Christine Hardt

Über das Leben von Christine Hardt ist nur wenig überliefert. Die Dresdnerin war Lehrerin für Heilgymnastik^[2] und arbeitete als Masseurin beim Arzt und Sanatoriumsbetreiber Heinrich Lahmann.^[2]

Am 5. September 1899 meldete die Dresdnerin Christine Hardt beim Kaiserlichen Patentamt ein „Frauenleibchen als Brustträger“ an.^[3] In der Patentschrift Nr. 110888 beschreibt sie Aufbau und Funktionsweise des Leibchens, das aus zusammengeknüpften Taschentüchern und Männerhosenträgern bestand: „Der Zweck dieses Leibchens besteht hauptsächlich darin, die Brüste aufrecht zu halten, ohne die Funktion einer gesunden Brust irgendwie zu beeinträchtigen.“^[1]

Sowohl Brustbehälter als auch Träger waren verstellbar und konnten an die Größe der Brust angepasst werden.^[2] Dadurch sollte gesundheitsschädlicher Druck auf die Brustorgane vermieden werden, wie es bei einengenden Korsetts der Fall war.^[2] Christine Hardts Erfindung wird auch heute noch als Vorläufer moderner BHs und als Beitrag zur Frauenbewegung gewürdigt.

• Eva-Maria Bast: Christine Hardt. BH am Hosenträger. Not macht erfinderisch. In: dies., Elena de F. Oliveira, Melanie Kunze (Hrsg.): Dresdner Frauen: Historische Lebensbilder aus der Stadt an der Elbe. Bast Medien, Überlingen 2018, ISBN 978-3-946581-59-8, S. 91–94.

• Stichtag: 6. Februar 1893 - Hugo Schindler erhält Schweizer Patent für den Büstenhalter, wdr.de, 6. Februar 2018, weiterführende Informationen zur Geschichte des BHs