Friedrichstadt (Dresden)

Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden, Sachsen, Deutschland

Die Friedrichstadt ist ein linksseitig der Elbe gelegener Stadtteil Dresdens und gehört zum Stadtbezirk Altstadt, bildet aber eine eigene Gemarkung. Die Friedrichstadt zählt zu den Dresdner Vorstädten.

Wappen von Friedrichstadt
Wappen von Friedrichstadt
Wappen von Dresden
Wappen von Dresden
Friedrichstadt
Stadtteil und Statistischer Stadtteil Nr. 05 von Dresden
Lage des statistischen Stadtteils Friedrichstadt in DresdenLandkreis BautzenLandkreis Sächsische Schweiz-OsterzgebirgeLandkreis MeißenÄußere Neustadt (Antonstadt)AlbertstadtBlasewitzBriesnitzBühlau/Weißer HirschCoschütz/GitterseeCossebaude/Mobschatz/OberwarthaCottaFriedrichstadtGönnsdorf/PappritzGompitz/AltfrankenGorbitz-SüdGorbitz-OstGorbitz-Nord/NeuomsewitzGroßzschachwitzGrunaDresdner HeideHellerau/WilschdorfHellerbergeHosterwitz/PillnitzInnere AltstadtInnere NeustadtJohannstadt-NordJohannstadt-SüdKaditzKleinpestitz/MockritzKleinzschachwitzFlughafen/Industriegebiet KlotzscheKlotzscheLangebrück/SchönbornLaubegastLeipziger VorstadtLeubenLeubnitz-NeuostraLockwitzLöbtau-NordLöbtau-SüdLoschwitz/WachwitzMicktenNaußlitzNiedersedlitzPieschen-Nord/TrachenbergePieschen-SüdPirnaische VorstadtPlauenProhlis-NordProhlis-SüdRadeberger VorstadtRäcknitz/ZschertnitzReickSchönfeld/SchullwitzSeevorstadt-Ost/Großer GartenSeidnitz/DobritzStrehlenStriesen-OstStriesen-SüdStriesen-WestSüdvorstadt-WestSüdvorstadt-OstTolkewitz/Seidnitz-NordTrachauWeixdorfWeißigWilsdruffer Vorstadt/Seevorstadt-West
Lage des statistischen Stadtteils Friedrichstadt in Dresden
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Koordinaten, 13° 42′ 52″ O51° 3′ 33″ N, 13° 42′ 52″ O.
Höhe112 m ü. NN
Fläche6,05 km²
Einwohner10.038 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte1659 Einwohner/km²
Eingemeindung 1836
Postleitzahl01067
Vorwahl0351
Websitewww.dresden.de
StadtbezirkAltstadt
Verkehrsanbindung
BundesstraßeB6
EisenbahnRE1, RE2, RE15, RE18, RE50, RB31, RB60, RB61
S-BahnS1, S2, S8
Straßenbahn1, 2, 6, 10
Bus68
Die Friedrichstadt um 1778 (gesüdet)
Krankenhaus Friedrichstadt im Palais Brühl-Marcolini

Geschichte

Die erste Erwähnung dieses Gebietes, zur damaligen Zeit noch das Dorf Oztrov (bzw. Ostra), erfolgte in einer Urkunde des Markgrafen Dietrich von Meißen vom 31. März 1206, der gleichen Urkunde, in der auch Dresden erstmals erwähnt wurde. Das altsorbische Wort oztrov bedeutet Flussinsel und charakterisiert damit das hochwasserfreie Gebiet westlich der früheren, natürlichen Mündung der Weißeritz in die Elbe, in dem sich Ostra befand. In westlicher Richtung lagen damals noch die kleineren Dörfer Rostagk und Wernten, die im 15. Jahrhundert aufgegeben und deren Gelände darauf Ostra zugeschlagen wurde.

Nachdem das Dorf 1559 in den Besitz von Kurfürst August gelangte, welcher das Gelände durch Ankäufe vergrößerte, wurde das Dorf Ostra 1568 aufgelöst. An dessen Stelle wurde das Ostravorwerk gegründet, dessen Aufgabe es war, die Versorgung des Hofes und der Festung Dresden sicherzustellen. Die vorherigen Dorfbewohner wurden umgesiedelt und erhielten als Entschädigung hauptsächlich vormals klösterliche Ländereien in der Nähe von Leubnitz, deren Besitz im Zuge der Reformation dem kurfürstlichen Hof zugefallen war. Andere Dorfbewohner wurden mit Böden in der Nähe von Zschertnitz abgefunden.

Für die Bewirtschaftung des in der Folgezeit massiv ausgebauten Vorwerkes wurden Bewohner der umliegenden Dörfer zu Frondiensten herangezogen.

In der Folgezeit entstanden ein Tiergehege (das Ostra-Gehege) und als Handwerkersiedlung die Vorstadt Ostra, die 1730 in Friedrichstadt (zu Ehren des sächsischen Kurprinzen und nachmaligen Kurfürsten Friedrich August II.) umbenannt wurde.

1835 wurde Friedrichstadt nach Dresden eingemeindet.

1945 fiel die Katholisch-Apostolische Kirche den Bombenangriffen zum Opfer.

Einwohnerentwicklung

Seit 1990 ist die Friedrichstadt einer der prozentual am stärksten wachsenden Stadtteile Dresdens. Die Einwohnerzahl hat seit 1990 um über 50 % zugenommen.[1]

JahrEinwohnerzahl (jeweils am 31.12.)
19905.891
19955.369
20005.168
20055.432
20106.558
20147.686
20159.053
20179.156
201910.038
202311.543

Heutiges Stadtbild

In der Friedrichstädter Friedrichstraße (die übrigens nicht nach dem gleichen Friedrich benannt ist) befindet sich direkt gegenüber vom Friedrichstädter Krankenhaus einer der bedeutendsten Friedhöfe Dresdens, der Alte Katholische Friedhof. Die Friedrichstadt ist geprägt durch das denkmalgeschützte Krankenhaus, die wenigen erhalten gebliebenen Gebäude des Vorwerkes und das technische Rathaus am Verschiebebahnhof Dresden-Friedrichstadt. Als eine der wenigen intakt gebliebenen Straßen in Innenstadtnähe hat die Friedrichstraße neben der barocken Matthäuskirche zahlreiche Wohnhäuser dieser Stilrichtung, die unter Denkmalschutz stehen.

In Friedrichstadt befindet sich außerdem der Alberthafen mit dem weithin sichtbaren Gebäude der Dresdener Mühle oder Hafenmühle sowie der ehemalige Städtische Vieh- und Schlachthof, die heutige Messe. Das Ensemble aus Yenidze und Heinz-Steyer-Stadion, welches bis zum Herbst 2023 als Eingangstor zum Sportpark Ostra neugebaut wird, ist ebenfalls in der Friedrichstadt zu finden.[2]

Verkehr

Die Friedrichstadt wird über den Bahnhof Dresden-Mitte, der sich an der östlichen Grenze zum Stadtteil Wilsdruffer Vorstadt befindet, direkt mit dem Regionalverkehr in Richtung Görlitz, Hoyerswerda, Cottbus und Leipzig der Eisenbahn eingebunden. Die S-Bahn verbindet die Friedrichstadt in 19 Minuten mit dem Flughafen Dresden. Am südlichen Bahnhof Dresden-Friedrichstadt halten zudem Züge in Richtung Elsterwerda.

Durch die Friedrichstadt verkehren zudem zahlreiche Straßenbahnlinien und die Haltestelle „Bahnhof Mitte“ ist ein übergeordneter Verkehrsknotenpunkt für Straßenbahn- und Buslinien mit Anschluss an die S-Bahn.

In der Friedrichstadt befindet sich auch das Logistikzentrum, von dem aus von 2001 bis 2020 die CarGoTram zur Gläsernen Manufaktur verkehrte.

Kulturdenkmale, Sehenswürdigkeiten und technische Bauwerke

Söhne und Töchter des Stadtteils

Film

Filme, die in oder von der Friedrichstadt handeln:

Bilder

Dresden-Friedrichstadt, Geriatrische Rehabilitationsklinik Löbtau, Altonaer Str. 2a

Einzelnachweise

Literatur

  • Karl Gautsch: Die Gründung und Entstehung von Friedrichstadt nach Urkunden und archivalischen Quellen zur Feier des 200jährigen Stadt-Jubiläums am 25. Juli 1870. Dresden 1870 (Digitalisat)

Weblinks

Commons: Friedrichstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien