Auslandseinsätze und -stützpunkte der Französischen Streitkräfte

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In den Jahren 2020 und 2021 waren konstant rund 17.500 bis 18.500 französische Soldaten im Ausland stationiert.[1] Die Mehrheit davon verteilt sich auf Afrika und die französischen Überseedepartements. Da Frankreich zwischen dem 16. Jahrhundert und bis in die 1970er Jahre Kolonialmacht war, sind bis heute viele Soldaten im Ausland stationiert.

Übersicht

2020 und 2021 war die folgende Anzahl an Soldaten in Übersee stationiert:[1]
LänderSoldatenMissionStandort
Baltikum00.300NATO Enhanced Forward PresenceRukla[2], Tapa[3]
Burkina Faso  Burkina Faso Tschad  Tschad Mali  Mali Niger  Niger05.100Operation BarkhaneGao, Niamey, N'Djamena
Dschibuti  Dschibuti01.400
Elfenbeinküste  Elfenbeinküste00.900Abidjan[4]
Franzosisch-Guayana  Französisch-Guayana02.000Cayenne, Kourou, Régina[5]
Franzosisch-Polynesien  Französisch-Polynesien00.900Papeete[6]
Französische Antillen01.000Lamentin, Fort-de-France[7]
Gabun  Gabun00.350Libreville[8]
Libanon  Libanon00.950UNIFIL
Mayotte  Mayotte[9]00.300Quartier Cabaribère in Dzaoudzi
Mittlerer Osten00.500Anti-IS-Koalition
Neukaledonien  Neukaledonien01.400Nouméa, Plum, Tontouta, Nandaï[10]
Reunion  Réunion01.700Caserne Lambert in Saint-Denis, Pierrefonds[11]
Senegal  Senegal00.350Dakar[12]
Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate00.650Abu Dhabi[13]
> 10 Länder17.8004 Einsätze
Verluste nach Einsätzen (Stand: Februar 2021):[14]
Landgetötete SoldatenMission
Afghanistan  Afghanistan88[15]Resolute Support
Burkina Faso  Burkina Faso Tschad  Tschad Mali  Mali Niger  Niger50[16]Operation Serval, Operation Barkhane

Afrika

Elfenbeinküste

In Abidjan in der Elfenbeinküste sind sowohl Einheiten der Marineinfanterie als auch der Luftwaffe und weitere Einheiten stationiert. Die Truppen sind seit 1. Januar 2015 dort stationiert.[4]

Gabun

In Gabun sind unter anderem das 6e bataillon d’infanterie de marine (6e BIMa) in Libreville und eine Luftkomponente im Luftwaffenstützpunkt Guy Pidoux am Flughafen Libreville stationiert.[8]

Mayotte

Auf Mayotte sind rund 300 Fremdenlegionäre im Quartier Cabaribère in Dzaoudzi stationiert. Diese Abteilung nennt sich Détachement de Légion étrangère de Mayotte (kurz: D.L.E.M.) und besteht aus je einer Infanterie und -Logistikkompanie.[9]

Réunion

Auf Réunion sind Soldaten aus dem Heer, der Luftwaffe und Marine stationiert. In St. Denis ist das 2e régiment de parachutistes d’infanterie de Marine (2e RPIMa) stationiert. Im Hafen liegen zusätzlich 2 Patrouillenboote, 2 Fregatten und ein Mehrzweckschiff. Am Flughafen Réunion betreibt das Détachement air 181 Réunion zwei Transportflugzeuge CASA CN-235.[9][11]

Sahelzone

Seit 2014 läuft die Operation Barkhane in der Sahelzone. Der Schwerpunkt liegt auf Mali, aber es auch Niger und Tschad. In Burkina Faso sind ebenfalls Truppen stationiert. Mit rund 5100 Soldaten ist es der aktuell größte Auslandseinsatz Frankreichs. 2020 waren zusätzlich 3 Drohnen, 7 Kampfflugzeuge, 20 Helikopter, 5–8 Transportflugzeuge, 280 schwer gepanzerte Fahrzeuge, 400 Logistikfahrzeuge und 220 leicht gepanzerte Fahrzeuge im Einsatz. Die Hauptstützpunkte sind Gao, Niamey und N’Djamena, wobei es jedoch viele weitere Stützpunkte gibt. 50 Soldaten sind im Sahel bisher gestorben (Stand: Januar 2021[16]).[17]

Asien

Afghanistan

Von 2001 bis 2012 waren französische Soldaten mit Kampf und -Ausbildungsauftrag in Afghanistan stationiert. Die letzten Soldaten wurden 2012 vom ISAF Einsatz abgezogen. In diesem Zeitraum fielen 88 französische Soldaten.[15]

Französisch-Polynesien

Auf Französisch-Polynesien sind Soldaten in Papeete stationiert. Diese setzen sich aus dem régiment d’infanterie de marine du Pacifique-Polynésie (RIMaP-P), einer Fregatte, zwei Patrouillenboote, zwei CASA CN-235 und zwei Dauphin N3+ zusammen.[6]

Neukaledonien

Auf Neukaledonien sind das régiment d’infanterie de marine du Pacifique – Nouvelle-Calédonie (RIMaP-NC) des Heeres, u. a. eine Fregatte, ein Patrouillenboot und zwei Seeaufklärungsflugzeuge der Marine und zwei CASA CN-235, sowie drei Aérospatiale SA 330 Puma der Luftwaffe stationiert.[10]

Mittel- und Südamerika

Französische Antillen

Auf den Französischen Antillen sind Truppen in Lamentin und Fort-de-France auf den Inseln Martinique und Guadeloupe stationiert. Die Einheiten setzen sich zusammen aus dem 33e régiment d’infanterie de marine (33e RIMa), einem Patrouillenboot, einer Fregatte und zwei Hubschraubern.[7]

Französisch-Guyana

In Französisch-Guyana ist unter anderem die Fremdenlegion mit dem 3° Régiment Étranger d´Infanterie in Kourou stationiert. Diese betreibt in Régina, etwa 70 km südlich von Cayenne, die Dschungelkampfschule (Centre d’entraînement à la forêt équatoriale, C. E. F. E.). Die Hauptaufgaben sind der Grenzschutz und der Schutz des Raumfahrtzentrum in Kourou.[18] Zudem gibt es in Rochambeau einen Luftwaffenstützpunkt.

Französische Militärstützpunkte

Siehe auch

Einzelnachweise