Draßmarkt

Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf, Burgenland

Draßmarkt (ungarisch Vámosderecske, ab 1899: Sopronderecske, kroatisch Racindrof)[1] ist eine Marktgemeinde mit 1371 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Marktgemeinde
Draßmarkt
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Draßmarkt
Draßmarkt (Österreich)
Draßmarkt (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Burgenland
Politischer Bezirk:Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen:OP
Fläche:36,23 km²
Koordinaten:, 16° 24′ O47° 30′ 46″ N, 16° 24′ 2″ O
Höhe:341 m ü. A.
Einwohner:1.371 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:38 Einw. pro km²
Postleitzahlen:7371, 7372
Vorwahl:02617
Gemeindekennziffer:1 08 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 39
7372 Draßmarkt
Website:www.drassmarkt.at
Politik
Bürgermeister:Anton Wiedenhofer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(19 Mitglieder)
10
9
10 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Draßmarkt im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Draßmarkt im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)DeutschkreutzDraßmarktFrankenau-UnterpullendorfGroßwarasdorfHoritschonKaisersdorfKobersdorfLackenbachLackendorfLockenhausLutzmannsburgMannersdorf an der RabnitzMarkt Sankt MartinNeckenmarktNeutalNikitschOberloisdorfOberpullendorfPilgersdorfPiringsdorfRaidingRitzing (Burgenland)Steinberg-DörflStoobUnterfrauenhaidUnterrabnitz-SchwendgrabenWeingrabenWeppersdorfBurgenland
Lage der Gemeinde Draßmarkt im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Geografie

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Teile des Gemeindegebietes gehören zum Naturpark Landseer Berge.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Draßmarkt, Karl und Oberrabnitz.

Nachbargemeinden

WeingrabenKaisersdorfNeutal
Kirchschlag (WU) Stoob
PilgersdorfUnterrabnitz-Schwendgraben, PiringsdorfSteinberg-Dörfl

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Draßmarkt dann in der Provinz Pannonia.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1289 in der Güssinger Fehde (als befestigter Ort „Traizzendorf“). 1425 gehörte der Ort zur Burg Landsee und bildete eine Filialstation zur Einhebung der Maut. Im Laufe der Jahre wandelte sich der Ortsname zu „Tracondorff“ und 1614 zu „Drassendorf“. Im selben Jahr wurde dem Ort von König Matthias Corvinus das Marktrecht und die niedere Gerichtsbarkeit verliehen. 1784 führte der Ort den Namen Drosenmarkt bis sich daraus schlussendlich der Name „Draßmarkt“ bildete.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1921 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). 1971 wurden die Orte Karl und Oberrabnitz zu Draßmarkt eingemeindet. 1971 erfolgte die Weiterverleihung des Marktrechts an die Gemeinde.[3]

Bevölkerungsentwicklung


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Draßmarkt
Pfarrkirche Oberrabnitz

Draßmarkt

Karl

  • Katholische Kirche zur Heiligen Katharina
  • Oswaldikapelle

Oberrabnitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 51 landwirtschaftlichen Betriebe des Jahres 2010 wurden 23 im Haupt- und 23 im Nebenerwerb betrieben. Einer wurde von einer Personengemeinschaft geführt, vier von juristischen Personen.[4][5][6]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige 2)
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)51794143
Produktion24914863
Dienstleistung5548144146

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Volksschule Draßmarkt

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 668 Erwerbstätige in Draßmarkt, 176 davon arbeiteten in der Gemeinde und 492 pendelten aus. Von anderen Gemeinden pendelten 157 Personen nach Draßmarkt.[7]

Bildung

In Draßmarkt befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.[8][9]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,99
(−2,39)
47,01
(+2,39)
2017

2022

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Gemeindeamt Draßmarkt

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei2022[10]2017[11]2012[12]2007[13]2002[14]1997[14]
Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.Sti.%M.
ÖVP56752,991059755,381163354,431070964,101361356,971162763,4012
SPÖ50347,01948144,62853045,57937533,91644641,45836236,607
FBLnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert221,990nicht kandidiertnicht kandidiert
FPÖnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiertnicht kandidiert171,580nicht kandidiert
Wahlberechtigte144613981398134112851235
Wahlbeteiligung83,20 %86,34 %92,35 %90,16 %93,00 %91,01 %

Bürgermeister

Bürgermeister ist Anton Wiedenhofer (ÖVP). Er war zuvor bereits seit 2007 Vizebürgermeister. Wiedenhofer wurde am 11. Februar 2017 vom Gemeinderat als Nachfolger von Rudolf Pfneisl (ÖVP), der seit 2002 der Gemeinde vorstand, gewählt.[15] Anlässlich der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Wiedenhofer mit 55,99 % in seinem Amt bestätigt. Er erreichte damit ein besseres Ergebnis als sein Vorgänger bei der Wahl 2012. Sein Mitbewerber war der bisherige Vizebürgermeister Alois Bader (SPÖ), der 44,01 % erreichte.[11] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Bader neuerlich zum Vizebürgermeister gewählt.

Bei der Wahl 2022 wurde Anton Wiedenhofer mit 53,14 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[10]

Leiter des Gemeindeamts ist Martin Werkovits.[16]

Chronik der Bürgermeister

  • 1971–1982 Franz Binder (ÖVP)
  • 1982–1992 Anton Kerschbaum (SPÖ)
  • 1992–2002 Franz Wiedenhofer (ÖVP)
  • 2002–2017 Rudolf Pfneisl (ÖVP)
  • seit 2017 Anton Wiedenhofer (ÖVP)

Persönlichkeiten

Oberrabnitz

  • Johann Kobor, geb. Liebentritt, ehemaliger Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag und ehemaliger Bürgermeister von Frauenkirchen
  • Manfred Seidl, LBD Ingenieur, ehemaliger Landesfeuerwehrkommandant Burgenland (1989–2009)
  • Franz Supper, Kammersänger, Tenor am Salzburger Landestheater

Karl

Weblinks

Commons: Draßmarkt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise