COVID-19-Pandemie in Deutschland/Testung

Überblicksartikel

Die Ende 2019 erstmals beschriebene Infektionskrankheit COVID-19 breitet sich in Deutschland seit dem 27. Januar 2020 aus. Sie wird durch eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht. Seit dem 11. März 2020 wird die Ausbreitung dieser Krankheit von der WHO als Pandemie eingestuft.

Hinweisschild Covid-19 Test für Einreisende Bundesautobahn 64 am 23. September 2020

Corona-Tests, insbesondere der PCR-Test, sind ein essentielles Mittel, um individuelle Infektionen zu erkennen und die gesellschaftliche Ausbreitung des Virus zu messen.[1] Als Effekt wurde vom BMG ebenso eine Inzidenz-Reduktion beworben ([2]) bzw. wurde es als Voraussetzung für die Aufhebung anderer Maßnahmen genannt ([3]).

Es gibt dabei unterschiedliche Testverfahren. Zum Nachweis auf Bestandteile des Virus wird der RT-PCR-Test als Standard verwendet, daneben gibt es unter anderem noch den nachher entwickelten Antigen-Schnelltest, der weniger empfindlich, aber einfacher nutzbar ist. Der Antikörper-(Schnell)test zeigt, dass einmal eine Infektion (oder evtl. auch Impfung) stattgefunden hat und der Körper dagegen Antikörper bildete.

Vor allem der PCR-Test wurde von Beginn an umfassend eingesetzt. Dafür wurden die Testkapazitäten seit Beginn der Pandemie in Deutschland laufend ausgebaut und verschiedene Teststrategien entworfen, um die begrenzte Zahl der durchführbaren Tests effektiv zu nutzen.

Nationale Teststrategie

Corona-Testzentrum Hauptbahnhof, Köln am 18. September 2020
Wegweiser zum Testzentrum in der Nähe

Tests auf SARS-CoV-2 ermöglichen die Identifikation von infizierten Personen. Sie sollen auch zu einem aktuelleren und besseren Lagebild beitragen. Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht seit Beginn der Pandemie Empfehlungen, welche Personen getestet werden sollen. Die Empfehlungen sind inzwischen Teil der „Nationalen Teststrategie“.[1]

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wird in § 20i Abs. 3 SGB V, § 24 IfSG ermächtigt, sofern der Deutsche Bundestag nach § 5 Absatz 1 Satz 1 des Infektionsschutzgesetzes eine epidemische Lage von nationaler Tragweite festgestellt hat, durch Rechtsverordnung zu bestimmen, dass Versicherte Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Severe-Acute-Respiratory-Syndrome-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) haben. Mit der Coronavirus-Testverordnung vom 8. Juni 2020 hat das BMG von dieser Ermächtigung erstmals Gebrauch gemacht.[4]

Die Kriterien für die Auswahl der zu testenden Personen änderten sich mehrfach, abhängig von der Anzahl der verfügbaren Tests und vom Verlauf der Pandemie. Aufgrund der zunächst knappen Testkapazitäten empfahl das RKI Tests ursprünglich nur für einen relativ engen Personenkreis. Mit Stand vom 24. März 2020 sollten nur Menschen getestet werden, die respiratorische Symptome zeigten und zusätzlich bestimmte Kriterien erfüllten (bspw. Kontaktpersonen von Infizierten, Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, Angehörige von Risikogruppen).[5] Ab dem 24. April 2020 empfahl das RKI die generelle Testung aller Atemwegserkrankungen, da mittlerweile ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stünden und die Erkältungssaison vorbei sei.[6] Später wurde die Gruppe der zu testenden Personen weiter ausgedehnt, beispielsweise auf Reiserückkehrer. Für Herbst und Winter 2020/21 empfahl das RKI wegen knapper Testressourcen, Tests auf einen engeren Personenkreis zu konzentrieren: Personen, die starke klinische Symptome aufwiesen, eine hohe Gefahr für einen schweren Verlauf hatten oder ein hohes Risiko, weitere Personen anzustecken bzw. Teil eines Clusters zu sein.[7] Im Januar 2021 wurde die Gruppe der zu testenden Personen wieder stark ausgeweitet und u. a. alle Personen mit leichten Atemwegserkrankungen und asymptomatische Kontaktpersonen wurden einbezogen.[8]

Am 3. März 2021 beschlossen Bund und Länder, Antigen-Schnelltests in die Teststrategie einzubeziehen. In Schulen und bei Präsenzarbeit in Unternehmen soll jeder Person mindestens ein kostenloser Schnelltest pro Woche zur Verfügung stehen. Auch asymptomatische Bürger sollen die Gelegenheit zu einem kostenlosen Schnelltest pro Woche erhalten, inkl. einer Bestätigung über das Testergebnis.[9]

Das Robert Koch-Institut empfiehlt grundsätzlich zielgerichtetes Testen, weil anlasslose Tests zu einem falschen Sicherheitsgefühl führen könnten, das Risiko falsch positiver Ergebnisse erhöhen könnten und die vorhandene Testkapazität belasten würden. Antigen-Schnelltests hält das RKI wegen der geringeren Sensitivität und Spezifität nur in besonderen Situationen für eine sinnvolle Ergänzung von PCR-Tests.[1] Der aktuelle Stand der nationalen Teststrategie findet sich auf der Webseite des RKI.[1]

Teststrategie in der Praxis

„Drive-in“-COVID-19-Teststelle des DRK Tübingen (26. März 2020)

Am 3. November 2020 wies der Berufsverband der akkreditierten medizinischen Labore (ALM) darauf hin, dass die fachärztlichen Labore mit den Anforderungsmassen der PCR-Tests überlastet sind. In der 44. Kalenderwoche (26. Oktober bis 1. November 2020) sei die Testkapazität bundesweit zu 100 Prozent ausgereizt gewesen. Nach Ansicht des ALM sollten nun zuallererst Tests mit hoher Priorität durchgeführt werden. Es würden zu viele asymptomatische und damit Personen mit sehr niedriger Priorität getestet.[10][11]

Manche Kliniken arbeiteten mit sogenannten Drive-in-Testzentren: Verdachtsfälle konnten nach vorheriger Absprache in ihrem Auto vorfahren und der Abstrich wird der zu untersuchenden Person entnommen, ohne dass sie aussteigen muss.[12][13]

Ab Ende März 2021 kamen verstärkt privatwirtschaftlich organisierte Test-Zentren mit medizinisch geschultem Personal in den Einsatz. Unternehmen wie C2[14], EcoCare[15] und der Medizindienstleister MediCan[16] errichteten bundesweit mobile und stationäre Testzentren. Anlass war ein „Modell Tübingen“, nach welchem flächendeckende Schnelltests weitergehende Öffnungen flankieren sollten.[17] Ende Mai 2021 häuften sich Medienberichte zu Unregelmäßigkeiten bei Testabrechnungen des Anbieters Medican.[18]

Testkapazitäten, durchgeführte Tests und Anteil positiver Ergebnisse

Laut RKI werden zur Diagnostik von akuten SARS-CoV-2-Infektionen bundesweit ausschließlich genbasierte Tests wie PCR-Tests genutzt.[19] Den Tests wird grundsätzlich eine hohe Sensitivität und Spezifität bescheinigt,[20] diese hängen jedoch von Testzeitpunkt und der Abnahmetechnik ab.[19] In der Laborpraxis werden nicht plausible Befunde in der Regel durch Testwiederholung oder zusätzliche Testverfahren bestätigt bzw. verworfen. Bei korrekter Durchführung der Teste und fachkundiger Beurteilung der Ergebnisse geht das RKI demnach von einer sehr geringen Zahl falsch-positiver Befunde aus, die die Einschätzung der Lage nicht verfälscht.[21]

Seit dem 26. März 2020 veröffentlicht das RKI mittwochs in seinem Lage-/Situationsbericht Informationen zur Anzahl der Testungen und dem Anteil der Positivtests.[22][23] Seit dem 15. April 2020 gibt das RKI außerdem die maximale Kapazität von Labortests pro Woche bekannt.[24][23] Das RKI weist auf Unschärfen durch die Möglichkeit von Nachmeldungen der in vergangenen Kalenderwochen durchgeführten Tests sowie auf Mehrfachtestungen von Patienten hin.[25] Die Kapazitäten in deutschen Laboren stieg von Anfang März mit 84.000 Tests pro Woche[26] bis Mitte Mai 2020 auf über 1.000.000 Tests pro Woche an.[27] Die Zahl der tatsächlich durchgeführten Tests pro Woche lag in der Anfangszeit im März und April 2020 zwischen etwa 100.000 bis 400.000, die Positivrate zwischen 3,1 % und 9 %. In den Monaten Juni bis September 2020 waren von den anfangs etwas mehr als 300.000 bis Mitte August knapp über 1.000.000 durchgeführten Tests pro Woche 0,6 % bis 1,4 % positiv und im Oktober dieses Jahres stieg die Positivrate bei etwa gleichbleibender Anzahl Tests wieder auf bis zu 5,2 %.

Die Daten beruhen auf einer deutschlandweiten Laborabfrage des RKI, ergänzt durch drei weitere Datenerhebungen vom Netzwerk für respiratorische Erkrankungen (RespVir, RKI), dem nationalen Netzwerk zur Surveillance der Antibiotikaresistenz in Deutschland (ARS, RKI) und dem ALM e. V. Seit dem 15. April 2020 gibt das RKI außerdem die maximale Kapazität von Labortests pro Woche bekannt.[24][23] Das RKI weist im Hinblick auf die Möglichkeit von Nachmeldungen der in vergangenen Kalenderwochen durchgeführten Tests auf die Unschärfe seiner wöchentlichen Testzahlen hin, da es dadurch zu einer nachträglichen Erhöhung kommen könne. Außerdem können in den Angaben Mehrfachtestungen von Patienten enthalten sein.[25]

Im Zuge der durch die hochansteckende Omikron-Variante bestimmten Infektionswelle, die in Deutschland um die Jahreswende 2021/22 einsetzte, wurde der Zugang zu kostenlosen PCR-Tests stark eingeschränkt. Diese sollten entsprechend einer Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit grundsätzlich nur noch nach positivem Antigenschnelltest erfolgen.[28] Infolgedessen stieg der Positivenanteil, der sich zudem in den Altersgruppen signifikant unterscheidet,[29] zeitweise auf über 40 % an.

Diagramm

Testkapazität, Testanzahl und Positivenanteil nach RKI (Stand 7. Mai 2023)[30][Anm. 1]
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Tabellarische Darstellung

Durchgeführte Tests auf SARS-CoV-2 und Testkapazitäten der übermittelnden Labore je Kalenderwoche ab 2020 (nur PCR-Tests wurden berücksichtigt und Schnelltests nicht erfasst)[23]
KalenderwocheKalenderdatumAnzahl TestsPositive TestsPositivenanteilÜbermittelnde
Labore (Tests)
theor. Testkapazität
pro Woche[31]
Übermittelnde
Labore (Kapazitäten)
< 11/2020–8. März 202069.4931.7222,48 %
11/20209.–15. März129.2917.5025,80 %11956.50028
1216.–22. März374.53425.8866,91 %154135.25039
1323.–29. März377.59933.1398,78 %159145.500108
1430. März–5. April417.64637.6499,01 %163157.660126
156.–12. April383.69430.7278,01 %174301.650133
1613.–19. April339.98322.7246,68 %172603.620138
1720.–26. April363.65918.1274,98 %180667.170135
1827. April–3. Mai327.79912.6003,84 %178701.268138
194.–10. Mai385.63810.1812,64 %181777.476135
2011.–17. Mai431.6827.1421,65 %183825.063139
2118.–24. Mai356.4895.3151,49 %181837.380139
2225.–31. Mai408.0784.3351,06 %175821.554146
231.–7. Juni342.3283.2190,94 %178904.760146
248.–14. Juni327.9802.9560,90 %175907.022144
2515.–21. Juni384.8345.5881,45 %175951.456141
2622.–28. Juni472.8233.9190,83 %182950.136143
2729. Juni–5. Juli512.9693.2040,62 %154961.246147
286.–12. Juli513.5723.0420,59 %182989.576152
2913.–19. Juli544.2193.6080,66 %1821.011.165155
3020.–26. Juli556.6344.5370,82 %1871.009.137155
3127. Juli–2. August589.2015.8881,00 %1751.029.124159
323.–9. August719.4767.3741,02 %1741.009.346158
3310.–16. August871.1918.5450,98 %189976.187155
3417.–23. August1.034.4498.8680,86 %1971.035.958164
3524.–30. August1.133.6238.2730,73 %1961.126.195171
3631. August–6. September1.052.9428.2030,78 %1951.089.353171
377.–13. September1.148.46510.4030,91 %1971.130.813171
3814.–20. September1.147.87913.6471,19 %2061.206.181172
3921.–27. September1.220.27915.1781,24 %2001.297.993174
4028. September–4. Oktober1.129.12719.9301,77 %1981.383.313169
415.–11. Oktober1.218.98830.2202,48 %1981.527.677173
4212.–18. Oktober1.284.34946.0003,58 %2051.505.312173
4319.–25. Oktober1.445.46380.0975,54 %2091.578.454188
4426. Oktober–1. November1.663.992118.1117,10 %2101.648.626183
452.–8. November1.634.729128.5377,86 %2081.622.662185
469.–15. November1.467.454128.9868,79 %2061.710.271182
4716.–22. November1.400.145131.1859,37 %2041.821.960181
4823.–29. November1.381.117128.8829,33 %2061.868.184177
4930. November–6. Dezember1.395.790138.3059,91 %2081.958.814181
507.–13. Dezember1.516.038169.52011,18 %2061.954.270180
5114.–20. Dezember1.676.387191.71811,44 %2132.029.684180
5221.–27. Dezember1.090.372141.41312,97 %2081.982.363187
53/202028. Dezember–3. Januar845.729129.93015,36 %2051.920.859185
1/20214.–10. Januar1.234.110158.08512,81 %2061.891.309183
211.–17. Januar1.190.777124.31510,44 %2062.019.530182
318.–24. Januar1.117.130110.4829,89 %2082.148.827181
425.–31. Januar1.155.45097.7268,46 %2082.185.180182
51.–7. Februar1.104.87082.6867,48 %2082.207.506181
68.–14. Februar1.063.47068.0386,40 %2132.246.447182
715.–21. Februar1.108.25067.9256,13 %2102.218.267186
822.–28. Februar1.175.58772.1296,14 %2122.319.328183
91.–7. März1.157.63571.7926,20 %2132.274.497185
108.–14. März1.284.44885.7316,67 %2172.264.447187
1115.–21. März1.374.661108.1927,87 %2122.304.591187
1222.–28. März1.422.960132.2749,30 %2092.251.915183
1329. März–4. April1.186.007129.33210,90 %2112.221.205181
145.–11. April1.177.749141.49912,01 %2132.231.217184
1512.–18. April1.321.244163.93312,41 %2142.250.579185
1619.–25. April1.436.474177.79312,38 %2162.319.615186
1726. April–2. Mai1.370.030152.60011,14 %2152.319.115185
183.–9. Mai1.264.101129.15210,22 %2162.325.965187
1910.–16. Mai1.107.02290.6568,19 %2142.369.910188
2017.–23. Mai1.226.16970.5405,75 %2132.329.088185
2124.–30. Mai955.95739.5544,14 %2122.382.881185
2231. Mai–6. Juni888.50627.6093,11 %2122.352.558185
237.–13. Juni840.26719.3462,30 %2132.364.943186
2414.–20. Juni735.24610.4881,43 %2092.342.683187
2521.–27. Juni718.9146.9490,97 %2132.353.835183
2628. Juni–4. Juli731.1645.9180,81 %2182.338.919187
275.–11. Juli616.5676.8971,12 %2162.248.881188
2812.–18. Juli612.3709.8741,61 %2122.249.351186
2919.–25. Juli598.94713.8142,31 %2122.351.543185
3026. Juli–1. August587.83417.1222,91 %2112.245.249186
312.–8. August594.45922.5243,79 %2132.255.767186
329.–15. August572.72234.3005,99 %2082.255.509187
3316.–22. August695.80554.0217,76 %2092.257.209186
3423.–29. August866.36170.6128,15 %2122.261.459187
3530. August–5. September951.40382.1838,64 %2142.358.957189
366.–12. September1.016.04480.1147,88 %2152.352.749190
3713.–19. September987.12572.7197,37 %2172.372.247189
3820.–26. September968.23561.6966,37 %2152.398.189192
3927. September–3. Oktober970.28061.7956,37 %2142.253.519189
404.–10. Oktober964.09762.2466,46 %2132.251.427189
4111.–17. Oktober864.13269.7548,07 %2112.229.453189
4218.–24. Oktober913.28398.73610,81 %2082.214.764184
4325.–31. Oktober1.169.746141.34312,08 %2162.213.464184
441.–7. November1.197.687188.95115,78 %2142.228.244188
458.–14. November1.638.310279.85717,08 %2152.283.142188
4615.–21. November1.871.731366.96519,61 %2142.317.323188
4722.–28. November1.952.979409.68620,98 %2122.448.045187
4829. November–5. Dezember1.950.817401.16020,56 %2132.502.953185
496.–12. Dezember1.742.512342.63119,66 %2132.411.813184
5013.–19. Dezember1.557.054286.96218,43 %2072.430.000186
5120.–26. Dezember1.245.166202.56916,27 %2082.394.142182
52/202127. Dezember–2. Januar960.454206.40921,49 %2112.338.026182
1/20223.–9. Januar1.500.387341.90722,79 %2152.396.468187
210.–16. Januar2.053.526501.75224,43 %2102.574.572189
317.–23. Januar2.525.594810.10032,08 %2152.835.632186
424.–30. Januar2.564.6131.036.57840,42 %2152.860.223189
531. Januar–6. Februar2.619.6461.161.79544,35 %2152.973.367187
67.–13. Februar2.490.5771.094.70143,95 %2113.093.851187
714.–20. Februar2.176.776987.78645,38 %2173.119.576186
821.–27. Februar1.994.206894.22244,84 %2113.137.956189
928. Februar–6. März1.873.425949.89650,70 %2133.109.266186
107.–13. März2.298.0971.215.71252,90 %2153.095.436187
1114.–20. März2.487.0821.381.81555,56 %2123.091.014190
1221.–27. März2.331.9371.285.97155,15 %2093.127.486186
1328. März–3. April1.969.7811.016.81851,62 %2083.107.336182
144.–10. April1.558.465765.81349,14 %2133.118.296181
1511.–17. April1.142.469619.85354,26 %213
1618.–24. April1.071.343539.36050,34 %2153.114.013188
1725. April–1. Mai1.093.377453.11841,44 %215
182.–8. Mai896.054368.54841,13 %2113.096.381189
199.–15. Mai804.830307.51038,21 %210
2016.–22. Mai680.440218.41532,10 %2103.064.079184
2123.–29. Mai506.133143.84128,42 %211
2230. Mai–5. Juni603.287196.31832,54 %2083.032.853185
236.–12. Juni628.225260.04441,39 %206
2413.–19. Juni709.817318.21344,83 %2073.012.774181
2520.–26. Juni889.100443.34249,86 %205
2627. Juni–3. Juli899.961475.71052,86 %2042.996.095184
274.–10. Juli926.260493.81653,31 %204
2811.–17. Juli970.214536.03255,25 %2053.027.678181
2918.–24. Juli893.061482.31754,01 %205
3025.–31. Juli743.105364.54449,06 %2003.043.428181
311.–7. August620.825275.43344,37 %198
328.–14. August576.680232.87940,38 %2002.740.091178
3315.–21. August540.396205.79838,08 %203
3422.–28. August512.637176.26934,38 %2012.744.695180
3529. August–4. September501.327161.14032,14 %204
365.–11. September508.313162.18431,91 %2022.779.441181
3712.–18. September531.681179.59533,78 %201
3819.–25. September620.302232.78437,53 %2002.755.467180
3926. September–2. Oktober771.107365.43047,39 %202
403.–9. Oktober867.913472.27954,42 %2012.804.563180
4110.–16. Oktober906.382467.96351,63 %198
4217.–23. Oktober811.081392.94248,45 %1972.780.053178
4324.–30. Oktober649.400274.31242,24 %201
4431. Oktober–6. November512.326180.53235,24 %1992.741.319178
457.–13. November517.072151.83329,36 %200
4614.–20. November494.504132.01726,70 %1982.751.333180
4721.–27. November492.954134.06127,20 %197
4828. November–4. Dezember505.273145.94228,88 %1992.722.039178
495.–11. Dezember513.378157.86530,75 %197
5012.–18. Dezember474.608161.03433,93 %1712.694.812176
5119.–25. Dezember418.231165.75439,63 %170
52/202226. Dezember–1. Januar309.850110.63135,70 %18828.3009
1/20232.–8. Januar355.99595.65326,87 %179
29.–15. Januar326.85865.20219,95 %179
316.–22. Januar292.13250.23017,19 %1812.563.972166
423.–29. Januar309.24859.78719,33 %181
530. Januar–5. Februar151.98626.43317,39 %722.517.232163
66.–12. Februar157.84529.53218,71 %72
713.–19. Februar156.33632.88521,03 %72
820.–26. Februar156.86339.69425,30 %72
927. Februar–5. März108.07429.49927,30 %72
106.–12. März56.25817.46631,05 %72
1113.–19. März53.74017.69232,92 %72
1220.–26. März47.55714.83631,20 %72
1327. März–2. April40.00211.32028,30 %72
143.–9. April26.8617.07926,35 %71
1510.–16. April23.6555.96925,23 %71
1617.–23. April23.4035.33322,79 %72
1724.–30. April20.4454.64122,70 %72
181.–7. Mai15.4353.36921,83 %73
Gesamtzahl
(Summe bis KW 53/2020)
152.383.168
(36.088.129)
33.027.163
(1.916.335)
21,67 %
(5,31 %)

Kontroversen

Mangel an Antigen-Schnelltests

Mitte Februar 2021 erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass ab Anfang März alle Bürger mit Antigen-Schnelltests getestet werden könnten,[32] was dann nicht der Fall war. Im März 2021 wurde gegenüber der Bundesregierung der Vorwurf erhoben, dass die Corona-Schnelltests zu spät und in zu geringer Zahl bestellt worden seien.[33] Gegenüber der BILD-Zeitung erklärte Spahn dazu: „Einige Länder drücken sich vor ihrer Verantwortung, Corona-Tests für Schulen und Kitas zu besorgen. Das ist ureigene Aufgabe der Länder. Doch statt diese wahrzunehmen, zeigen sie auf den Bund.“[34] In einer anderen Gesprächsrunde erklärte er, es sei „nie vereinbart gewesen, dass der Bund die Tests beschafft“.[35]

Ein für den 5. März geplantes Treffen von Wirtschaftsverbänden mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde kurzfristig abgesagt, weil die Bundesregierung mit den Vorschlägen der Wirtschaft zum Testen in den Betrieben unzufrieden sei.[36]

Einführung der Kostenpflicht

Ende Juli 2021 plädierte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann für die Abschaffung der Kostenfreiheit von Tests auf SARS-CoV-2 Infektion; seiner Meinung nach müssten sich Ungeimpfte an den Kosten der Tests beteiligen, sobald allen ein Impfangebot gemacht wurde.[37]

Bundesinnenminister Horst Seehofer dagegen sprach sich Ende Juli gegen die Einführung der Kostenpflicht aus und warnte: „Was glauben Sie, wie viele Leute den Test nicht mehr machen oder machen können, wenn er nicht kostenfrei ist? Damit könnte ein verstecktes Infektionsgeschehen stattfinden“.[38]

Nach einem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz vom 10. August 2021 soll es für die Allgemeinheit ab dem 11. Oktober 2021 keine kostenlosen Tests mehr geben.[39] Da ein anerkannter Test bei Ungeimpften vielfach Voraussetzung für die Teilhabe am öffentlichen Leben ist und diese Tests evtl. mehr als 20 Euro kosten könnten,[40] wird kritisiert, dass damit Menschen mit wenig Geld de facto zur Impfung gezwungen werden.[41]

Ein Antigen-Schnelltest ist ab dem 18. Oktober 2021 weiterhin kostenlos für

  • Personen mit medizinischer Kontraindikation (diese muss von der Apotheke überprüft werden);
  • vormals Schwangere und Stillende (bis zum 10. Dezember), generell gilt für Schwangere eine Ausnahmeregelung bis Jahresende;
  • Schwangere im ersten Trimenon (bislang keine generelle Impfempfehlung);
  • Covid-Patienten, die einen Test zur Beendigung der Absonderung benötigen;
  • Minderjährige (bis 31. Dezember 2021);
  • Studierende aus dem Ausland, die mit einem in Deutschland nicht zugelassenen Impfstoff geimpft wurden;
  • Probanden klinischer Studien zu einem Corona-Impfstoff sowie
  • unter 12-Jährige oder Jugendliche, die erst in den letzten drei Monaten vor der Testung zwölf Jahre alt geworden sind.[42]

Vollständig Geimpfte erhalten einen von ihnen gewünschten Schnelltest nur dann kostenlos, wenn bestimmte abschließend in den §§ 2 bis 4b der Coronavirus-Testverordnung genannte Bedingungen erfüllt sind.

Zusätzlich problematisch wird der Ausschluss vom öffentlichen Leben dadurch, dass die Vorschriften vom Staat vorgegeben werden, es also wenig Handlungsfreiheit z. B. für einen Lokalbetreiber gibt, sich „gastfreundlicher“ zu verhalten: Während ein ungeimpfter Stammgast ohne Test, aber mit keinerlei Erkältungssymptomen nicht eingelassen werden darf, darf ein geimpfter Stammgast, der dem Augenschein nach zumindest eine leichte Erkältung hat, ohne Test hereingelassen werden (dem Lokalbetreiber ist es allerdings erlaubt, den Einlass Begehrenden mit einer Atemwegserkrankung abzuweisen). Dabei hat die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC Ende Juli 2021 festgestellt, dass es bei der Delta-Variante bei Geimpften zu vielen Impfdurchbrüchen kommt und die infizierten Geimpften für ihre Umgebung vermutlich ähnlich infektiös sind wie infizierte Ungeimpfte.[43]

Wiedereinführung der kostenfreien Tests

Im November 2021 wurden die kostenfreien Tests per Verordnung durch den (zu diesem Zeitpunkt geschäftsführenden) Bundesgesundheitsminister Spahn wieder eingeführt. Die wahrscheinlich zukünftige Regierung (Ampelkoalition) hatte sich ebenso für diesen Schritt ausgesprochen.[44] So besteht seit dem 13. November 2021 ein erneuter Anspruch auf einen kostenfreien Antigen-Schnelltest durch geschultes Personal pro Woche.[45]

Betrugsfälle

Im bisher größten der bekanntgewordenen Betrugsfälle ermittelte die Staatsanwaltschaft seit Mai 2021 gegen die Bochumer Firma MediCan,[46] die 54 Testzentren betrieb.[47] Der Firmeninhaber bestritt zunächst die Vorwürfe, legte im Prozess jedoch ein Geständnis ab.[48] Im Juni 2022 wurde er wegen schweren berufsmäßigen Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt.[48]

Im Jahr 2022 wurden gegen weitere ehemalige Betreiber von Corona-Testzentren Anklage auf gewerbsmäßigen Betrug erhoben.[49][50][51] Meistens handelte es sich um falsche Angaben bei der Abrechnung mit der Absicht, Leistungen vom Staat zu erschleichen. Ermittler gehen im Zusammenhang der landesweiten Betrugsfälle von einer Schadenshöhe in Milliardenhöhe aus.[52] Im Mai 2022 wurde ein 20-jähriger zu einer Jugendstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro verurteilt, weil er rund 5,7 Millionen Euro von der Kassenärztlichen Vereinigung erhalten hatte, obwohl der Angeklagte zu keinem Zeitpunkt ein Testzentrum betrieben hatte.[53] Offenbar musste der Angeklagte keinerlei Nachweise oder Belege geltend machen und flog nur auf, weil die Bank aufgrund der Kontobewegungen skeptisch wurde.[53]

Weblinks

Einzelnachweise