Chefvolkswirt

Leitender Ökonom in einem Unternehmen oder einer Behörde

Chefvolkswirt (seltener auch Chefökonom[1][2] oder Chief Economist[3]) ist eine leitende Position in einem Unternehmen oder einer Organisation. Oft wirken sie auch nach außen und geben Einschätzungen über die wirtschaftliche Lage in den Medien ab.[1][4][5][6]

Chefvolkswirte sind als leitende Volkswirte für die Entwicklung und Erstellung von Wirtschafts- und Finanzanalysen verantwortlich. Typische Aufgaben sind die Erstellung volkswirtschaftlicher Analysen und langfristiger Unternehmensstrategien. Sie beraten Fachabteilungen und Führungsgremien[7], kommunizieren und erklären ökonomische Zusammenhänge ggü. Kunden und Medien[8] und koordinieren Volkswirte in unterschiedlichen Abteilungen.[4]

Da Chefvolkswirt keine geschützte Berufsbezeichnung ist, gibt es keine einheitliche Ausbildung. Üblich ist ein Studium der Volkswirtschaft und berufliche Erfahrung in volkswirtschaftlichen Abteilungen bzw. im wissenschaftlichen Arbeiten.[7]

In der freien Wirtschaft gibt es Chefvolkswirte fast ausschließlich in Großunternehmen, vornehmlich bei Finanzdienstleistern, der Versicherungsbranche sowie bei Unternehmen der IT-Branche. Im öffentlichen Dienst wird der Begriff auch informell verwendet. So werden die Abteilungsleiter für Grundsatzfragen des Bundesministeriums der Finanzen und der Bundesministeriums für Wirtschaft in der Presse als Chefvolkswirte bezeichnet.[9][10] Des Weiteren werden Chefvolkswirte auch bei internationalen Organisationen eingesetzt, so z. B. bei der Weltbank, dem IWF oder der EZB.

Einzelnachweise