COVID-19-Pandemie in Guyana

Teil der COVID-19-Pandemie

Die COVID-19-Pandemie in Guyana tritt als regionales Teilgeschehen des weltweiten Ausbruchs der Atemwegserkrankung COVID-19 auf und beruht auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 aus der Familie der Coronaviren. Die COVID-19-Pandemie breitet sich seit Dezember 2019 von China ausgehend aus.[1] Ab dem 11. März 2020 stufte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen des neuartigen Coronavirus als Pandemie ein.[2]

Lage von Guyana

Situation

Die COVID-19-Pandemie begann in Guyana am 12. März 2020. Guyana ist ein kleiner Staat in Südamerika, der im Süden und Westen an Brasilien, im Nordwesten an Venezuela und im Osten an Suriname grenzt. Bis zum 25. April 2020 wurden in der Pandemie in Guyana insgesamt 74 Infizierte und 8 Todesfälle gemeldet.[3]

Die medizinische Versorgung in Guyana wird im Vergleich zur Weltbevölkerung als unterdurchschnittlich bezeichnet. Auf 1000 Einwohner kommen 1,6 Krankenhausbetten, während der weltweite Mittelwert bei 2,7 und in der EU bei 5,6 liegt. Weltweit stehen 1,5 Ärzte für 1000 Einwohner zur Verfügung, in Guyana sind es 0,8 Ärzte.[3]

Verlauf

Guyana, ein Staat mit etwa 800.000 Einwohnern, steckte im März in einer politischen Krise, denn nach der Wahl am 2. März gab es selbst drei Wochen nach der Wahl noch kein offizielles Ergebnis. In dem zweitärmsten Land Südamerikas waren vor der Wahl riesige Erdölvorkommen entdeckt worden und die Auseinandersetzung darum hatte die beginnende Corona-Krise überlagert.[4]

Am 10. März 2020 hatte ein 52-jähriger Guyaner, der am 5. März aus den USA einreiste, einen Arzt aufgesucht und war kurz darauf am 12. März nachweislich an einem COVID-19-Infekt verstorben. Daraufhin gab der Präsident von Guyana, David Granger, den ersten Infektionsfall in seinem Land bekannt.[5]

Ab dem 18. März 2020 wurden alle Flughäfen in Guyana für ankommende Flugzeuge bis auf weiteres für 14 Tage gesperrt[6] und alle Schulen geschlossen. Das Gesundheitsministerium von Guyana wies alle Einwohner an, dass sie sich ab dem 30. März in ihren Wohnungen aufzuhalten haben und nur lebensnotwendige Beschaffungen zu vorgegebenen Zeiten möglich sind.[7] Am 2. April 2020 erweiterte Präsident David Granger den Lockdown für Bars, Restaurants und weitere Veranstaltungen von 18:00 bis zum nächsten Morgen um 6:00 Uhr.[8]

Ab dem 8. April wurde bekannt, dass alle Postschalter bis auf weiteres geschlossen werden.[9]

Bis zum 25. April 2020 wurden in Guyana insgesamt 74 Infizierte und 8 Todesfälle gemeldet. Die höchste Anzahl von Infektionen waren 7 neue Infektionsfälle am 15. April. Aus den bisher vorliegenden Daten ergibt sich am 25. April eine Sterblichkeit von 10,8 %, die bei Berücksichtigung weiterer Faktoren deutlich höher liegen dürfte.[3]

Hilfe aus dem Ausland

Am 9. April 2020 gab die Europäische Union bekannt, dass sie eine Hilfszahlung von 8,6 Millionen US-Dollar an die Caribbean Public Health Agency (CARPHA) zur Bewältigung der Corona-Krise überweisen werde. Guyana ist eines der 24 Mitglieder der CARPHA.[10]

Guyana erhielt 30.000 Atemschutzmasken und Ventilatoren von China.[11]

Statistik

Die Fallzahlen entwickelten sich während der COVID-19-Pandemie in Guyana wie folgt:

Infektionen

Bestätigte Infizierte in Guyana nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[12][Anm. 1]

Todesfälle

Bestätigte Todesfälle in Guyana nach Daten der WHO. Oben kumuliert, unten Tageswerte[12][Anm. 1]

Anmerkungen

Weblinks

Einzelnachweise