/Vogtl.Bad BrambachBad ElsterBergen (Vogtland)BösenbrunnEichigtEllefeldElsterbergFalkenstein/Vogtl.Grünbach (Sachsen)HeinsdorfergrundKlingenthalLengenfeld (Vogtland)Limbach (Vogtland)MarkneukirchenMühlentalMuldenhammerNetzschkauNeuensalzNeumark (Vogtland)Neustadt/Vogtl.Oelsnitz/Vogtl.Pausa-MühltroffPlauenPöhlReichenbach im VogtlandWeischlitzRodewischRosenbach/Vogtl.Schöneck/Vogtl.Steinberg (Vogtland)Triebel/Vogtl.TheumaTirpersdorfTreuenWerda
Karte
Der Kirchberg in Triebel (2010)

Geographie

Im Ort erhebt sich der 504 m ü. NN hohe Kirchberg. Der höchstgelegene Punkt im Umkreis von Triebel ist der 629 m ü. NN hohe, zwischen Triebel, Obertriebel und Haselrain liegende Platzerberg. Triebel wird vom Triebelbach durchquert.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden Triebels
Bayern Gemeinde Trogen im Landkreis HofGemeinde Weischlitz und Gemeinde Bösenbrunn im VogtlandkreisStadt Oelsnitz im Vogtlandkreis
Bayern Gemeinde Gattendorf im Landkreis Hof
Bayern Gemeinde Regnitzlosau im Landkreis HofGemeinde Eichigt im Vogtlandkreis

Gemeindegliederung

Zu Triebel gehören folgende Ortsteile

Keine eigene Gemarkung haben die Ortsteile Haselrain (zu Posseck) und Loddenreuth (zu Sachsgrün). Andererseits existieren noch die Gemarkungen der einstigen Dörfer Troschenreuth, Ebersberg und Hasenreuth.

Geschichte

Triebel wurde urkundlich erstmals im Jahr 1303 genannt.[2] Die Entstehung des Dorfes ist vermutlich einem durch den Triebelbach betriebenen Eisenhammer zu verdanken. Um diesen herum wurde durch Rodungen der Ort in Form eines Waldhufendorfes angelegt.

Die Orte Ober- und Untertriebel gehörten bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Voigtsberg. Am 1. Juli 1950 wurden sie zur Gemeinde Triebel/Vogtland vereinigt.[3] Die Gemeinde vergrößerte sich durch Eingliederung der Gemeinden Posseck und Sachsgrün 1993 erheblich. Der Anschluss der Gemeinde Wiedersberg erfolgte 1994.

Zu DDR-Zeiten wurde im Ort ein Ferienlager geschaffen, das nach 1990 dem Verfall preisgegeben wurde.

Die Gemeinde feierte 2003 ihr 700-jähriges Bestehen. Triebel wurde am 18. März 2004 Mitglied der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas.

Eingemeindungen

Ehemalige GemeindeDatumAnmerkung
Blosenberg[4]1. Mai 1968Eingemeindung nach Wiedersberg
Ebersberg[5]vor 1880Eingemeindung nach Troschenreuth, heute Wüstung
Gassenreuth[4]1. Januar 1957Eingemeindung nach Sachsgrün
Haselrain[5]vor 1880Eingemeindung nach Posseck
Loddenreuth[5]vor 1880Eingemeindung nach Sachsgrün
Obertriebel[4][6]1. Juli 1950Zusammenschluss mit Untertriebel zu Triebel
Posseck[7]1. Januar 1993
Sachsgrün[7]1. Januar 1993
Troschenreuth[4][6]1. Juli 1950
 
Eingemeindung nach Wiedersberg,
1972 im Zuge der Grenzsicherung endgültig abgetragen
Untertriebel[4][6]1. Juli 1950Zusammenschluss mit Obertriebel zu Triebel
Wiedersberg[7]1. Januar 1994

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):[8]

Jahr1998199920002001200220032004200520072010201120122013201420152021
Einwohner1664168316671710168616961653158715841410140313071284127612611186

Politik

Gemeinderatswahl 2019[9]
Wahlbeteiligung: 64,1 % (2014: 52,4 %)
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
71,4 %
10,5 %
9,4 %
8,7 %
FWT
BfT
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+11,6 %p
−7,3 %p
+0,5 %p
−4,7 %p
FWT
BfT
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Gemeinderat Triebel – Sitzverteilung 2019
    
Insgesamt 13 Sitze

Gemeinderat

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 13 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Freie Wähler Triebel e.V. (FWT): 10 Sitze
  • LINKE: 1 Sitze
  • Bürger für Triebel: 1 Sitz
  • SPD: 1 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2022 Udo Seeger. Er folgte auf Ilona Groß.

letzte Bürgermeisterwahlen
WahlBürgermeisterVorschlagWahlergebnis (in %)
2022Udo SeegerFW Triebel e. V.94,6
2015Ilona GroßGroß94,8
200897,9
200197,0

Ortspartnerschaften

Triebel ist seit 1991 die Partnergemeinde der Gemeinde Dornum in Ostfriesland.

Wappen

Die 4 Lindenblätter stehen für die vier ehemaligen Gemeinden Triebel/Vogtl., Sachsgrün, Posseck und Wiedersberg. Darunter ist das Eingangsportal der Wehrkirche zu Triebel mit ihren Lindenbäumen zu sehen.[10]

Öffentlicher Nahverkehr

Triebel ist mit der StadtBus-Linie 91 des Verkehrsverbunds Vogtland im Zweistundentakt an Oelsnitz angebunden. Am dortigen Bahnhof besteht Anschluss zum PlusBus nach Plauen und Schöneck sowie der Vogtlandbahn nach Adorf.

Im Gemeindegebiet verkehren außerdem die RufBus-Linien 54 und 56 von Wiedersberg über Sachsgrün sowie von Haselrain über Posseck nach Oelsnitz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bei dem Ortsteil Wiedersberg befindet sich die Ruine der Burg Wiedersberg, im Ortsteil Posseck eine verfallene barocke Rittergutsanlage aus dem 18. Jahrhundert mit älterem Kern[11], die nach Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst von der Roten Armee genutzt wurde, anschließend bis 1992 als dörfliches Kulturhaus und von 1992 bis 1999 als Gemeindeverwaltung diente.[12][13] Durch die spätere Privatisierung ist eine Nutzung als gesellschaftliches Dorfzentrum nicht mehr möglich; seither wird das Gebäude nicht saniert und bleibt ungenutzt.[14] Im Ortsteil Sachsgrün ist das ehemalige Herrenhaus des Ritterguts Sachsgrün mit einer Parkanlage und die Kirche Sankt Ägidius mit einem klassizistischen Saalbau zu finden. Westlich des Dorfes am Fuchspöhl wurde ein Gedenkstein für den Heimatforscher Eduard Johnson aufgestellt. Die Häusergruppe Loddenreuth in der Flur von Sachsgrün liegt an drei Teichen, die aus dem Feilebach gespeist werden. Kirchen existieren in Triebel, Sachsgrün, Posseck und Wiedersberg. In der Gemeinde gibt es seit 2001 das einzige Vipassana-Meditationszentrum in Deutschland (Alte Straße 6).

Naturschutz


Wehrkirche Triebel

Die Wehrkirche Triebel auf dem Kirchberg (2018)

Triebel war lange Zeit von der befestigten Wehrkirche Triebel überragt. Die Sankt-Ägidien-Kirche stürzte 1988 ein und ist heute wiederaufgebaut. Die Dorfkirche und die dazugehörigen Befestigungsmauern befinden sich auf dem Kirchberg. Neben der einstigen Ruine wurden 2003 zunächst ein kleiner Glockenturm und später die Kirche durch die Initiative eines im März 2008 gegründeten Fördervereins errichtet. Die Kirche konnte der Öffentlichkeit im Jahr 2018 bei nahezu abgeschlossenen Bauarbeiten präsentiert werden (Stand: September 2018).

Galerie

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks

Commons: Triebel/Vogtl. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise