Richard Nutzinger

Dr Richard Nutzinger (* 7. Dezämber 1896 z Guetich; † 28. Novämber 1963 z Neckargemünd) isch e dytsche Haimetschriftsteller, alemannische Dialäktdichter un evangelische Bfaarer gsii, wu anne 1962 dr Johann-Peter-Hebel-Bryys iberchuu het.

Läbe

Dr Richard Nutzinger isch dr eltscht Suhn vum Gueticher Bfaarer Richard Nutzinger un syre Frau Elise, geb. Krafft gsii. Är isch mit syne vier Gschwischter aafangs z Guetich ufgachse. Speter isch sy Vater uf Efrige im Markgreflerland versetzt wore, wu dr Richard derno uf d Volkschuel gange isch. Speter isch er uf humanistisch Hebel-Gimnasium z Löörech un het dert anne 1914 e Chriegsabitur gmacht. Vu 1914 bis 1918 isch er Soldat im Erschte Wältchrieg gsii un isch verwundet wore. Noch em Chrieg het er an dr Universitete Haidelberg, Basel un Dibenga Theology studiert. Anne 1922 het er s theologisch Exame gmacht un isch Vikar z Löörech un in dr Lutherchilche z Fryburg gsii. Ab 1929 isch er Bfaarverwäser z Ladenburg gsii un syt 1930 Bfaarer z Heddesheim bi Mannem. Vu 1936 bis 1963 isch er Bfaarer z Hauge im Wiisedaal gsii. As Gegner vum Naziregime isch er vu Novämber 1944 bis April 1945 vu dr Gestapo z Löörech inhaftiert gsii.

Aafange uf Alemannisch schrybe het er anne 1926, zum hundertschte Dodesdag vum Hebel. In däm Johr het er e Spiil mit em Titel „Der Hanspeter“ gschribe. Noch em Chrieg isch dä „gschworene Hebelverehrer“, wien er si sälber gnännt het, anne 1947 Mitgrinder vum Löörecher Hebelbund gsii un bis zum Umzug no dr Pänsionierig 1963 au dere ire erscht Bresidänt. Vor allem um die Zyt, zum Dail aber au scho freijer, het er e Hufe Gedicht un Theaterstuck uf Alemannisch gschribe. Derzue het er aber au Hochdytsch gschribe, näbe Schauspiill, Gedicht un Prosatäxt au Artikel iber dr Johann Peter Hebel un iber anderi regionali Sache us dr Chilchegschicht, derzue iber theologischi Froge. E baar Theaterstuck het er au uf Kurpälzisch gschribe. Zum 400-jehrige Jubiläum vu dr Reformation in dr Markgrofschaft het er s Feschtspiil „Um Wort und Sakrament“ gschriibe un au zum 1200-Johr-Jubiläum vu Egringen het er e Feschtspiil verfasst.

Anne 1962 het er dr Johann-Peter-Hebel-Bryys vum Bade-Wirttebärg iberchuu. Sy gliebte Haimetdorf Hauge het er 1962 s „Hauger Lied“ gwidmet.[1]

Anne het er d Luise Keller ghyrote. Mit ihre het er sechs Chinder ghaa. E Suhn vun ene, dr Hans G. Nutzinger, isch Wirtschaftswisseschaftler un het 1962 d Melody zum „Hauger Lied“ kumpeniert.

No syre Pänsionierig 1963 isch dr Richard Nutzinger vum Wiisedaal uf Neckargemünd zoge. Dert isch er e baar Wuche speter am 28. Novämber 1963 churz vor sym 67. Geburtsdag gstorbe.

Wäärch

  • Der Hanspeter. Ein Hebelspiel. Freiburg 1926, Neudruck im Selbstverlag 1957.
  • D'Heimetsprooch. Mundartspiel. Privatdruck 1928.
  • Der Lautsprecher. Spiel. Privatdruck 1929.
  • Das Hanspeterli. Eine Geschichte aus Hauingen um Hebels Geburt. Evangelischer Verlag Comtesse, Heidelberg 1938.
  • Was ein altes Pfarrhaus zu erzählen weiß. Geschichten aus dem Hauinger Pfarrhaus und seinen Nachbarn. Evangelischer Verlag Comtesse, Heidelberg 1939.
  • Dr Nochruef. Mundartspiel. Privatdruck 1956.
  • Um Wort und Sakrament. Festspiel zur 400-Jahrfeier der Reformation im Markgräflerland. Privatdruck 1956.
  • Der Stabhalter. Erzählung aus Hebels letzten Lörracher Tagen. Hebelbund, Lörrach (o. J.) [1955]
  • Paulus Gerhardt. Hochdeutsches Theaterspiel. Privatdruck 1957.
  • In aller Stille. Mundartspiel. Privatdruck 1958.
  • Die Flachsland. Geschichten aus einer langen Sippe. Privatdruck 1958.
  • Von allerhand Kirchendienern. Heitere und besinnliche Erlebnisse. Hans Thoma Verlag, Karlsruhe (o. J.) [1958]
  • Hebels Lebensfahrt in Berichten, Geschichten und Gedichten. Rombach, Freiburg (o. J.) [1962].

Literatur

  • Manfred Bosch: Der Johann Peter Hebel-Preis 1936 – 1988. Waldkircher Verlag, 1988.

Weblink

Fueßnote