Erzgebirgische Philharmonie Aue

Sinfonieorchester im sächsischen Erzgebirgskreis Aue-Bad Schlema

Die Erzgebirgische Philharmonie Aue ist ein Sinfonieorchester im sächsischen Erzgebirgskreis Aue, heute Aue-Bad Schlema; es ist auch das Orchester des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg unter dem Dach der Erzgebirgischen Theater & Orchester (ETO) GmbH.[1] Das Orchester wird finanziell über das Sächsische Kulturraumgesetz mit der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema als Sitzgemeinde, dem Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen und dem Freistaat Sachsen als gemeinsame Gesellschafter getragen. Stammsitz des Orchesters ist das Kulturhaus Aue,[2] neben dem Spielort Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz.

Chefdirigent ist seit der Spielzeit 2021/22 Jens Georg Bachmann;[3][4] er ist damit auch Generalmusikdirektor des Eduard-von-Winterstein-Theaters.

Geschichte

Das Erzgebirgische Sinfonieorchester Aue ist seit über 100 Jahren fester Bestandteil der Sächsischen Kulturlandschaft. Im Jahre 1888 als „Städtisches Musikcorps“ unter der Leitung von Anton Zien gegründet, entwickelte sich der Klangkörper zum Erzgebirgischen Sinfonieorchester Aue. Seit 1990 wurde zunehmend eine enge Kooperation mit dem Orchester des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg praktiziert, um auch anspruchsvolle Sinfonik größerer Dimension aufführen zu können. Im Juni 1997 wurden beide Orchester fusioniert und die Erzgebirgische Theater- und Orchester (ETO) GmbH gegründet. Neben ausgedehnter Konzerttätigkeit bestreitet das Orchester daher als Theaterorchester auch alle Musiktheateraufführungen am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz. Darüber hinaus reicht das Spektrum des Orchesters von Sinfonie-, Serenaden-, Open-Air- und Chorkonzerten, Opern-, Operetten- und Musicalaufführungen bis zur Kammermusik und zu Schülerkonzerten. Hinzu kommt das Mitwirken bei Kirchenkonzerten sowie eine vielgestaltige Zusammenarbeit mit Musikschulen und Musikhochschulen[5][6].

2006 wurde das Orchester unter Berücksichtigung seiner künstlerischen Leistung in „Philharmonie“ umbenannt. Gleichzeitig wurde damit an eine historische Tradition angeknüpft, denn bereits ab 1948 wurde auf den Programmen immer dann eine Erzgebirgs-Philharmonie angekündigt, wenn sich die Städtischen Orchester Annaberg und Aue zu Sinfoniekonzerten zusammenschlossen.

Seit 2021 ist Jens Georg Bachmann Chefdirigent des Orchesters und Generalmusikdirektor der ETO GmbH.[7][8] Unter seiner Leitung erhielt die ETO und die Erzgebirgische Philharmonie den Jahrespreis („Operetten-Frosch“) des Bayerischen Rundfunks für die Spielzeit 2021/22[9][10] und aus selbiger Hand den namensgleichen Monatspreis für Dezember 2023.[11] Während der Ära Bachmann wurde die Erzgebirgische Philharmonie mehrfach für den Anstieg ihres künstlerischen Niveaus unter Bachmanns Dirigat im Musiktheater und Konzert und für die Exklusivität und Internationalität der von ihm gewonnenen Gastsolisten gelobt.[12][13][14][15]

2022 bestritt die Erzgebirgische Philharmonie unter Jens Georg Bachmann die Weihnachtssendung des ZDF Weihnachten mit Jonas Kaufmann mit den Solisten Jonas Kaufmann, René Pape und Diana Damrau und dem Cellisten Sheku Kanneh-Mason, aufgenommen in der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz.[16]

Seit 2005 wird die Erzgebirgische Philharmonie außerdem von den Freunden und Förderern der Erzgebirgischen Philharmonie Aue e.V. begleitet, die mit Projekten zu ihrer Wahrnehmung durch eine breite Öffentlichkeit verschiedener Altersgruppen beitragen. Dazu gehört auch, Kindern und Jugendlichen klassische Musik zu vermitteln und sie ihnen mit dem Orchester nahe zu bringen. Finanzielle Unterstützung wird durch den Förderverein in verschiedenen Bereichen, z. B. in der Instrumentenanschaffung, immer wieder erbracht[17].

Musikdirektoren und Gastdirigenten

Gastsolisten des Orchesters

Literatur

Weblinks

Belege