Bahnstrecke Zidani Most–Novska

Zidani Most–Zagreb–Novska
Streckennummer:10 () / M101/M502-1/M502-2 ()
Kursbuchstrecke:? () / 10/50 ()
Streckenlänge:127,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:3 kV (Zidani Most–Dobova) =
Stromsystem:25 kV 50 Hz (Dobova–Sisak) ~
Südbahn von Ljubljana[1]
502,0Zidani Most 1943 als Steinbrück (Sawe)
Südbahn nach Maribor
502,0Zidani Most (Frachtenbahnhof)
499,0Radeče 1943 als Ratschach (Steierm)
497,2Loka 1943 als Laak
494,2Breg 1943 als Rain (Steierm)
von Trebnje
485,7Sevnica 1943 als Lichtenwald
477,7Blanca 1943 als Anger-Siegersberg
471,8Brstanica 1943 als Reichenburg
471,0Brstanica tovorna (Frachtenbahnhof)
467,6Krško 1943 als Gurkfeld
463,7Libna 1943 nicht aufgelistet
459,2Brežice 1943 als Rann
453,5Dobova 1943 als Brückel (Steierm)
451,2Grenze Slowenien-Kroatien
M101
Sutla
L102 nach Harmica (– Kumrovec)[2]
446,1Savski Marof
443,9Brdovec
441,5Zaprešić-Savska
R201 von Zabok (– Čakovec)
439,6Zaprešić
435,8Podsused Stajalište
434,0Podsused tvornica
432,9Grajnice
431,1Vrapce
428,7Kustošija
426,6Zagreb Zapadni kolodvor
424,4Zagreb Glavni kolodvor
  M102 weiter nach Dugo Selo
M502-1
422,8Trešnjevka
Hendrixbrücke über die Save
M202 nach Rijeka
417,8Zagreb-Klara
zur Güterumgehungsbahn
413,9Odra
von Güterumgehungsbahn
409,8Velika Gorica
M502-2
403,7Mraclin
400,4Turopolje
390,7Lekenik
382,3Greda
378,0Stupno
374,5Sisak
von Karlovac
370,0Sisak Caprag
362,0Blinjski Kut
357,2Brđani Krajiški
351,7Sunja
nach Banja Luka
350,2Krivaja
346,4Staza
343,1Papíci
339,4Šaš
333,1Živaja
328,6Cerovljana
326,0Hrvatska Dubica
318,9Višnjica
315,3Jasenovac
von Zagreb
307,0Novska
M104 weiter nach Tovarnik

Die Bahnstrecke Zidani Most–Zagreb–Novska, auch Kroatische Bahn, ist eine Hauptbahnstrecke in Slowenien und Kroatien.

Geografische Lage

Der Abschnitt Zidani Most–Zagreb ist Teil des Verkehrskorridors Österreich–Slowenien–Kroatien–Serbien. Die Strecke verläuft von Zidani Most über Zagreb nach Novska, wo sie wieder auf einen anderen Ast des sogenannten Save-Korridors trifft.

Streckenverlauf

Zidani Most–Zagreb

Strecke:

In Zidani Most im Savetal zweigt die Strecke von der Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Trieste Centrale ab. Sie Streckenführung verbleibt im teils engen Tal bis etwa Krško am nördlichen Talhangfuß. In Krsko tritt die Bahnstrecke in die gleichnamige Ebene über, die sie geradlinig südostwärts über Brežice bis zum Grenzbahnhof Dobova durchmisst. Nach Überquerung des von Norden her der Save zufließenden Grenzflusses Sotla ist Kroatien erreicht und der nahezu lineare Verlauf in der Weite des Flusstals wird bis Zaprešić beibehalten, wo von Norden her die Krapina der Save tributär ist. Anschließend schmiegt die Trassierung sich dem Südabfall der Medvednica an, um schlussendlich geradlinig ostwärts Zagreb und seinen Hauptbahnhof zu erreichen. Ein Gleisdreieck westlich des Bahnhofs ermöglicht auch die direkte Einschleifung in den nun folgenden Abschnitt.

Zagreb–Novska

Strecke:

Aus dem Hauptbahnhof Zagreb herausführend, quert die Strecke südwärts über die Hendrixbrücke die Save und hält sich bis kurz vor Novska an deren südliche Ebene. Weitere Gleisdreiecke ermöglichen die Verbindung mit der Bahnstrecke Zagreb–Rijeka sowie (bei Zagreb Klara bzw. Velika Gorica) mit der der Güterumgehungsbahn und dem Rangierbahnhof Zagrebački Ranžirni. Die Trassierung verläuft nun geradlinig Richtung Südosten bis nach Sisak, wo die Kupa die Strecke Richtung Save kurvenreicher drängt. Hinter Sisak wurde die Strecke stärker geschwungen am Fuss der aus der Saveebene südlich aufsteigenden Hügellandschaft gebaut bis etwa Gornji Cerovljani, wo der Fluss Una sie nordostwärts Richtung Novska abdrängt. Nach der Savebrücke passiert die Strecke Jasenovac, wo sich das KZ Jasenovac befand: Das einzige Vernichtungslager im 2. Weltkrieg, in dem ohne Deutsche Beteiligung planmäßig gemordet wurde. Nach Unterquerung der Autocesta A3 Zagreb-Belgrad wird in die Bahnstrecke Zagreb-Novska über Kutina eingeschliffen.

Geschichte

Die „Kroatische Bahn“ von Steinbrück (heute: Zidani Most) über Agram (heute: Zagreb) nach Sissek (heute: Sisak) wurde ab 1855 von der Südbahngesellschaft als Anschlussstrecke an die Österreichische Südbahn begonnen. Als die Südbahn das staatliche Eisenbahnnetz übernahm, war der Unterbau zwischen Steinbrück und Reichenburg (heute: Brstanica) bereits aufgebaut. Die Verbindung mit der Save und mit der unteren Donau war für die Gesellschaft besonders wichtig, deshalb wurde die Trasse der weiteren Bahnstrecke nach Sissek im Jahr 1860 festgelegt. Für die günstigste Steigung und Krümmung wurde die Trasse gewählt, sodass keine größeren Bauwerke außer der Eisenbahnbrücke über die Save bei Agram erbaut werden mussten. Am 1. Oktober 1862 wurde die Strecke Steinbrück–Sissek eröffnet.[3]

Der Abschnitt Sisak–Sunja geht auf einen 1882 errichteten Lückenschluss zur 1872 gebauten bosnischen Militärbahn Banjaluka–Doberlin, einem Teil des Projektes Sandschakbahn, zurück.[4] Der Abschnitt Sunja–Novska wurde 1891 als Teil der ursprünglichen Verbindung zwischen Zagreb und Belgrad errichtet. Die Gesamtkilometrierung zeigt die heutige Nebenstrecke als die ursprüngliche Hauptroute, die in Novska wieder in die Korridorstrecke Zagreb–Dugo Selo (M102)Novska (M103)Vinkovci–Tovarnik–Staatsgrenze (M104) zu Serbien bei Šid mündet.

1918 ging die Bahnstrecke an die Jugoslovenske Železnice über.

Infrastruktur

Die Strecke ist von Zidani Most bis Zagreb durchgehend zweigleisig ausgebaut. Im westlich Abschnitt bis zum slowenischen Grenzbahnhof Dobova ist sie mit 3 kV Gleichspannung, östlich davon mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom elektrifiziert. Der Abschnitt (Ljubljana –) Zidani Most – Zagreb ist Bestandteil des Paneuropäischen Verkehrskorridors Nr. X (Österreich – Slowenien – Kroatien – Serbien).

Betrieb

Im Abschnitt Zagreb–Novska dient die Strecke heute weitgehend nur dem Regionalverkehr. Fernverkehr besteht aber durch die Züge nach Bosnien und Herzegowina, die im Bahnhof Sunja auf Bahnstrecke Sunja–Banja Luka abzweigen.

  • Der nordwestliche Teil gehört heute zur slowenischen Bahnstrecke Dobova–Ljubljana[1]
  • Das Stück Staatsgrenze bei Savski Marof–Zagreb ist die kroatische Strecke M101.
  • Der südöstliche Abschnitt gehört zur heutigen Strecke Zagreb–Sisak–Novska (M502-1, M502-2).

Siehe auch

Literatur

  • Gerhart Michael Dienes (Hrsg.): Die Südbahn. Vom Donauraum bis zur Adria. (Wien – Graz – Marburg – Laibach – Triest). Leykam-Verlag, Graz / Wien 1987, ISBN 3-7011-7178-5.
  • Hermann Strach: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns von den ersten Anfängen bis zum Jahre 1867. In: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.1. Karl Prochaska, Wien / Teschen / Leipzig 1898, S. 73–503 (archive.org).

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Zidani Most–Sisak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen