Wahlbezirk Vorarlberg 2

Der Wahlbezirk Vorarlberg 2 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Vorarlberg. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Vorarlberg 2
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandVorarlberg
Wahlkreisnummer2
TypLandgemeindenwahlkreis
RegionBregenz, Bregenzerwald
Anwesende Bevölkerung 37.763  (1910)
Wahlberechtigte8.493 
Abgeordnete


Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Vorarlberg 2 umfasste die Gerichtsbezirke Bregenz und Bregenzerwald, wobei die zum Wahlbezirk 1 gehörende Stadt Bregenz vom Wahlbezirk ausgenommen war.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Jodok Fink (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er erzielte bereits im ersten Wahlgang 86 Prozent der Stimmen, wohingegen der zweitplatzierte Sozialdemokrat auf 6 Prozent der Stimmen kam. Fink konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen. Er kam 1911 auf 73 Prozent der Stimmen, der zweitplatzierte deutsch-nationale Kandidat erreichte 11 Prozent.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Fink im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Jodok FinkChristlichsoziale Partei654486,1 %
Johann Baptist KalbSozialdemokratische Arbeiterpartei4295,6 %
WinderDeutsche Fortschrittspartei/Deutsche Volkspartei3104,1 %
Christlichsoziale Partei1311,7 %
Sonstige1852,4 %
Wahlberechtigte: 8315, Ungültige/Leere Stimmen: 261, Wahlbeteiligung: 94,5 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt[3]. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Fink im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Jodok FinkChristlichsoziale Partei538673,4 %
Karl HuterDeutschnationaler Kandidat79610,9 %
Hermann HermannSozialdemokratische Arbeiterpartei7049,6 %
Christlichsoziale Partei2363,2 %
Sonstige2142,9 %
Wahlberechtigte: 8493, Ungültige/Leere Stimmen: 308, Wahlbeteiligung: 90,0 %

Einzelnachweise

Literatur