Wahl zur Nationalversammlung für Wales 2003

Wahl
1999Wahl zur
Nationalversammlung 2003
2007
(Parteilisten-Stimmen in %)
 %
40
30
20
10
0
36,6
19,7
19,2
12,7
3,5
3,5
4,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1999
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
+1,1
−10,9
+2,7
+0,2
+1,0
+3,5
−2,4

Die Wahl zur Nationalversammlung für Wales 2003 war die zweite Wahl zur im Jahre 1999 neu eingerichteten Nationalversammlung in Cardiff und fand am 1. Mai 2003 statt. Am selben Tag fand auch die Parlamentswahl in Schottland statt. Die Wahl endete mit Wahlgewinnen der Labour Party, die anschließend den First Minister stellte.

Sitzverteilung
1
12
30
6
11
12 30 11 
Insgesamt 60 Sitze
Orientierung
  
Insgesamt 60 Sitze

Wahlsystem

Die Wahl erfolgte nach einem personalisierten Verhältniswahlrecht (Mixed-Member Proportional). 40 Abgeordnete wurden in Wahlkreisen in einfacher Mehrheitswahl (First-Past-the-Post) gewählt und weitere 20 Abgeordnete in insgesamt fünf Wahlregionen.[1]

Spitzenkandidaten

Wahlkampf und Wahlbeteiligung

Im Gegensatz zu Unterhauswahlen lief die Wahl weitgehend ohne Anzeigenkampagnen ab, was zumindest teilweise durch fehlende Mittel hierfür begründet war. In der Öffentlichkeit wurde der Wahlkampf als kurz und unauffällig wahrgenommen.[2]

Die Wahlbeteiligung lag bei 38,2 % und damit nicht nur deutlich niedriger als die 59 %, die bei der letzten Unterhauswahl 2001 in Wales registriert worden waren, sondern auch noch unter dem Wert von 46,3 % bei der ersten Wahl zur walisischen Nationalversammlung 1999. Bei Wählern unter 35 Jahren wurde die Wahlbeteiligung auf nur 19 % geschätzt. Die Beteiligung in ländlichen Regionen war höher als die in städtischen, und Walisisch sprechende Personen nahmen zu einem höheren Prozentsatz an der Wahl teil, als solche ohne Kenntnisse des Walisischen.[2]

Wahlergebnis

Relative Mehrheiten in den 40 Wahlkreisen (die Farbgebung entspricht der der Tabelle)
20 Abgeordnete wurden über regionale Parteilisten in 5 Wahlregionen bestimmt
Gesamtergebnis[2]
ParteiWahlkreis-
stimmen
In %Wahlkreis-
mandate
Listen-
stimmen
In %Listen-
mandate
Gesamt-
mandate
 Labour340.53540,0 %30310.65836,6 %030
 Plaid Cymru180.18521,2 %5167.65319,7 %712
 Conservatives169.84219,9 %1162.72519,2 %1011
 Liberal Democrats120.25014,1 %3108.01312,7 %36
 Greens00,0 %030.0283,5 %00
 UKIP19.7952,3 %029.4273,5 %00
 John Marek Independent Party8.7491,0 %111.0081,3 %01
Socialist Labour Party4100,0 %010.3581,2 %00
Cymru Annibynnol6.4660,8 %00
Mid and West Wales Pensioners Party3.9680,5 %00
 BNP3.2100,4 %00
ProLife Alliance2390,0 %02.1830,3 %00
Vote 2 Stop the War Party1.7290,2 %00
 Welsh Communist Party1.0990,1 %00
New Millennium Bean Party2890,0 %01.0270,1 %00
Tinker Against the Assembly Party2.2010,3 %00
Welsh Socialist Alliance1.5540,2 %00
 Socialist Alternative1.1930,1 %00
Caerphilly Constituency Independents9300,1 %00
 Unabhängige5.2150,6 %00
Insgesamt851.387100,0 %40849.552100,0 %2060

Nach der Wahl

Das augenfälligste Ergebnis der Wahl waren die starken Verluste von Plaid Cymru, die im Vergleich zu 1999 ein Drittel ihre Wählerstimmen und fünf Mandate verlor. Infolgedessen trat Ieuan Wyn Jones am 8. Mai 2003 von seinem Amt als Plaid-Vorsitzender zurück.[3] Die Labour Party gewann gering an Stimmen und genau die Hälfte der Mandate in der Nationalversammlung. Nach der Wiederwahl des Plaid-Abgeordneten Lord (Dafydd) Elis-Thomas zum (neutral agierenden und nicht stimmberechtigten) Parlamentspräsidenten erreichte Labour eine hauchdünne Mehrheit und bildete unter dem wiedergewählten First Minister Rhodri Morgan eine Alleinregierung. Nach Austritt des Labour-Abgeordneten Peter Law Anfang 2005 verlor die Labour-Regierung ihre Mehrheit wieder und regierte bis zum Ende der Legislaturperiode mit wechselnden Mehrheiten.

Einzelnachweise