Einwohnerentwicklung von Meiningen

Entwicklung der Einwohner von Meiningen

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Meiningen wieder. Die Bevölkerungszahl mit Hauptwohnsitz betrug am 31. Dezember 2022 laut Thüringer Landesamt für Statistik (TLS) 25.582 Einwohner[1] und laut Einwohnermeldeamt Meiningen 26.017 Einwohner, ebenfalls am 31. Dezember 2022.[2] Mit Nebenwohnsitz lebten 27.324 Bürger in der Stadt.[2]

Wappen
Wappen

Historische Entwicklung

Einwohnerentwicklung von Meiningen. Oben ab 1545 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871

Meiningen hatte im Mittelalter durchschnittlich 2.000 Einwohner und zählte mit der aus heutiger Sicht geringen Einwohnerzahl zu den größeren Städten im Hochstift Würzburg. 1153 bekam Meiningen die Gerichtsbarkeit verliehen, wurde 1230 erstmals urkundlich als Stadt genannt und erhielt 1344 erweiterte Stadtrechte wie die Freie Reichsstadt Schweinfurt. 1545 lebten 2.200 Menschen in der Stadt. Die Zahl stieg bis 1634 durch eine wirtschaftliche Blüte auf 4.800 an. Im Dreißigjährigen Krieg dezimierten sich die Einwohner innerhalb weniger Jahre durch Tod und Vertreibung auf 1.300. Von diesen Auswirkungen konnte sich die Stadt bis in das 19. Jahrhundert nicht mehr erholen. 1680 lebten bei der Erhebung Meiningens zur Haupt- und Residenzstadt nur rund 2.000 Menschen in der Stadt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts überstieg die Einwohnerzahl die Zahl 5.000 und wuchs durch die Entwicklung einer bescheidenen Wirtschaft und die Funktion als Hauptstadt stetig weiter bis auf 22.305 im Jahr 1939 an. Im Zweiten Weltkrieg stieg bis 1945 die Einwohnerzahl dann durch Bürger aus Großstädten, die in Meiningen Schutz vor Bombardements suchten, auf geschätzte 30.000 an.

1947 lebten in Meiningen 25.345 Menschen, darunter viele Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Die Einwohnerzahl fiel wieder rapide ab, als nach der Etablierung der Sowjetarmee und der Machtergreifung durch die SED viele Geschäftsleute und alteingesessene Meininger Familien die Stadt Richtung Westdeutschland verließen. Nach der Gründung der DDR stieg die Zahl der Einwohner durch erhöhte Geburtenraten und Industrieansiedlungen wieder leicht an. Ihren Höchststand erreichte die Einwohnerzahl 1983 mit 25.905 (Hauptwohnsitz).

Nach der Deutschen Wiedervereinigung verlor Meiningen in den 1990er Jahren mit dem plötzlichen Wegfall tausender Arbeitsplätze und der daraus resultierenden Abwanderung, durch Geburtenrückgang und Suburbanisierung rund 4.000 Einwohner.

Ab 2000

Um das Jahr 2000 stabilisierte sich die Einwohnerzahl etwas, um ab Anfang der 2000er Jahre erneut um rund 1.700 zu sinken. Gründe waren Wegzüge wegen nach wie vor fehlender Arbeitsplätze und ein hoher Überschuss der Sterbefälle gegenüber von Geburten. Durch die in jüngster Zeit steigende Zahl von Arbeitsplätzen und den damit verbundenen stärkeren Zuzug, leicht steigenden Geburtenzahlen sowie den Zuzug von Ruheständlern, die die ehemalige Residenz zu ihrem Altersruhesitz wählen, konnte ab 2009 eine Stabilisierung und ab 2011 wieder ein Wachstum der Einwohnerzahl erreicht werden (ohne Eingemeindungen). Da es ab 2010 weitaus mehr Zuzüge als Wegzüge gibt, konnte der Sterbeüberschuss gegenüber Geburten mehr als ausgeglichen werden. Seit 2016 bleibt die Einwohnerzahl bei leichten Schwankungen stabil. Mit Hauptwohnsitz lebten am 31. Dezember 2011 in Meiningen 21.131 Bürger, am 31. Dezember 2018 waren es 21.575 Bürger.[3] Mit Nebenwohnsitz hatte die Stadt 2011 22.395 und 2017 22.404 Einwohner.[3]

Ab 2020

Am 31. Dezember 2020 betrug die Einwohnerzahl 25.097.[3] Davon lebten 76,5 % in der Kernstadt und 23,5 % in den Ortsteilen. Mit einem Anteil von 7,6 % an der Gesamtbevölkerung waren 1.997 Ausländer, darunter 617 EU-Bürger, aus 83 Nationen in der Stadt ansässig. Mit Nebenwohnsitz hatte Meiningen insgesamt 26.372 Einwohner. Die Einwohnerzahl hatte sich nach einem Absacker im Jahr 2021 bis zum 31. Dezember 2022 auf 25.177 und zum 1. Januar 2024 auf 26.017 durch vermehrte Zuwanderung leicht erhöht. Die Anzahl von Ausländern stieg 2022 auf 2581 und 10,2 %.[2]

Einwohnerentwicklung

Von 1545 bis 1998

(jeweiliger Gebietsstand)

JahrEinwohner
15452200
16004780
16344800
16481300
16802000
17002500
17713531
18034125
18285426
18335659
18406205
Jahr/DatumEinwohner
18496451
18616921
18718870
18759521
188011.227
189012.029
190014.518
190515.945
191017.183
192017.871
192518.221
JahrEinwohner
193020.202
193922.272
194725.345
195023.484
196023.748
197225.795
198325.905
198825.708
199424.001
199622.777
199822.349

Datenquellen: ab 1545 Stadtarchiv Meiningen / ab 1771 Volkszählergebnisse / 1950: 31. August / ab 1960: 31. Dezember /
1994 bis 1998 Thüringer Landesamt für Statistik

Ab 2000

(jeweiliger Gebietsstand)

Amtliche Einwohnerzahlen, veröffentlicht vom Thüringer Landesamt für Statistik (TLS, Fortschreibung) sowie vom Einwohnermeldeamt Meiningen (Melderegister).

DatumFortschreibungMelderegister
31. Dezember 200022.240
31. Dezember 200221.96521.531
31. Dezember 200421.68621.412
31. Dezember 200621.26721.010
31. Dezember 200820.84420.564
31. Dezember 201021.59021.321
9. Mai 2011 ¹20.77021.147
31. Dezember 201220.82621.210
31. Dezember 201320.96621.346
31. Dezember 201421.07221.429
DatumFortschreibungMelderegister
31. Dezember 201521.23121.621
31. Dezember 201621.22321.609
31. Dezember 201721.12621.513
31. Dezember 201821.18021.575
31. Dezember 201924.79625.189
31. Dezember 202024.72225.119
31. Dezember 202124.53824.904
31. Dezember 202224.74525.172
31. Dezember 202325.297
31. Dezember 2024

¹ Zensusergebnis 9. Mai 2011
Datenquellen: Thüringer Landesamt für Statistik und Einwohnermeldeamt der Stadt Meiningen[4]

Ortsteile

Einwohnerzahlen der Kernstadt und Ortsteile mit Haupt- und Nebenwohnsitz am 31. Dezember 2023 (Gebietsstand 1. Januar 2024 inklusive Sülzfeld).

StadtteilHauptwohnsitzNebenwohnsitzEinwohner gesamt
Kernstadt Meiningen19.3921.07220.464
Dreißigacker1.388751.463
Einödhausen63063
Henneberg50925534
Herpf85835893
Stepfershausen55627583
Sülzfeld8180818
Träbes50050
Unterharles22022
Wallbach3437350
Walldorf2.116662.182
Meiningen (gesamt)26.1151.30727.422

Quelle: Einwohnermeldeamt der Stadt Meiningen, Stand 31. Dezember 2023.[5]

Statistische Bezirke

Die Stadt Meiningen mit seinen Stadt- und Ortsteilen war bis 2018 in 13 statistische Bezirke unterteilt.

BezirkStadtteil / OrtsteilEinwohner 2012Einwohner 2015Veränderung in %
01Historische Altstadt3.1203.412+ 9,36
02.1 / 02.2Nordstadt2.2412.376+ 6,02
03Nordost4.4064.390- 0,36
04Nordwest1.2061.271+ 5,39
05Südost2.4342.385- 2,01
06.1 / 06.2Südwest1.9551.883- 3,68
08Jerusalem3.1003.239+ 4,48
09Helba283290+ 2,47
10Welkershausen205198- 3,41
Meiningen (Kernstadt)18.95019.444+ 2,61
07Dreißigacker1.3211.337+ 1,21
11Herpf913913±0
Ortsteile2.2342.250+ 0,72
Meiningen (gesamt)21.18421.694+ 2,41

Quelle: Stadtverwaltung Meiningen, Daten von 2012 und 2015 (31. Dezember), Hauptwohnsitze

Bevölkerungsstruktur

In der Stadt Meiningen lebten im Jahr 2017 rund 20.000 Deutsche und mehr als 1.600 Ausländer aus 83 Nationen. Am 10. Oktober waren 456 EU-Ausländer und 381 Ausländer aus anderen Staaten gemeldet.[6] Davon stammten unter anderem 210 Menschen aus Rumänien, jeweils 45 aus Vietnam und dem Kosovo, 44 aus Serbien, 42 aus Polen, 34 aus der Türkei, 28 aus Russland, 26 aus Italien, 23 aus Griechenland, 19 aus Bulgarien und 15 aus Albanien.

Des Weiteren waren infolge der Flüchtlingswelle am 10. Oktober 2017 in Meiningen 446 anerkannte Flüchtlinge, 227 im Asylverfahren befindliche Asylbewerber und 99 nachgezogene Familienangehörige ansässig.[6]

BevölkerungStand 31. Dezember 2017
Einwohner mit Hauptwohnsitz21.527
davon männlich10.559
weiblich10.968
Deutsche19.926
Ausländer1.601
Ausländeranteil in Prozent7,44

Quelle: Stadtverwaltung Meiningen

Einwohner mit ausländischen Staatsbürgerschaften:Tabelle mit den zehn am meisten vertretenen Nationen.[7]

HerkunftslandStand 31. Dezember 2017
Syrien407
Rumänien203
Afghanistan150
Irak89
Vietnam49
Serbien42
Polen40
Kosovo37
Indien33
Slowakei33

Bevölkerungsprognose

Bei einer 2015 vom Thüringer Landesamt für Statistik (TLS) veröffentlichten Prognose für die Bevölkerungsentwicklung von 2015–2035 wird ein Wachstum der Meininger Einwohnerzahl um +1,4 % erwartet.[8] Ausgenommen sind die Eingemeindungen von 2019: Walldorf (Meiningen), Wallbach (Meiningen), Henneberg (Meiningen) und Stepfershausen.

Nebenstehende Prognose im Vergleich zur realen Entwicklung ab 1990
DatumEinwohner Prognose
31. Dezember 201521.121
31. Dezember 202021.396
31. Dezember 202521.486
31. Dezember 203021.462
31. Dezember 203521.416

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Siehe auch

Einzelnachweise

Weblinks